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Fit für den Kunstmarkt. Claudia HerstattЧитать онлайн книгу.

Fit für den Kunstmarkt - Claudia Herstatt


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      Verlagslektorat: Cornelia Greil, Jasmin Holbein

       Verlagsherstellung: Christine Emter

       E-Book-Produktion: LVD GmbH, Berlin

      © 2011 Hatje Cantz Verlag, Ostfildern, und Autorin

      Erschienen im

       Hatje Cantz Verlag

       Zeppelinstraße 32

       73760 Ostfildern

       Tel. +49 711 4405-200

       Fax +49 711 4405-220

       www.hatjecantz.de

      ISBN 978-3-7757-3012-9 (E-Book)

       ISBN 978-3-7757-1973-5 (Print)

      Made in Germany

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      CLAUDIA HERSTATT

      FIT FÜR DEN KUNSTMARKT

      EINFÜHRUNG

      EIN BISSCHEN BESITZGIER

       KANN NICHT SCHADEN

      Kunst zu sammeln kann eine Lust in vielerlei Hinsicht sein: Sie erweitert den Horizont, sprengt die Alltagsroutine, öffnet neue gesellschaftliche Kreise, ganz abgesehen von dem Glücksgefühl, ein Objekt der Begierde in seinen Besitz gebracht zu haben.

      Zu keiner Zeit ist wohl so viel Kunst produziert und vermarktet worden wie heute, wobei diese Tatsache erst einmal nichts über die Qualität der einzelnen Werke aussagt. Wer sich auf zeitgenössische Kunst einlässt, wird also vielfach Unverständlichem, Fragwürdigem und auch Provozierendem begegnen. Der Reiz der Sache beginnt genau da, wo sich aus der zunächst unüberschaubaren Fülle für den Einzelnen etwas so überzeugend heraushebt, dass er es haben möchte.

      Um zu einem Urteil oder einer Entscheidung zu kommen, ist die intensive Berührung mit dem Ausstellungsbetrieb unumgänglich: Besuche in Galerien, Museen, Gänge über Messen, Begegnungen mit Künstlern, Gespräche mit Galeristen und Kritikern, Reisen zu wichtigen Großereignissen oder auch in abgelegene Ateliers gehören ebenso dazu wie die ständige Bereitschaft, Neuem aufgeschlossen zu begegnen, sich damit auseinanderzusetzen und vor allem: immer genau hinzuschauen. Nur auf diese Weise lassen sich persönliche Prioritäten und Wertmaßstäbe entwickeln.

      Das Angebot ist so überwältigend groß, dass selbst Profis gelegentlich ins Schleudern kommen. Aber nicht überall kann und muss man dabei sein, um den Überblick zu behalten. Das schafft möglicherweise sogar mehr Verwirrung und ist schlichtweg gar nicht zu leisten. Diese Publikation nun bietet sich als Scout zum Einstieg in den Markt der zeitgenössischen Kunst, der Fotografie und des Designs an, mit gezielten Hinweisen und Adressen zu Orten und Anlässen, wo man sich begeistern lassen und informieren kann.

      Dies sind beispielsweise Sammlerrefugien und Sammlermuseen, die vor Augen führen, welche Entscheidungen andere Sammler für sich getroffen haben. Aus der Vielzahl von über 150 Kunst-, Foto- und Designmessen sind die wichtigsten herausgegriffen und kurz porträtiert. Die verschiedenen Informationsmöglichkeiten werden aufgezeigt, aktuelle künstlerische Techniken und Sammelfreuden vom Multiple bis zur Video-Installation, vom Vintage Print bis zu den großformatigen Blow-ups beschrieben, zeitgenössisches Design und seine Klassiker kommen nicht zu kurz.

      Dazu finden sich hier viele praktische Hinweise zum Kunstkauf in der Galerie und auf der Auktion, zum Umgang mit Kunst, zu Fragen der Lagerung, Versicherung und Restaurierung und des Transports bis hin zu den verschiedenen Möglichkeiten der Auflösung einer Sammlung. Die sind selbstverständlich aber erst ganz am Schluss aufgeführt.

      Zunächst soll es darum gehen, den Spaß am Sammeln zu wecken und zu fördern. Vor allem auch den Mut zu machen, Dinge bereits wertzuschätzen, wenn die Namen der Produzentinnen und Produzenten noch nicht in aller Munde sind. Kunstsammeln hat eben auch ganz viel mit Entdeckertum, der Neugierde zu tun. Da können auch Dinge interessieren, die mehr Fragen aufwerfen, als sie Antworten parat haben, Unruhe stiften im Geist, solche, die anziehen oder abstoßen, sich einem schnellen Verständnis in Form und Inhalt entziehen und vielleicht gerade deshalb zur Auseinandersetzung reizen.

