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Familie Dr. Norden Classic 40 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Familie Dr. Norden Classic 40 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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ction> Familie Dr. Norden Classic – 40 –

      Es war kurz nach sechzehn Uhr, als Melissa Vollmer ihre Mutter vom Büro aus anrief. Sie war bestens gelaunt und guter Dinge, aber etwas in Eile.

      »Hallo, Mutsch, ich wollte dir nur schnell Bescheid sagen, daß ich wegen der Malaria-Impfung einen Termin bei Dr. Norden habe. Ich komme danach gleich nach Hause. Wenn Till anruft, sag ihm bitte, daß er auch zu uns kommt, damit wir noch alles besprechen können. Ihr habt doch nichts vor?«

      Uschi Vollmer erklärte daraufhin, daß sie natürlich nichts vorhätten.

      »Bussi, bis bald«, sagte Melissa und legte den Hörer auf. Aber so schnell, wie sie wollte, sollte sie nicht zu Dr. Norden kommen.

      Vor dem Bürohaus traf sie mit einer anderen jungen Frau zusammen, die sehr überrascht tat.

      »Das gibt es doch nicht!« rief diese mit einem gekünstelten Lachen aus. »Melissa wie sie leibt und lebt. Was machst du denn hier?«

      »Ich arbeite hier. Du bist wieder im Lande, Simone?« fragte sie kühl.

      »Schon ein paar Wochen, aber ich habe noch keine alten Freunde sprechen können, zuviel Arbeit. Wie du ja sicher weißt, bin ich Promoterin bei C und AC.«

      »Ich wußte es nicht«, erwiderte Melissa, »und jetzt habe ich keine Zeit für eine Unterhaltung. Ich wüßte auch nicht, was wir uns noch zu sagen hätten.«

      »Ich wüßte es schon«, konterte Simone anzüglich, »oder willst du es nicht wissen, daß Till zu mir zurückgekehrt ist?«

      Melissa erstarrte. Sonst war sie meist sehr beherrscht und ließ sich keine Gemütsbewegung anmerken, aber das warf sie doch fast um.

      Simone war die Schadenfreude und Genugtuung anzusehen, als sie mit einem frivolen Lächeln sagte: »Ich nahm an, daß er schon mit dir gesprochen hat, aber anscheinend ist er zu rücksichtsvoll. Nun weißt du es jedenfalls. «

      Das brachte Melissa wieder zu sich. »Du hast dich nicht verändert«, sagte sie eisig. »Verschone mich mit deinen Bosheiten, du widerst mich an.«

      Zum Glück schob sich eine ganze Gruppe von Passanten zwischen sie und Simone, und Melissa lief schnell durch die Passage zum Parkplatz und setzte sich in ihr Auto. Sie meinte immer noch Simones höhnisches Lachen zu hören. In ihr brodelte es, und das Blut hämmerte in ihren Adern. Sie bekam kaum Luft, so wild schlug ihr Herz.

      Das kann nicht wahr sein, dachte sie, das kann Till mir doch nicht antun! Ihr wurde es schwarz vor Augen, als sie vor dem Steuer saß. Es dauerte Minuten, bis sie sich halbwegs gefangen hatte. Sie wollte nicht daran denken, daß Simone einmal ihre Freundin gewesen war und das war noch nicht allzu lange her. Sie wollte am liebsten gar nichts mehr denken, aber dennoch wurde ihr bewußt, daß Till in der letzten Woche sehr verändert gewesen war und er als Ausrede benutzte, daß er viele Sonderflüge hätte. Er war Pilot, und sie glaubte es ihm. Er kann nicht so gemein sein, dachte sie jetzt, ich kann mich nicht so in ihm getäuscht haben!

      Geistesabwesend startete sie den Wagen, und dann kam ihr in den Sinn, daß die Malariaimpfung eigentlich überflüssig würde. Aber hatte Simone nicht wieder gelogen, wie so oft?

      Nur kurz verweilten ihre Gedanken in der jüngsten Vergangenheit. Lange war es noch nicht her, daß Simone sich als ihre beste Freundin bezeichnet hatte, um sich dann plötzlich ins Gegenteil zu verwandeln und eher als Feindin zu bezeichnen war.

      Zuviel ging Meliassa durch den Kopf, als daß sie länger über Simone nachdenken wollte. Schließlich ging es mehr um Till Herder, mit dem sie in Kürze nach Afrika fliegen wollte. Am vorigen Sonntag hatte er offiziell um ihre Hand angehalten, weil das so sein mußte, wie er sagte, denn nur zögernd hatten ihre Eltern der gemeinsamen Reise zugestimmt. Erst hatte Melissa sie daran erinnern müssen, daß sie bereits dreiundzwanzig Jahre sei und genug verdiene, um sich ganz auf eigene Füße zu stellen. Sie wollte keine Differenzen heraufbeschwören, denn sie hatte ein sehr herzliches, ungetrübtes Verhältnis zu ihren Eltern, aber sie hatte auch ihre eigenen Ansichten über ihre Zukunft und ihre Beziehung zu Till. Er war Pilot, und das erschien Melissas Eltern zu gefährlich und für ein Zusammenleben zu schwierig zu sein. Sie wollten nicht, daß ihre einzige Tochter in ständiger Angst um ihren Mann lebte. Melissa fand, daß es ein Beruf wie jeder andere sei, weil überall, auch auf den Straßen, Gefahren lauerten. Sie liebte Till und war überzeugt davon, mit ihm glücklich zu werden und negative Erwägungen schob sie beiseite.

