Brauner Hengst auf weisser Stute. Michael MartinЧитать онлайн книгу.
p>
Michael Martin
Brauner Hengst auf weisser Stute
Copyright © Copyright © 2017 Zettner Verlag und Michael Martin
All rights reserved
ISBN: 9788711717813
1. Ebook-Auflage, 2017
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Zettner Verlag und Autors nicht gestattet.
I
Heiß und schwül war dieser Sommer gewesen, und er war es noch immer. Seit Wochen hatte es nicht geregnet. Tagsüber wurde es so unangenehm drükkend, daß die wenigen Gäste der Landpension Säckingmühle statt der geplanten Ausritte oder Wanderungen in die umliegende Heidelandschaft sich damit begnügten, die heißen Stunden in den Liegestühlen unter Sonnenschirmen oder im Pool zu verbringen. Für die weiblichen Gäste war es zudem angenehm anregend, Jens Lombach zuzuschauen, der die Reitpferde betreute und für viele andere Dinge des alten Bauernhofes zuständig war.
In der Tat, Jens Lombach war schon ein Bursche, so recht um die Phantasie der sich träge in der Sonne aalenden Weiblichkeit anzuheizen. Ein Blondkopf mit hagerem, ein wenig herb wirkendem Gesicht, das ihn älter erscheinen ließ, als er mit seinen dreiundzwanzig Lenzen war. Dazu war Jens von großer, breitschultriger Statur, etwas derbknochig, und die Haut war tiefgebräunt von der sengenden Sonne dieses Sommers. Seine Arme waren sehnig, die Oberarme mit ansehnlichen Bizepsen versehen, denen man ansah, daß sie nicht durch Bodybuilding, sondern durch harte Arbeit entstanden waren.
Wenn Jens abends nach getaner Arbeit ins Schwimmbecken stieg, war deutlich zu erkennen, daß auch zwischen den schlanken, dichtbehaarten Beinen unter der dreieckigen Badehose etwas Imposantes ruhte, zweifelsohne von respektabler Größe, wenn es zum Leben erweckt wurde. Gewiß gab es noch nicht eine unter den weiblichen Gästen auf Säckingmühle, die nicht davon geträumt hätte, in den Armen dieses kernigen Mannsbilds zu liegen und von ihm geliebt zu werden.
Indes, der Sommer war für Jens Lombach bisher ohne große Erregung und besondere Liebeserlebnisse vergangen. Gewiß, er hatte sich hin und wieder dazu verführen lassen, einigen besonders hitzigen Damen unter den Gästen etwas von seiner Manneskraft spüren zu lassen. Der Genuß dabei war aber ziemlich einseitig gewesen, und so etwas wie einen Hauch von Liebesgefühl hatte Jens bei diesen Eskapaden nicht ein einziges Mal empfunden. Auch nicht den Anflug wilden Begehrens. Er hatte sich nur ab und zu darauf eingelassen, um seinem Körper zu seinem natürlichen Recht zu verhelfen.
Jens mußte sich eingestehen, daß er sich dieses Unbefriedigtsein selber zuzuschreiben hatte. Es hing damit zusammen, daß er seine eigene Traumvorstellung von einem Idealweib hatte. Es sollte drall und weiß sein und in seiner Üppigkeit einem Rubensmodell gleichen. Solche Bilder geisterten durch seine nächtlichen Träume, umso mehr war er enttäuscht, daß die Semesterferien vergingen, ohne daß unter den weiblichen Pensionsgästen jene Traumgestalt erschien, die seinem Inbegriff weiblicher Schönheit auch nur annähernd glich.
So war es denn Ende August geworden, und Jens hatte sich damit abgefunden, das amouröse Abenteuer in den noch verbleibenden Wochen bis zum Semesterbeginn zu erleben, da kurvte ein elfenbeinfarbener 450er Mercedes in den Hof.
Das mußten die Wendelins sein. Sie waren für heute angemeldet. Ein Textilfabrikant aus dem Schwäbischen nebst Gattin und Tochter. Für Jens Unbekannte, die ihren Urlaub erstmals auf Säckingmühle verbringen wollten.
Jens stand im Stall, den kräftigen, gebräunten Oberkörper frei, nur mit verblichenen, kurz abgerissenen Jeans bekleidet.
Das Geschäft mit den Reitpferden ging zur Zeit flau. Bis auf Jens’ Lieblingspferd Hektor, einem zimtfarbenen Haflingerhengst, waren alle Pferde bereits draußen auf der Koppel. Auf Säckingmühle gab es gegenwärtig vierzehn Pferde. Sechs Warmblüter für fortgeschrittene Reiter, fünf gutmütige Haflinger für Anfänger und drei Ponies für kleine Gäste. Jens striegelte eben seinen vierbeinigen Liebling Hektor, als die Wendelins aufkreuzten. Er fühlte Unwillen in sich aufsteigen, wie stets, wenn er eine begonnene Arbeit nicht zu Ende führen konnte.
