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Allein am Stony Creek / Schutzlos am Red Mountain. Christopher RossЧитать онлайн книгу.

Allein am Stony Creek / Schutzlos am Red Mountain - Christopher Ross


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      Über dieses Buch

      Im Denali Nationalpark wird ein kleiner Husky geboren, der Julie Wilson sofort verzaubert. Doch das Glück währt nicht lange: Als Julie mit ihrem Hundeschlitten auf einer Inspektionstour im Hinterland ist, kollabiert einer ihrer Hunde und ist dem Tode nahe. Der Tierarzt findet heraus, dass der Husky vergiftet wurde. Wer hat das Tier auf dem Gewissen? Bei einem Ausflug nach Fairbanks nimmt der Fall eine unerwartete Wendung: Julie merkt, dass sie von einem jungen Mann verfolgt wird, einem Stalker, der ihr zu Beginn freundlich begegnet, ihr dann aber immer unangenehmer wird. Als dieser den jungen Husky in die Bergwildnis am Mount McKinley entführt, wird die Situation immer dramatischer …

      Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Danksagung

      1

      Julie feuerte ihre Hunde mit lauten Zurufen an. Beinahe wütend rief sie: »Schneller, Chuck! Verdammt, könnt ihr denn nicht schneller laufen?«, als ginge es um Leben oder Tod. Sie lenkte die Hunde über die Park Road nach Westen, sprang alle paar Schritte mit Tränen in den Augen von den Kufen und schob den Schlitten an, wütend auf sich selbst und unsagbar traurig, den Tag auf diese Weise begonnen zu haben.

      Wie fast immer, wenn sie von Schmerz oder Wut übermannt wurde, reagierte sie sich auf ihrem Hundeschlitten ab, fuhr so schnell, dass der Fahrtwind an ihrer Kleidung zerrte, und hoffte darauf, dass die eisige Kälte ihre Tränen vertrieb und sie zur Vernunft brachte. Weder die Dunkelheit, die im Februar bereits am frühen Nachmittag über der Alaska Range hing, noch die Einsamkeit im Denali National Park hinderte sie daran, die Hunde immer schneller anzutreiben und so rasant in die weiten Kurven zu gehen, dass sie von Glück sagen konnte, nicht in den Tiefschnee geschleudert zu werden.

      Erst am Savage River, ungefähr zehn Meilen westlich der Park Headquarters, hielt sie an. Sie lehnte sich mit beiden Unterarmen auf die Haltestange und weinte leise, rieb sich aber rasch die Tränen vom Gesicht, als sie einen Ranger zwischen den Bäumen hervortreten sah. Paul Short, besser bekannt als Shorty, obwohl er zu den größten Rangern der Truppe gehörte, war seit einigen Tagen mit Reparaturen auf dem einsamen Campground am Savage River beschäftigt und anscheinend froh, ein bekanntes Gesicht zu sehen.

      »Hey, Julie«, begrüßte er sie. »Wieder mal auf Patrouille?«

      »Hallo, Shorty. Die Hunde brauchen Bewegung.«

      »Mit deinen Huskys bist du ein Herz und eine Seele, was?« Es klang mehr wie eine Feststellung als wie eine Frage. »Ich hab noch keinen Ranger gesehen, der so gut mit Hunden kann. Auf so eine Spezialistin kann der Park Service nicht verzichten. Ich bin ziemlich sicher, du bekommst die feste Anstellung.«

      Diese Hoffnung hatte Julie auch. Im November hatte sie als Praktikantin im Denali National Park angefangen, mit der Hoffnung, im Frühjahr als Park Ranger übernommen zu werden. Ihre Chancen standen nicht schlecht, wie sie glaubte. Sie hatte mehrmals ein Lob vom Superintendent bekommen und war an einigen Rettungsaktionen beteiligt gewesen. Dagegen standen die roten Zahlen des National Park Service. Die Regierung besaß eigentlich nicht genügend Geld, um neue Planstellen zu schaffen. Es hing alles von der Überzeugungskraft von Superintendent John W. Green ab, dem langjährigen Chef des Nationalparks. Wenn er der Regierung glaubhaft machen konnte, dass sie unentbehrlich für Denali war, würde sie den festen Posten auch bekommen.

      »Mal sehen«, sagte sie. Sie hoffte, dass Shorty ihre roten Augen nicht sah. »Wie kommst du auf dem Campground voran? Stehen die neuen Hütten schon?«

      »Bis zum Wochenende bin ich fertig.« Er ahnte wohl, dass sie nur gefragt hatte, um irgendetwas zu sagen, und blickte sie nachdenklich an. »Alles in Ordnung mit dir? Du wirkst so … so nachdenklich. Du hast doch keinen Kummer?«

      »Nein, alles okay.« Julie blickte an ihrem Kollegen vorbei. »Ich muss los, Shorty.«

      Sie verabschiedete sich von dem Ranger und stieg wieder auf die Kufen. Die Huskys wurden nervös, wenn sie zu lange stehen blieb, und warfen sich schon ungeduldig in ihre Geschirre. Das Laufen lag ihnen im Blut. »Heya! Vorwärts, Chuck! So eine geräumte Piste bekommt ihr nicht alle Tage. Lauft endlich!«

      Julie hatte keine Lust, ihr Gefühlsleben vor Shorty auszubreiten, und war froh, aus seinem Blickfeld zu kommen. Sie war mit den Hunden aufgebrochen, um für ein paar Stunden allein zu sein und darüber hinwegzukommen, dass sie Josh wie einen aufdringlichen Highschool-Schüler abserviert hatte.

      Bereits um sieben Uhr früh war sie aufgewacht. Der schrille Klingelton ihres Handys hatte sie aus dem Schlaf gerissen und sie war nur widerwillig drangegangen. »Ranger Wilson.« Ihre Stimme klang heiser und verschlafen.

      »Hey, Julie«, antwortete die vertraute Stimme ihres Freundes. Josh war bester Stimmung und klang ausgesprochen fröhlich. »Hab ich dich geweckt?«

      Sie stützte sich auf einen Ellbogen. »Weißt du, wie spät es ist, Josh?«

      »Kurz nach sieben. Ich denke, du stehst immer so früh auf.«

      »Nicht an meinem freien Tag«, erwiderte sie missmutig. »Und nicht, wenn ich am Abend vorher beim Volleyball verloren habe und bis kurz vor Mitternacht mit Freunden zusammen war.« Sie seufzte leise. »Ich bin hundemüde, Josh, also ruf gefälligst später wieder an. Am besten kurz vor Mittag, okay?«

      Er überhörte ihre Bitte, tat so, als hätte sie nichts gesagt. »Ich hab heute auch frei. Wie wär’s, wenn wir uns treffen? Du könntest doch nach Fairbanks kommen; bei Luigi eine Pizza essen, mal wieder ins Kino gehen, ein bisschen in der Gegend rumfahren. Du weißt schon, mal wieder richtig abschalten.«

      Im


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