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Walther Rathenau - Leben und Werk - Band 126 in der gelben Reihe bei Jürgen Ruiszkowski. Harry KesslerЧитать онлайн книгу.

Walther Rathenau - Leben und Werk - Band 126 in der gelben Reihe bei Jürgen Ruiszkowski - Harry  Kessler


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      Harry Kessler

      Walther Rathenau - Leben und Werk - Band 126 in der gelben Reihe bei Jürgen Ruiszkowski

      Band 126 in der gelben Reihe

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort des Herausgebers

       Vorwort des Autors Harry Graf Kessler

       Der Autor

       Vater und Sohn – Eltern – Großeltern

       Der Weg des Geistes

       Gesellschaftliches Zwischenspiel

       Abkehr vom Geist

       Freundschaften

       Das Reich der Seele

       Der Weg zum Abgrund

       Die Zeit ist aus den Fugen

       Von kommenden Dingen

       Vereinsamung

       Revolution 1918

       Die neue Außenpolitik: Der Kampf um den Frieden

       Es gibt keinen Tod!

       Nachwort des Autors

       Die gelbe Buchreihe „Zeitzeugen des Alltags“

       Weitere Informationen

       Impressum neobooks

      Vorwort des Herausgebers

Grafik 54

      Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche.

Grafik 55

      Dabei lernte ich Tausende Seeleute aus aller Welt kennen.

      Im Februar 1992 entschloss ich mich, meine Erlebnisse mit den See­leuten und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzu­tragen. Es stieß auf großes Interesse. Mehrfach wurde in Leser-Reaktio­nen der Wunsch laut, es mögen noch mehr solcher Bände erscheinen. Deshalb folgten dem ersten Band der „Seemannsschicksale“ weitere.

      Mich interessieren die Geschichte der Weimarer Republik und das Leben Walther Rathenaus sehr.

      Hamburg, 2020 Jürgen Ruszkowski

Grafik 35

      Ruhestands-Arbeitsplatz des Herausgebers. Hier entstehen seine Bücher und Webseiten.

      * * *

       Original: https://www.projekt-gutenberg.org/kessler/rathenau/chap009.html

      Vorwort des Autors Harry Graf Kessler

       Vorwort des Autors Harry Graf Kessler

      Wer Walther Rathenaus Bedeutung ermessen will, wird immer genötigt sein, seine Persönlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen und diese zu allem, was er gesagt und getan hat, hinzuzuaddieren oder – denn auch diese Möglichkeit darf nicht ausgeschlossen sein – davon abzuziehen. So hat er es selbst gewollt. Wissenschaftliche Beweise für seine Konstruktionen hat er immer verschmäht, ihre Richtigkeit allein auf die Sicherheit seines Auges, seiner Phantasie, seiner Intuition gestützt. Er präsentierte sein Weltbild der Menschheit nicht als großer Intellektueller, der von Beweis zu Beweis, von Statistik zu Statistik, von Erfindung zu Erfindung eilt, sondern als Künstler, der das Ganze mit einem Ruck, eben als Ganzes, als Abbild einer einmaligen inneren Vision hinausstellt. Von innerlich erschauter Form geht bei ihm alles aus, in sie führt alles zurück und wächst dort organisch zusammen, wie ein Kunstwerk in den Sinnen, den Nerven, der Phantasie, der Persönlichkeit seines Schöpfers. Wie ein Künstler gibt Rathenau bewusst subjektive Wahrheit. Aber die Bedeutung und Wirkung solcher Wahrheit kann, wie er meinte, in der Tat tiefer sein als die von sogenannter objektiver Wahrheit; künstlerische Wahrheit ist oft künftige Wahrheit, schöpferische Wahrheit. Wenn sie noch nicht Wirklichkeit ist, kann sie Wirklichkeit werden. Es kommt dabei wesentlich mit an auf die Wucht und Überzeugungskraft der Persönlichkeit, die sich dahinter stellt. Was anekdotenhaft bei einem großen Gelehrten, Techniker, Industriellen neben seinem Werke steht, sein Leben und Charakter, ist bei Rathenau daher der Kern und Maßstab seines Wirkens. Es steht auch bei der Bewertung seiner Gedanken und Ziele notwendig im Vordergrund.

       Und ebenso muss deshalb, weil Rathenaus Gedanken und Ziele aus erschauter Form entstanden sind und durch ihre Form ihre Überzeugungskraft für ihn gewannen, jede Darstellung, die Rathenau gerecht werden will, diese Form als wesentlich berücksichtigen und soweit möglich unberührt lassen. Popularisierende Darstellungen seiner Gedanken durch andere hat Rathenau immer höflich, aber bestimmt abgelehnt. Bewusst oder unbewusst leitete ihn dabei das richtige Gefühl, dass seine Gedanken und Gedankengebäude Kunstwerke seien, die man nicht ohne Schaden umgießen könne. Ich werde mich daher bemühen, überall Rathenau selbst zu Worte kommen zu lassen, im Bewusstsein, dass jede Übersetzung in seinem Fall noch mehr als sonst eine Fälschung sein muss.

      Schließlich: Rathenau strahlt eine sonderbare Kühle aus; doch ihm gegenüber bleiben nicht Viele kühl: man muss ihn hassen oder lieben – oder auch zu gleicher Zeit beides. Das war sein Verhängnis im Leben, dass die kühle Abgeklärtheit, die er um sich verbreiten wollte, ihm als Liebe oder Hass wieder entgegenschlug. Aber daher erlebt der Betrachter ihn mit einer solchen durch den Affekt gesteigerten Deutlichkeit, dass seine Figur oft zu einer Halluzination wird, die den, der ihr zu nahe kommt, wie ein Golem in Besitz nimmt. Ich habe versucht, von dieser Vision hier nur die Klarheit des Umrisses festzuhalten, den Affekt auszuscheiden. Ob mir das gelungen ist, muss der Leser beurteilen. Aber wenn ich mir überlege, woher diese ungewöhnliche, oft fast beängstigende Wirkung Rathenaus kommt, so glaube ich, schon hier die Erklärung vorausschicken zu dürfen: Rathenau trug in sich Schicksal! Man fühlte ein geheimnisvoll und unerbittlich wie ein körperliches Organ in ihm Wirkendes, dem äußere Umstände bloß Stufen auf der Leiter zu einem innerlich


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