      Welch große Freude man daraus ziehen kann, spricht aus den vielen persönlichen Expertentipps, die Sammler mit langjähriger Erfahrung und daraus gewonnenen Erkenntnissen für diesen Guide formuliert haben. Auch wenn sie individuell sehr unterschiedlich sind, so machen doch alle Mut, gegen Moden und den Mainstream zu eigenen Entscheidungen zu gelangen. An dieser Stelle sei allen Sammlern für ihre Beiträge gedankt.

      Welche Wahl auf welchen Künstler, welches Objekt oder Sammelgebiet fällt, kann auch diese Publikation niemandem abnehmen. Hier werden vielmehr Wegweiser zur Kunst aufgestellt. Auf den Weg dorthin, beispielsweise in die großen staatlichen Institutionen wie die Pinakothek der Moderne in München, die Galerie der Gegenwart in Hamburg, das Museum Kunstpalast in Düsseldorf, das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, das Museum der bildenden Künste Leipzig, zu Sonderausstellungen und in die Kunstvereine, Galerien und auf Messen, wird sich der Kunstliebhaber seiner Neigung entsprechend selbst machen.

      Tipps für Einsteiger und auch Kenner scheinen durchaus angebracht. Nicht jeder kann und will sich Berater leisten, deren Interessenlage und Empfehlungen möglicherweise auch nicht so selbstlos sind, wie es den Anschein hat.

      Als Handbuch und Nachschlagewerk und als Ver-Führer zur Kunst dient dieser Guide. Packen Sie ihn in die Tasche, handlich genug ist er auch im neuen Outfit der zweiten Auflage, und gehen Sie auf die Suche nach der Kunst. Ein bisschen Besitzgier kann dabei gar nicht schaden.

      DER KUNSTMARKT:

      EIN BLICK ZURÜCK UND NACH VORN

      Rückblickend muss man wohl die Geburtsstunde des modernen Kunstmarktes auf das Jahr 1967 datieren. Achtzehn »progressive Kunsthändler«, darunter Hein Stünke, Betreiber der Galerie Der Spiegel, und Rudolf Zwirner aus Köln sowie Raimund Thomas aus München veranstalteten im Kölner Gürzenich den ersten »Kunstmarkt«.

      Dass diese kleine Veranstaltung mit den engen Marketender-Ständen zeitgenössischer Kunst die Keimzelle für einen weltumspannenden Messe- und Marktbetrieb sein würde, hatten sich sicher nicht einmal die Veranstalter erträumt. Und was zu dieser Zeit noch heftig diskutiert wurde, ob denn Kunst überhaupt eine Ware sein dürfe, ist nun mehr als 40 Jahre später längst Realität geworden.

      Damals wurde heftig polarisiert zwischen Kunst und Kommerz, die Demokratisierung der Kunst herbeigewünscht und viel vom Abbau der Schwellenangst in Galerien und Institutionen geredet und auch einiges riskiert: Eine Schar Gänse watschelte bei der Eröffnung der Kölner Avantgarde-Galerie »art intermedia« den verdutzten und auch mit dem Begriff der Vernissage noch unvertrauten Besuchern um die Beine.

      Joseph Beuys agierte und dozierte, Jörg Immendorff lud zu ironischen Babywaschaktionen ein. Niki de Saint-Phalle schoss auf Farbbeutel, und Daniel Spoerri kochte und stellte anderthalb Jahre lang in der über seiner Kneipe in der Düsseldorfer Altstadt gelegenen Eat-Art-Galerie Werke zum Thema der Ess-Kunst von Künstlerfreunden wie Arman, Roy Lichtenstein, Richard Lindner und Dieter Roth aus. Andernorts hockten nächtens Fans vor Andy Warhols starrer 24-Stunden-Projektion vom Empire State Building – und alle fanden es toll.

      Seit diesen Blumenkindertagen des Kunstbetriebs mit Preisen von damals 50 DM für einen inzwischen zu musealen Ehren gekommenen Siebdruck des Pop-Art- und Objektkünstlers Richard Hamilton zum Thema Swinging London, den Rolling Stones und Drogenkonsum oder einer heute kaum noch erschwinglichen Beuys-Zeichnung von gerade mal 350 DM hat sich viel verändert. Die zeitgenössische Kunst wurde gesellschaftsfähig und immer professioneller an den Kunden gebracht.

      Galerien, Messen und Großausstellungen sorgten für mehr und mehr öffentliche Aufmerksamkeit und die Medien spielten mit. Sie druckten Homestorys von den Malerfürsten Markus Lüpertz und Georg Baselitz auf ihren Schlössern, erregten sich über die Blutsudeleien eines Hermann Nitsch und


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