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Mami Staffel 10 – Familienroman. Lisa SimonЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 10 – Familienroman - Lisa Simon


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Unmerklich geriet Kathrin ins Schwärmen.

      »Und wo ist der Haken an der Sache?« wollte Marion wissen.

      »Es sind drei Haken.« Es klang sehr kläglich. »Er hat drei Kinder.«

      »Donnerwetter!« Marion setzte die Tasse so heftig ab, daß das zarte Porzellan bedenklich klirrte.

      Kathrin senkte den Kopf. »Es klingt vielleicht absurd, aber ich mag diese Kinder. Und trotzdem fürchte ich mich davor.«

      »Du fürchtest dich vor den Kindern? Oder vor der Verantwortung?«

      Kathrin nickte zerknirscht. »Es ist doch ein Unterschied, ob man in die Mutterrolle hineinwächst oder ob man quasi mittendrin einsteigt.«

      Marion blickte Kathrin nachdenklich an. »Und er? Liebst du ihn?«

      Kathrin schluchzte auf. »Das ist es ja eben. In seiner Nähe bekomme ich Herzrasen und Puddingknie.«

      »Erwidert er deine Gefühle?« wollte Marion wissen.

      »Erst glaubte ich es, aber dann…«

      »Du glaubtest es? Was soll das denn heißen?«

      »Zumindest hat er sich so verhalten, als ob er mich auch liebt. Aber ich befürchtete, er sucht nur dringend eine Ersatzmutter für seine Kinder und ein Hausmäuschen für sich. Da kann man ja die große Liebe heucheln, nicht wahr? Hauptsache, es erfüllt seinen Zweck.

      »Traust du ihm denn so etwas zu?« fragte Marion entsetzt und zog die Nase kraus.

      »Eigentlich nicht. Doch danach sah ich ihn mit dieser mondänen Frau, so eine wie aus dem Magazin, schön, edel, teuer. Hätte nie gedacht, daß er auf so etwas hereinfällt. Dabei hatte mich der kleine Martin ernsthaft als seine Ersatzmama erkoren. Ob diese Frau die Herzen der Kinder erobert, wage ich zu bezweifeln.«

      »Da hast du doch noch eine Chance!« Marion hopste aufgeregt auf der Sesselkante herum.

      »Um Himmels willen, nein! Wie soll ich gegen diese Frau ankommen?«

      »Kathrin, du liebst ihn. Warum sagst du es ihm nicht einfach?«

      »Was? Ich kann doch nicht einfach vor ihn hintreten und sagen: Peter, ich liebe dich!«

      »Warum denn nicht?«

      Kathrin nagte auf ihrer Unterlippe. »Meinst du wirklich?«

      Marion nickte ernst. Dann schenkte sie noch einmal Kaffee nach. Kathrin warf noch einen Blick in das Babykörbchen. Es war so ein friedliches Bild, voll von tiefer Liebe und Harmonie. Warum kann ich das nicht auch erleben, fragte sie sich.

      *

      Über Nacht sanken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, die nassen Straßen verwandelten sich in gefährliche Schlitterbahnen. Doch es fiel kein Schnee, und Kathrin war keineswegs in vorweihnachtlicher Stimmung. Das trübe Wetter, die Gedanken an Peter Kilian und ihre eigene Unzufriedenheit drückten ihr aufs Gemüt. Unruhig wälzte sie sich nachts im Bett herum, wirre Träume plagten sie. Zu allem Unglück verschlief sie am Morgen gründlich. Genervt hastete sie zur Straßenbahn. Es war noch dunkel, der Fußweg uneben. Für einen Augenblick hatte Kathrin das Gefühl, daß sich die Welt um sie herum drehte. Ein Bein rutschte seitlich weg, während sie verzweifelt versuchte, die Balance zu halten und mit den Armen in der Luft ruderte. Dann schlug sie unsanft mit dem Gesäß auf die Pflastersteine. Benommen rang sie nach Luft. Erst Sekunden später verspürte sie einen stechenden Schmerz im linken Bein, der sich fast bis zur Unerträglichkeit steigerte. Ihr Bein lag seltsam gewinkelt unter ihrem Körper. Entsetzt starrte sie auf den unnatürlich verdrehten Unterschenkel. Sie kämpfte gegen die aufkommende Übelkeit an. Nur schemenhaft gewahrte sie einige Passanten, die sich zu ihr herunterbeugten und sie etwas fragten. Dann umfing sie eine wohltuende Dunkelheit.

      Langsam, ganz langsam tastete sich Kathrins Bewußtsein aus einer dunklen Tiefe empor. Sie schwamm durch einen dicken Nebel, der sich wie Brei anfühlte. Es war unendlich schwer und irgend etwas schien sie immer wieder in die Tiefe zu ziehen. Über sich gewahrte sie einen weißen Ball und aus weiter Ferne vernahm sie Stimmen. Wo bin ich, wollte sie fragen, aber es kam nur ein Krächzen aus ihrem Hals. Nach und nach fühlte sie einen dumpfen Druck auf ihrem Brustkorb, sie rang nach Luft und strengte sich an, die Augen zu öffnen.