      Momentan sah es allerdings etwas anders aus in ihrem Seelenleben, das zwischen Zorn und Angst hin- und herschwankte. Daß Simone gefährlicher Spielchen fähig war, hatte sie schon zu spüren bekommen. Sie hatte sich schon einmal sehr um Till bemüht, als Melissa ihn gerade erst kennengelernt hatte.

      Melissa fuhr plötzlich durch Straßen, die ihr fremd waren und mahnte sich, besser aufzupassen, aber richtig konzentrieren konnte sie sich nicht. Endlich gelangte sie wieder in eine Gegend, die sie kannte und fand auch den Weg zu Tills Wohnung.

      Sie hätte ihn anrufen und ein Treffen mit ihm vereinbaren können, aber sie hatte gefürchtet, dann nicht die richtigen Worte zu finden und alles noch komplizierter zu machen.

      Sie war immer für Offenheit und dafür, Unklarheiten zu diskutieren.

      Till wohnte in einem jener modernen Wohnhäuser, in denen sich die Bewohner eigentlich nie kennenlernten, sofern sie nicht Kontakt suchten und auch fanden. Melissa war mehrmals bei ihm gewesen, aber sie war nur zwei anderen Personen begegnet im Lift. Wahrscheinlich wäre es an diesem Abend auch nicht anders gewesen, wenn sie das Haus betreten hätte. Als sie jedoch aus ihrem Wagen steigen wollte, kamen Till und Simone Arm in Arm aus dem Eingang und Melissa war es, als würde ein Messerstich ihr Herz durchbohren. Die beiden lachten und es war für Melissa purer Hohn. Eiskalte Wut stieg in ihr empor und gab ihr die Kraft, den Wagen zu verlassen und auf die beiden zuzugehen.

      Jetzt erstarrte Till, als er sie erkannte. Simone war für den ersten Moment auch erschrocken.

      »Es stimmt also«, sagte Melissa mit klirrender Stimme. »Ich wollte esa nicht glauben, aber einmal hat Simone anscheinend doch die Wahrheit gesagt. Was seid ihr beide mies!«

      Damit drehte sie sich um und ging zu ihrem Wagen zurück. Till folgte ihr.

      »Warte doch, Melissa«, rief er, »laß es dir erklären.« Er war schon bei ihr, als sie einsteigen wollte, aber da rief Simone: »Laß sie laufen, du verlierst doch nichts, Till!«

      Till wollte Melissa festhalten, aber sie riß sich los, verlor den Halt, stürzte und schlug mit dem Hinterkopf auf ihren Wagen auf.

      »Das hat mir gerade noch gefehlt«, sagte Till.

      »Laß uns gehen, sie wird schon wieder aufstehen«, sagte Simone.

      »Weißt du eigentlich, wie brutal du bist«, stieß er hervor. »Sie ist ohnmächtig. Ich muß einen Arzt rufen.«

      »Und man wird sagen, daß du sie gestoßen hast. Du weißt hoffentlich, was das für deine Stellung bedeuten kann.«

      Melissa hörte davon nichts, um sie war tiefschwarze Nacht.

      *

      »Wo Melissa nur bleibt«, sagte Uschi Vollmer zu ihrem Mann. »Sie weiß doch, daß wir in die Oper gehen wollen.«

      »Vielleicht war Till auch bei Dr. Norden und sie haben sich verbummelt«, meinte Frank Vollmer gleichmütig.

      »Ich rufe lieber mal bei Dr. Norden an«, sagte Uschi, »Ich bin so unruhig.«

      »Du bist wirklich eine Glucke. Melissa ist kein Kind mehr, sie hat es uns deutlich genug gesagt. Vielleicht ist sie lieber mit Till zusammen, als mit uns in die Oper zu gehen.«

      »Sie hätte Bescheid gesagt, so ist sie nicht, daß sie uns einfach sitzenläßt. Und sie geht gern in die Oper.«

      Uschi wählte schon Dr. Nordens Nummer und wurde blaß, als Wendy ihr sagte, daß Melissa gar nicht gekommen sei.

      »Wir wissen auch nicht, was los ist«, stammelte sie, »hoffentlich ist ihr nichts passiert, es ist immer noch stellenweise Glatteis.«

      Sie zitterte, als sie den Hörer auflegte. »Ruf du doch mal bei Till an, ich mache das nicht gern«,


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