EheHure | Erotischer Roman. Michael BennettЧитать онлайн книгу.
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EheHure | Erotischer Roman
von Michael Bennett
Michael Bennett arbeitet als Berater in London. Er erlebte in seiner Beziehung viele Höhen und Tiefen. Als seine Ehe kurz vor dem Aus war, änderte sein Urlaub alles. Eine Bekanntschaft zu einem Paar aus der Swinger- und BDSM-Szene wurde zu einer Odyssee in unbekannte und aufregende Gewässer. Nachdem Freunde ihn motiviert hatten, seine Erlebnisse niederzuschreiben, verfasste er seinen Debüt-Roman »Sündige Verwandlung«. Sein Schreibstil ist erotisch, spannend, indirekt und unaufdringlich.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2018 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: mammuth @ istock.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783862775293
www.blue-panther-books.de
Date mit einem Fremden
Nachdem meine Frau und ich ein ganz besonderes Treffen mit einem Pärchen erleben durften, das wir über eine Swinger-Plattform im Internet kennengelernt hatten, wollten wir unseren neu gewonnen Swinger-Lifestyle weiter ausleben.
Auf unserem Profil im Internet meldeten sich einige Paare. Aber auch Männer. Viele Männer. Manche wirkten notgeil, schickten sie doch einfach nur Schwanzbilder, ohne irgendeinen Text dazu. Meine Frau amüsierte es. Wir antworteten ihnen nicht. Ein paar schrieben eindeutige Aufforderungen, die eher an meine Frau gerichtet waren. Aber einer hob sich von dieser Männermasse ab. Richard.
Sein Profil an sich war schon anders, als das der anderen. Er hatte schöne Fotos eingestellt. Offensichtlich von einem Fotografen gemacht. Nicht anzüglich. Ein paar in legerem Outfit. Ein paar mit freiem Oberkörper. Man erkannte den Anspruch auf eine ästhetische Darstellung. Auch sein Profiltext beeindruckte. Keine Schreibfehler – Männer achten auf so etwas ... na ja, ich achte auf so etwas.
Auf dieser Internetseite stellte man zu einer Kurzbeschreibung auch die Interessen und das Gesuchte ein. Richard suchte ausschließlich den Kontakt zu Paaren. Ungewöhnlich. Alle anderen Männerprofile suchten Frauen und Paare. Richard schien anders zu sein.
Seine Mail an uns war sehr freundlich. Er gab Komplimente zu gemeinsamen Fotos von uns und meinte, dass wir ein sehr attraktives und besonderes Paar wären. Dass die Fotos von uns bewiesen, dass wir beide füreinander geschaffen wären. Vielleicht war es eine Mischung aus Charme und Schleimerei. Aber er war höflich, nett und zuvorkommend. Für meine Frau war es reiner Charme. Komplimente kommen bei Frauen eben immer an. Tatsächlich war mir Richard allein aufgrund seiner Schreibweise und seines Profils keinesfalls unangenehm. Er gab uns das Gefühl, uns als Paar, als Einheit zu sehen. Er sprach in seinen Mails nie meine Frau direkt an, wie es so viele der anderen Männer taten. Er schrieb immer nur »ihr«. Er gab uns ein gutes Gefühl.
Über mehrere Tage hinweg ging dieser Mailverkehr mit ihm. Und zu keinem Zeitpunkt fragte er nach einem Date oder einem persönlichen Kennenlernen. Das schien schon etwas unheimlich. Die anderen fragten spätestens in der zweiten Mail nach einem Treffen. Aber die Kommunikation mit Richard beschränkte sich auf das Leben, Kunst und Literatur. Auf schöne Fotos von schönen Menschen. Er machte uns neugierig. Vor allem meine Frau. Denn sie wurde langsam ungeduldig und erwartete schon von ihm, dass er doch nun endlich mal nach einem Treffen fragen könnte. Entweder war Richard ein berechnender Profi-Dater oder er war einfach so. Aber es schien wirklich an der Zeit, ihn persönlich kennenzulernen. Also schlugen wir ihm vor, uns einfach zu einem Kaffee zu treffen und die Unterhaltung, die wir in den Mails führten, persönlich weiterzuführen, und das ohne den Gedanken daran, mit ihm einen Dreier zu haben. Er schien uns einfach angenehm und ein Mensch, den man mal persönlich kennenlernen musste.
Richards Antwort kam prompt. Er bedankte sich sehr für die Einladung und freute sich, uns kennenzulernen.