      »Sie kommt zu sich«, hörte sie eine Stimme wie durch eine Wand aus Watte. Jetzt konnte Kathrin ihre Umgebung etwas genauer erkennen. Alles war weiß, die Decke, die Wände des Raumes. Der helle Ball entpuppte sich als eine Lampe aus Milchglas. Eine weißgekleidete Frau beugte sich über sie.

      »Können Sie mich verstehen, Fräulein Berger? Wie fühlen Sie sich?«

      Kathrin nickte mechanisch. Sie versuchte, Worte zu formulieren. »Wo bin ich?«

      »Im Krankenhaus. Sie hatten einen Unfall. Können Sie sich nicht daran erinnern?«

      Wie in Zeitlupe schüttelte Kathrin den Kopf. Jede Bewegung bereitete ihr Mühe, ihr Körper und ihre Gedanken wollten ihr nicht gehorchen. »Unfall?« flüsterte sie.

      Die Krankenschwester tätschelte ihre Hand. »Nicht aufregen. Der Doktor hat sie wieder zusammengeflickt. Es war ein komplizierter Bruch. Jetzt brauchen Sie viel Ruhe. Sie werden auf die Station verlegt, nachher schaut der Doktor nach Ihnen.«

      »Aber, aber – ich muß doch zur Arbeit«, protestierte Kathrin schwach.

      Die Krankenschwester lächelte milde. »Das wird wohl in den nächsten Wochen nichts werden. Ihr Bein mußte mit einer Metallplatte zusammengeschraubt werden, weil der Knochen gesplittert war. Aber das erklärt Ihnen der Doktor nachher genauer. Er ist schon wieder im OP. Das Glatteis hat an einem Tag mehr Unfälle gefordert als sonst in einem Monat.«

      Die Schwester schob das Bett, in dem Kathrin mit einem weißen OP-Hemd bekleidet war, in ein leeres Zimmer. Über sich sah Kathrin eine Infusionsflasche an einem Gestell schaukeln, ein Schlauch führte in ihren Handrücken.

      »Ruhig liegenbleiben!« mahnte die Schwester. »Wenn es ein Problem gibt, hier ist der Klingelknopf.«

      Die Schwester verschwand, und Kathrin versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Sie spürte einen dumpfen Schmerz im linken Bein und eine Zentnerlast. Sie konnte sich nicht bewegen.

      Mein Gott, warum muß ausgerechnet mir das passieren? Neben dem Schmerz kam die Verzweiflung in ihr auf. Sie fühlte sich völlig hilflos. Tränen rannen über ihre Wangen. Durch den Tränenschleier verwandelte sich der Infusionsschlauch in eine groteske Schlange. Sie dachte an Weihnachten, die Einkäufe, die sie noch erledigen wollte, an den Duft von Glühwein und Mandeln. Statt dessen drang der scharfe Geruch von Desinfektionsmitteln in ihre Nase. Sie ließ den Tränen freien Lauf.

      Die Tür zum Krankenzimmer öffnete sich leise. Kathrin registrierte es nicht. Apathisch lag sie in den weißen Laken.

      »Na, na, bis zur Hochzeit wird alles wieder gut«, hörte sie eine sanfte, seltsam bekannte Stimme. Mühsam öffnete Kathrin die Augen.

      »Peter«, flüsterte sie überrascht. »Woher weißt du, daß ich hier…« Sie stockte. Peter Kilian trug einen weißen Arztkittel, aus seiner Tasche ragte ein Stethoskop. Er lächelte.

      »Ich war ebenso überrascht, wer da auf meinem OP-Tisch lag. Aber ich bin überzeugt, daß ich dein Bein wieder gut zusammengeschraubt habe. Wie hast du das denn fertiggebracht?«

      »Ich weiß es nicht. Ich wollte zur Straßenbahn rennen, es war schon spät. Und dann… dann…«

      Peter Kilian beugte sich über sie und wischte sanft ihre Tränen weg. »Ich verspreche dir, daß du wieder ganz gesund wirst und dein Bein in Ordnung kommt. Du mußt allerdings viel Geduld aufbringen. Den gesplitterten Knochen habe ich mit einer Stahlplatte fixiert. In einer Woche darfst du an Gehstützen aufstehen und in zwei Wochen wieder nach Hause gehen.«

      »Nach Hause…« Kathrin wandte den Kopf zur Seite und ihre Tränen begannen wieder zu fließen.

      Peter nahm ihren Kopf in seine Hände und zwang sie, ihn anzusehen.

      »Kathrin,


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