Draußen auf dem Hof gab es schon das übliche Empfangszeremoniell von Vater und Mutter, die ihre Rolle als Pensionsinhaber mit einstudierter Höflichkeit spielten. Ärgerlich warf Jens das Striegeleisen auf die Futterkiste. Ihm oblag es, das Gepäck ankommender Gäste auf deren Zimmer zu bringen, eine Aufgabe, die ihm von allen am wenigsten behagte. Er wischte sich die schweißigen Hände an den Jeans ab, trat aus dem Stall und blieb mit offenem Munde stehen: Da stand SIE, die so lang erwartete und ersehnte Geliebte dieses Sommers, der für ihn auf Säckingmühle leider nur noch wenige Wochen währte!
Eine kleine, untersetzte Gestalt, gewiß nicht größer als einssechzig. Das lange, brünette Haar trug sie straff zurückgekämmt und hinten zu einem beachtlichen Dutt gesteckt. Ihr rundlich mütterliches Gesicht war von einer gesunden Blässe, es zeugte davon, daß Frau Wendelin noch nicht viel von diesem Sommer gehabt hatte. Oder sie besaß empfindliche Haut und mied die Sonne. Ihre üppigen Formen bedeckten ein geblümtes Dirndl, dessen Saum bedauerlicherweise bis fast hinab zu den Knöcheln reichte. Aber die Ärmel des Dirndls waren kurz, und an den fleischigen, wohlgeformten Oberarmen sah Jens sofort mit Kennerblick, daß ihre Schenkel auch von jener süßen, weißen Drallheit sein mußten, die er so mochte. Als er sich der Gruppe näherte, entdeckte er, daß Frau Wendelin jene warmen, braunen Augen hatte, für die er auch ein Faible besaß.
Den dicken, schwitzenden Glatzkopf neben der Frau nahm Jens gar nicht wahr, als er näherkam. Auch nicht das Mädchen, sechzehnjährig wohl und noch etwas kleiner als die Mutter. Er sah nur Frau Wendelin, diese reife, blühende Frau, die ihn ebenso abwägend anstarrte, dann aber, als er ihr die Hand zur Begrüßung reichte, doch den Blick senkte. Es entging Jens auch nicht, wie dabei ein zartes Rot in ihre bleichen Wangen stieg.
Es war so, als fühlte sie, was in diesem Augenblick in ihm vorging. Dafür bedurfte es keiner allzugroßen Einfühlungsgabe, als er mit seiner braunen Pranke ihre kleine, weiße Hand stärker als die der anderen drückte und sie auch ein wenig länger festhielt. Noch während dieser ersten Begrüßung gewahrte er im rüschenbesetzten Halsausschnitt des Dirndls den erfreulichen Ansatz von Brüsten, die voll und schwer sein mußten, denn das geblümte Gewebe wölbte sich bemerkenswert weit nach vorn.
Es muß wohl schon in diesem ersten Augenblick ihres Zusammenkommens jener Funke zwischen ihnen übergesprungen sein, der später heiße Liebesglut entfachen sollte.
Beherzt nahm Jens die schweren Koffer und trug sie zum Gästehaus hinüber, einem schmucken, weißen Neubau, den sein Vater in den siebziger Jahren hatte errichten lassen. Traumwandlerisch verrichtete Jens an diesem Tage seine Arbeit. Immer schielte er wieder zum Gästehaus hinüber, ob sich die Neuangekommenen, ob SIE sich dort nicht sehenließ. Aber die Wendelins schienen abgespannt von der Reise. Sie ließen sich das Abendessen aufs Zimmer bringen. Doch hierfür war leider Anke, Jens’ jüngere Schwester, zuständig.
So blieb ihm für die Nacht nur das beglückende Gefühl, daß jenes Weibchen, das er so lange herbeigesehnt hatte, endlich ganz in seiner Nähe weilte. In dieser Nacht malte der junge Bursche sich aus, was er mit dem holden, molligen Wesen alles anzustellen gedachte. Wie er den weißen, üppigen Frauenkörper zuerst entblättern, ihn sodann mit sehnigen Händen erst einmal zärtlich abtasten und danach kräftig durchkneten würde. Am tollsten aber mußte der Genuß werden, wenn sein bestes Stück sich nach langer Zeit mal wieder zu wahrer Größe aufrichtete! Es war eine Eigenart von Jens’ Freudenspender, daß er sich stets erst so richtig als ein Ungetüm erwies, wenn er in eine kleine, zierliche Höhle vordrang, wenn er sich unter dem Gewimmer seiner Lustbeute den Höhlenzugang Millimeter um Millimeter zwischen engen Scheidenwänden erkämpfen mußte. Für Jens gab es überhaupt keinen Zweifel, daß Frau Wendelin ein enges Döschen hatte. Nicht nur wegen seinen Erfahrungen mit molligen Weibern, sondern weil sie die Frau dieses glatzköpfigen, korpulenten Textilfabrikanten war, der vielleicht ein guter Manager und Geldmacher sein mochte, aber gewiß kein feuriger Liebhaber. Natürlich, das konnte täuschen – aber man würde ja sehen!
In dieser Nacht schlief