Bibi Blocksberg - Die Hexenküche. Stephan GürtlerЧитать онлайн книгу.
Zum Autor
Stephan Gürtler, geboren 1969, hat Germanistik und Philosophie studiert. Danach wollte er eigentlich ein berühmter Dichter werden. Stattdessen hat er als Lektor und Redakteur gearbeitet und schreibt schon seit über zehn Jahren Geschichten für Kinder. Nebenbei arbeitet er journalistisch. Er lebt in Berlin.
Inhalt
Eine total schlechte Nachricht
Ein Plakat für den Bürgermeister
Der Bürgermeister sammelt Stimmen
Manchmal muss man eben streng sein
Leseprobe – Der verhexte Wandertag
Eine total schlechte Nachricht
Sehnsüchtig wartete Bibi Blocksberg, die kleine Hexe aus Neustadt, auf das Ende der Stunde. Jeden Augenblick musste der Gong ertönen, dann wäre die Schule für heute zu Ende. Bibi wusste schon genau, was sie danach machen wollte – hoffentlich würden ihre Freundinnen Marita und Moni auch mitkommen. Jetzt schlug ihre Lehrerin, Frau Müller-Riebensehl, eine neue Seite im Mathebuch auf. Wollte sie etwa noch eine Aufgabe anfangen? Dabei war Frau Müller-Riebensehl völlig verschnupft. Eigentlich sollte sie sofort nach Hause und sich ins Bett legen, fand Bibi. Aber wenn es um Mathe ging, vergaß ihre Lehrerin alles andere.
„Kommen wir nun zu Aufgabe sechs“, sagte sie und stieß ein lautes Niesen aus.
„Gesundheit, Frau Müller-Riebensehl!“, schallte es ihr aus der Klasse entgegen.
Bibi nutzte die Unruhe aus, um sich schnell zu Moni umzudrehen und dabei auch ihre Banknachbarin Marita anzustoßen. „Gehen wir gleich noch über den Marktplatz?“, flüsterte sie den beiden zu.
„Du meinst zur Woche des guten Geschmacks?“, flüsterte Moni zurück.
Bibi nickte eifrig.
„Na klar!“, erklärte Marita. „Unbedingt.“
Natürlich hatte Frau Müller-Riebensehl ihr Flüstern gehört. Ihr entging einfach nichts!
„Ruhe bitte!“, rief sie, verschnupft, aber entschieden.
Bibi, Marita und Moni murmelten ein leises „Entschuldigung“.
Im nächsten Moment passierte das, worauf Bibi so sehnsüchtig gewartet hatte: Der Gong ertönte. Sofort sprangen die drei auf. Doch so schnell ließ die Lehrerin sie nicht entwischen.
„Moment!“, rief sie. „Die Stunde beende ich, nicht die Klingel.“
Bibi, Marita und Moni sanken zurück auf ihre Stühle.
„Ich muss euch nämlich noch etwas mitteilen!“, sagte Frau Müller-Riebensehl. Auf einmal sah sie gar nicht mehr so streng aus wie sonst. Sie schien keine gute Nachricht für ihre Schüler zu haben. Ob sie vielleicht morgen wegen ihrer Erkältung nicht zur Schule kommen konnte und die Mathestunde ausfallen musste, überlegte Bibi. So schlimm wäre das nun auch wieder nicht …
„Ich muss euch leider mitteilen, dass …“ Frau Müller-Riebensehl zögerte. „… dass unsere Klassenfahrt aufs Land nicht stattfinden wird!“
„Was?!“, tönte es ihr entgegen. Das war wirklich eine total schlechte Nachricht! Bibi, Marita und Moni waren entsetzt. Sie hatten sich so auf die Klassenfahrt gefreut!
„Warum denn nicht?“, fragte Bibi, die ihre Sprache als Erste wiederfand.
Die ganze Klasse sah Frau Müller-Riebensehl erwartungsvoll an.
„Leider hat der Bürgermeister die
Zuschüsse für Klassenfahrten gestrichen“, erklärte die Lehrerin. „Das Geld reicht nicht mal mehr für die Verpflegung. Wenn kein Wunder geschieht, müssen wir auf unsere Klassenfahrt verzichten.“ Frau Müller-Riebensehl zuckte ratlos mit den Schultern. „So, und jetzt könnt ihr nach Hause gehen“, sagte sie leise. Sie schloss das Mathebuch und verstaute es in ihrer großen schwarzen Ledertasche.
Damit war der Unterricht beendet, und auch die Schüler packten ihre Sachen zusammen. Niemand freute sich mehr darüber, dass die Schule aus war. Mit hängenden Köpfen verließen Bibi, Marita und Moni langsam das Klassenzimmer.
Der Wettbewerb
Wie konnte der Bürgermeister nur so gemein sein, ihnen einfach die Zuschüsse zu streichen?! Bibi, Marita und Moni waren richtig sauer auf ihn. Vor dem Schulgebäude blieben sie stehen und schimpften lauthals über das Neustädter Stadtoberhaupt. Doch sich zu ärgern brachte schließlich auch nichts. Also gingen sie nach einer Weile weiter Richtung Marktplatz. Auf der Woche des guten Geschmacks sollte es viele leckere Sachen zu essen geben, und die wollten sie sich natürlich nicht entgehen lassen. Man durfte sich überall bedienen – und zwar kostenlos!
„Wahnsinn, wie viele Stände es hier gibt!“, rief Bibi, als sie den Marktplatz erreichten. „Und wie gut es hier riecht …“ Sie reckte die Nase in die Luft und schnupperte.
„Man bekommt gleich Lust aufs Probieren!“, meinte Marita. „Wollen wir?“
„Unbedingt!“ Bibi nickte. „Hier vorne gibt’s heiße Ofenkartoffeln mit Kräuterquark.“
„Hm, aber dort drüben werden Würstchen im Teigmantel mit Apfelketchup angeboten“, meinte Moni und zeigte