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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Toni!«

      Sie tranken die Gläser aus. Ansgar hielt sein leeres Glas hin.

      »Gib mir besser die ganze Flasche!« sagte Ansgar fast tonlos.

      »Hast Probleme? Da ist Alkohol aber keine Lösung!« bemerkte Toni.

      Ansgar schaute Toni direkt in die Augen.

      »Wirst mir die Flasche gleich geben! I weiß, daß Schnaps die Sorgen nicht verschwinden läßt. Aber i will erst mal so einen Rausch haben, daß i net mehr denken kann. Verstehst?«

      Als Toni ihn nur weiter fragend anschaute, sagte Ansgar:

      »Mein Vater wird zum Erntedank unseren Hof verkaufen. Dann bin i heimatlos. Was sagst du jetzt? Gibst du mir die Flasche?«

      Ansgar sagte das mit so fester Stimme, daß Toni daran keinen Zweifel hatte. Außerdem kannte er Ansgar und seinen Vater gut. Der alte Otto Natterer war ein Mann, auf dessen Wort man sich verlassen konnte. Wenn also Ansgar sich mitten in der Nacht auf die Berghütte flüchtete, dann mußte es eine schwere Auseinandersetzung gegeben haben. Der Natterer Hof war seit vielen Generationen in Familienbesitz. Mit seinem Besitz ging Otto Natterer bestimmt nicht leichtfertig um. Antonius Baumberger war erschüttert. Er konnte Ansgar nicht antworten.

      »Mei, des kannst net glauben, wie?«

      »Des klingt wie ein schlechter Scherz, Ansgar.«

      »Des is es aber net. I schwör dir bei allem, was mir heilig is, daß des ne so is.«

      »Dann muß dein Vater den Verstand verloren haben!«

      »Des hat er! Des hat er bestimmt, Toni!«

      Statt einer Antwort holte Toni eine volle Flasche Enzian und reichte sie wortlos an Ansgar.

      »Danke, Toni! Bist ein echter Freund!«

      Sie setzten sich an den Kamin.

      Ansgar erzählte stockend, was daheim vorgefallen war.

      Dazwischen setzte er immer wieder direkt die Flasche an die Lippen und trank.

      Toni ließ ihn gewähren. Ansgar würde am nächsten Morgen einen gehörigen Kater haben. Aber das war ein geringeres Übel, gegenüber der Nachricht vom Verkauf des Natterer Hofes und der Tatsache, wie der alte Otto Natterer versuchte, seinen Sohn unter Druck zu setzen.

      »Das ist ja fast Erpressung!«

      »Net nur fast, Toni! Net nur fast!« kam es traurig von Ansgar. Sein Herz war schwer. Seine Seele war wund. Er fühlte sich, als wäre eine Lawine auf ihn gestürzt und hätte ihn unter sich begraben.

      Wie sollte er sich da herausgraben?

      Wie sah die Rettung aus?

      Wer konnte ihn retten?

      Toni ging in die Küche der Berghütte und kochte eine große Kanne Kaffee. Ansgar folgte ihm. Er lehnte im Türrahmen und starrte ins Leere. Toni trat zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter.

      »Wie heißt es, wenn dir die Menschen die Tür vor der Nase zumachen, dann öffnet dir der Herrgott ein Fenster.«

      Ansgar stöhnte.

      »Ja, so heißt es. I weiß des. I sag mir des auch. Aber es gibt Situationen, da fällt es schwer, daran zu glauben. I fühl mich, wie unter einer gewaltigen Lawine verschüttet. I fühl mich, als wäre ich beim Klettern in eine tiefe Felsspalte abgerutscht. I stehe da unten und schau mir die überhängenden steilen Felswände an. I hab’ kein Seil dabei, keine Ausrüstung, die es mir ermöglichen würden, aufzusteigen. I rufe und rufe! Aber niemand hört mich.«

      Toni nahm Ansgar die Flasche mit dem Enzianschnapps aus den Händen. Er gab ihm einen Becher mit heißem Kaffee. Dann ging Toni voraus auf die Terasse der Berghütte. Es dämmerte bereits. Sie setzten sich auf eine Bank, die längs der Hüttenwand stand.

      Langsam ging die Sonne auf.

      »Ansgar, was du da gesagt hast, des stimmt net ganz. I seh schon, daß du dich so fühlst, doch ganz richtig is des net.«

      Toni sah Ansgar in die Augen.