***
Wir trafen uns an einem Samstagnachmittag in einem Café. Meine Frau und ich gingen von nichts weiter aus, als von einer netten Unterhaltung, um Richard persönlich kennenzulernen.
Er erkannte uns gleich, als wir in das Café kamen und winkte uns zu dem Platz, an dem er wohl schon etwas länger saß, wie sein ausgetrunkener Cappuccino verriet.
Er stand auf, begrüßte uns freundlich und bat uns, Platz zu nehmen. Ich erkannte sofort, dass Richard kein berechnender Profi-Dater war. Er war einfach ein netter, junger Mann, der Wert auf Höflichkeit legte. Sehr sympathisch. Und ich erkannte am Blick meiner Frau, dass sie das ebenso empfand. Speziell, als er uns das Kompliment machte, dass wir in real noch besser aussehen würden, als auf den Fotos in der Internet-Plattform.
Etwas verlegen bedankte sich meine Frau und gab das Kompliment an ihn zurück. Tatsächlich war er ein attraktiver junger Mann, vierundzwanzig Jahre alt, moderne Sneakers, enge Jeanshose und weißes Hemd. Von seinen Fotos im Internet her wussten wir, dass er unter dem Hemd eine athletische Figur mit Sixpack versteckte. Das reizte speziell meine Frau. Welche Frau auch nicht.
»Das Kompliment können wir nur zurückgeben. Du bist ein sehr attraktiver junger Mann«, sagte meine Frau und Richard bedankte sich mit einem Lächeln.
Wir führten die Unterhaltung aus den Mails weiter. Über das Leben. Die Liebe. Allgemeine Sachen. Richard war ein sehr angenehmer Gesprächspartner. Nicht ein zweideutiger Satz kam über seine Lippen. Hätte man unserem Gespräch zugehört, wäre man nie auf die Idee gekommen, dass wir ihn auf einer Swingerseite im Internet kennengelernt hatten. Meine Frau lenkte schließlich das Gespräch um.
»Hast du schon viele Paare getroffen?«, warf sie ein.
Richard blieb souverän. »Zwei Paare bisher.«
»Und? Hast du gute Erfahrungen gemacht?«
»Sehr gute. Die beiden Paare sind wirklich sehr angenehm.«
»Triffst du sie noch?«
»Hin und wieder. Wir sind in Kontakt.«
Meine Frau wurde neugieriger. Ich sah, wie sie überlegte, ob sie weiterfragen sollte. Ein Café war aber vielleicht nicht der geeignetste Ort, um über solch intime Dinge zu sprechen. Also fragte meine Frau ihn, ob wir das Gespräch nicht bei uns zu Hause weiterführen sollten, dann bräuchte sie sich nicht vor jeder Frage umschauen, ob nicht jemand im Café mithörte, dabei lachte sie fast etwas zu laut.
Richard war einverstanden. Er wollte gerade die Kaffeerunde bezahlen, als ich aber die Rechnung nahm und beglich. So ein höflicher junger Mann war mir noch nie untergekommen.
***
Er fuhr uns hinterher und meine Frau deutete ihm, an der Straße zu parken, während wir in die Tiefgarage fuhren.
Er wartete an der Haustür. Im Lift fuhren wir nach oben zu unserer Wohnung.
Richard nahm auf dem Sessel gegenüber der Couch im Wohnzimmer Platz, auf die meine Frau und ich mich setzten.
»Nun ist es besser. Im Café habe ich mich etwas mit meinen Fragen geschämt«, sagte meine Frau lächelnd. »Natürlich sind wir neugierig. Was hast du denn mit den anderen Paaren so erlebt?«
Richard überlegte einen Moment. »Viel Schönes. Ich weiß nicht, ob es angebracht ist, darüber zu sprechen. Schließlich ist es die Privatsphäre der Paare und mir.«
Die Antwort brachte Richard noch einen weiteren Pluspunkt ein. Er war nicht nur attraktiv, höflich und redegewandt, sondern auch diskret.
»Das verstehe ich. Sogar sehr gut. Ich möchte ja auch nichts über die Paare wissen, sondern darüber, welche Erlebnisse ihr gemeinsam hattet, welches deine Vorlieben sind.«
»Ich bin vielem gegenüber aufgeschlossen. Ich denke, man sollte nichts prinzipiell ablehnen, bis man es versucht hat und ein eigenes Urteil fällen kann. Ich hatte das Glück, diese beiden Paare bei vielen lustvollen Momenten zu begleiten. Gemeinsam. Beim Sex, bei dem der Ehemann zuschaute und auch beim