Der Neujahrsfick | Erotische Geschichte. Nadja LarbiЧитать онлайн книгу.
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Der Neujahrsfick | Erotische Geschichte
von Nadja Larbi
Bevor sie sich mit erotischer Literatur befasste, hatte sich Nadja Larbi bereits als Autorin für Kurzgeschichten und Prosa einen Namen gemacht. Was es in herkömmlichen einschlägigen Zeitschriften über Lust und Liebe zu lesen gab, war ihrer Meinung nach aber selten literarisch anspruchsvoll und sprach zudem meist nur männliche Leser an. Wenig Rahmenhandlung, eine zum Objekt degradierte Frauenrolle – das wollte sie ändern. Einen verklemmten Umgang mit Sexualität hält sie in der heutigen Zeit für unangebracht. So sollten auch Geschichten darüber offen und lesenswert sein.„Pornografie findet heutzutage nicht mehr in schmuddeligen Hinterzimmern statt und so sollte das Thema auch seinen Platz in der anspruchsvollen Literatur haben. Ein tabuloser Umgang mit der natürlichsten Sache der Welt ist der beste Schutz vor sexuellem Missbrauch und zugleich Garant für sexuelle Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau.“Nadja Larbi zeigt mit ihren Kurzgeschichten, dass pornografische Literatur hocherregend sein kann, ohne „platt“ zu wirken. Aus der Sicht einer Frau geschrieben, sind ihre Storys für beide Geschlechter ein erotisierender Hochgenuss. Auch in ihren Geschichten sind die Darstellerinnen Objekte der Begierde – willige Männer-Spielzeuge aber sind sie nicht, vielmehr selbstbewusste Verführerinnen, anspruchsvolle Geliebte und ebenbürtige Partnerinnen, die selbst gern das Zepter in die Hand nehmen.
Lektorat: Marie Gerlich
Originalausgabe
© 2019 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: Vasyl Dolmatov @ istockphoto.com golero @ istockphoto.com
Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de
ISBN 9783862778096
www.blue-panther-books.de
Der Neujahrsfick von Nadja Larbi
Im Januar wurde es bitterkalt. Der Schnee lag hoch auf der hart gefrorenen Erde und der kleine See weit hinter der Stadt versprach in diesem Winter seit Jahren erstmals wieder das Vergnügen, auf ihm Schlittschuh laufen zu können. Ganz ungefährlich war das derzeit nicht, denn die Eisdecke war zu Beginn des Winters erst wenige Zentimeter dick. Am Ufer waren Verbotsschilder aufgestellt und im Falle eines Unfalls hätten Rettungskräfte es schwer, hierher in das unwegsame Gelände vorzudringen. Dennoch wagten sich die zwei Mutigsten unter den Leichtsinnigen am Wochenende nach Neujahr schon vorsichtig hinaus auf den See. Behutsam setzten der junge Mann und die junge Frau einen Fuß vor den anderen, tippten mit den Schuhspitzen immer weiter Richtung Seemitte, hielten sich schützend an den Händen, bis das Geräusch berstenden Eises sie eilig zurück ans Ufer trieb. Dort angekommen, ließen sie sich vor Erleichterung lachend in den tiefen Schnee fallen und genossen den Schmerz, den der Schreck ihnen zugefügt hatte. Wie der Besuch eines Horrorfilms im Kino einem wohlige Schauer über den Rücken jagt, aber doch nie wirklich gefährlich werden kann, so suchten sie nach dem Adrenalinkick, der sie trotz der eisigen Kälte innerlich aufheizte.
Sie kannten sich nur flüchtig, waren sich vor einer Woche zum ersten Mal auf der Party eines Freundes begegnet. Zu später Stunde und in bierseliger Stimmung hatte er den beiden, die zu den letzten noch gebliebenen Gästen gehörten, sein privates Verlies gezeigt, seinen geheimen Kerker – seine „Folterkammer“, wie er den Raum im Keller unter dem Einfamilienhaus in der biederen Reihenhaussiedlung am Stadtrand nannte. Für beide war es das erste Mal gewesen, dass sie einen solchen Ort betraten, und sie staunten über die Atmosphäre, die der Raum mit seiner Ausstattung ausstrahlte, als befänden sie sich in einem Museum für mittelalterliche Folterinstrumente.
Befestigt am nackten Mauerwerk der Wände konnten sie im trüben Licht einer Lampe Ketten und allerlei Fesseln erkennen. In einer Ecke stand eine Art Streckbank, daneben lagen Peitschen und lederne Prügel in allen Größen und Ausführungen. Der Anblick regte unweigerlich ihre Fantasie an und beide staunten über die körperlichen Reaktionen, die ihre Gedanken an die Verwendungsmöglichkeiten all dieser Utensilien bei ihnen auslösten.
Oben waren die anderen Gäste im Aufbruch und der Gastgeber entschuldigte sich kurz. Die Gunst der späten Stunde nutzend sprach der junge Mann die junge Frau neckisch an: „Ich hoffe, dir hat man beizeiten schon Zucht und Ordnung beigebracht. Oder gehörst du auch zu den bösen Mädchen, zu denen Knecht Ruprecht immer die Rute mitbringen muss?“ Und auch sie ergriff die Gelegenheit beim Schopfe und antwortete schlagfertig: „Ach – ich gebe mir die allergrößte Mühe, brav und folgsam zu sein. Ich weiß auch nicht, was in meiner Erziehung falsch gelaufen ist, aber ich bin immer wieder so ungehorsam, dass ich wohl ganz ohne regelmäßige Bestrafung nie auskommen werde. Mir muss man wohl bald schon wieder den Po versohlen. Vielleicht wären Sie ja so gut?“ Natürlich gab sie ihm brav ihre Telefonnummer und gleich am nächsten Tag hatten sie sich für dieses Wochenende verabredet.
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