      »I hab’ dich gehört und i denk, daß dein Rufen auch gehört wird. Sei es von Menschen oder auch vom Schöpfer selbst. Du bist ein anständiger Mensch. Es wäre doch gegen alles, was Recht is, wenn so eine Anständigkeit noch bestraft werden würde. Des kann net so sein! Des darf net so sein!«

      Bello legte, wie zum Trost, seinen Kopf auf Ansgars Schoß. Ansgar streichelte ihn.

      »Schau, der Hund will dir sagen, daß er dich versteht.«

      Die ersten Sonnenstrahlen blitzten über die Berggipfel.

      »Schau, Ansgar! Wie schön des alles is. Wir leben hier wirklich im Paradies, denke i oft. Net nur, daß Waldkogel unter dem ›Engelssteig‹ liegt und ein Flecken da oben ›Paradiesgarten‹ heißt, alles hat seine Bewandtnis. Hier im Paradies, da is es vielleicht ein bisserl anders, als weit draußen in der Welt, denke i oft. Deshalb bin i mir auch sicher, daß es eine Lösung gibt. Ich hab’s selbst erlebt.«

      Toni trank einen Schluck Kaffee.

      »Schau, des war so bei mir. Schon als Kind träumte ich davon, eine Berghütte zu bewirtschaften. Aber es war ein weiter Weg, bis es dazu kam, mit vielen Hindernissen und Umwegen für mich und für den alten Alois. Als i dachte, des wird nix und es geht net weiter, jedenfalls net so, wie ich es mir wünschte, da traf ich Anna. Des war wie ein Wunder. I hab’ die Liebe gefunden. Meine Anna, mein Madl aus dem hohen Norden, die die Berge net leiden konnte und nie in die Berge wollte. Die fand i! Dann nahm alles seinen Lauf, ohne daß i was gemacht hätte. I hab’ die Anna nur geliebt und mir gewünscht, daß sie immer bei mir wäre.«

      »Bist wirklich zu beneiden, Toni. Wenn man dich so hört, dann klingt das, als würde noch Hoffnung bestehen.«

      »Hoffnung besteht immer! I find es schön und des is was ganz Besonderes, daß du so an die Liebe glaubst und dich net verkaufst für den Hof. I denk, daß dich der Himmel eines Tages dafür belohnt. Sicherlich wirst du auch ein Madl finden, das dich liebt und das du auch liebst.«

      Ansgar nickte. Während er den Rest Kaffee in dem Becher betrachtete, erzählte er leise.

      »Da gibt es ein Madl, des mir gefällt. Sie arbeitet über Sommer im Bistro bei der Tankstelle, während der Semesterferien. Sie studiert Biologie. I denk, dann müßte sie auch was von Landwirtschaft verstehen, von Tieren und Pflanzen. Sie sieht fesch aus. Vielleicht hast du sie ja mal gesehen, wenn du getankt hast. Sie ist eine weitläufige Verwandte des Tankstellenpächters.«

      »Du meinst die zierliche, mit den schönen schwarzen Haaren und den dunklen Augen?« unterbrach ihn Toni.

      Ansgar errötete.

      »Ja, die mein i.«

      »Dann kennst du auch ihren Spitznamen?«

      »I weiß, alle nennen sie ›Schneewittchen‹! Sie heißt Rosa!«

      »Der Name paßt zu ihr. Wie ist es? Bist mit ihr zusammen?«

      »Des is net so einfach.«

      Toni lachte.

      »Die Burschen sind alle ganz narrisch nach ihr, erzählt man sich sogar am Stammtisch bei meinen Eltern. Sogar meine Mutter hat von Rosa gehört und mich gefragt, ob die Rosa wirklich so ein fesches Madl is.«

      »Ja, die Rosa ist wirklich ein fesches Madl, Toni. Die Burschen tun sie umschwärmen wie die Bienen die Blüten einer besonderen schönen Blume auf der Bergwiese.«

      Ansgar schmunzelte.

      »Aber die Rosa läßt sie alle abblitzen. Des Madl weiß sich zu wehren. Sie sagt jedem, daß ihr Herz net mehr frei is.«

      »Hat sie des zu dir auch gesagt?«

      »Na, zu mir hat sie nie so etwas gesagt. Sie schaut mich auch immer besonders nett an. Wenn i was bestell, dann bringt sie mir immer noch was extra, verstehst?«


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