Эротические рассказы

Rubine im Zwielicht. Dieter JandtЧитать онлайн книгу.

Rubine im Zwielicht - Dieter Jandt


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      Jandt

      Rubine im Zwielicht

      Wuppertal-Krimi mit Rezepten

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      Dieter Jandt

      Rubine im Zwielicht

      Wuppertal-Krimi mit Rezepten

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      Haftungsausschluss: Die Rezepte dieses Buchs wurden von Verlag und Herausgeber sorgfältig erwogen und geprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Die Haftung des Verlags bzw. des Herausgebers für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

      © 2008 Oktober Verlag, Münster

      Der Oktober Verlag ist eine Unternehmung des

      Verlagshauses Monsenstein und Vannerdat OHG, Münster

       www.oktoberverlag.de

      Alle Rechte vorbehalten

      Satz: Inga Driemeyer & Thorsten Hartmann

      Umschlag: Tom van Endert & Thorsten Hartmann

      unter Verwendung eines Fotos von ninino/photocase.de

      Rezepte: Linna Grage, Dieter Jandt und Roland Tauber

      Herstellung: Monsenstein und Vannerdat

      ISBN: 978-3-938568-41-5

      eBook-Herstellung und Auslieferung:

       readbox publishing, Dortmund

       www.readbox.net

      Kurzvita Dieter Jandt:

       Jahrgang 1954, lebt und arbeitet in Wuppertal, seit zehn Jahren als Freier Autor und Journalist für den Hörfunk tätig, meist Stundenfeature zu aktuellen Themen, ›grauen‹ und schillernden Phänomenen, u. a.:

       Münze im Mund – die Kultur des Bettelns – DLF

       Alles 1 Euro – Szenen vom Schnäppchenmarkt – DLR

       Liebe Lüge – ein Plädoyer fürs Geflunker – DLR, WDR, HR, SR, DW

       C‘est la vie – Kriminalhörspiel, gemeinsam mit Ulrich Land – WDR, NDR

      1.

      Der Typ hastete zum Bahnsteig hinauf. Junger Mann, schlaksige Figur. Sah ein wenig abgehetzt aus. Aber das lag wohl an seinem schlechten Timing. Wagner saß bequem im vorderen Wagen der Schwebebahn, die allmählich über dem Sicherheitsgitter ausschaukelte. Durch die geöffnete Tür konnte Wagner die Treppe im schrägen Winkel teilweise einsehen. Er beobachtete, wie der Typ zwei Stufen auf einmal nahm. Immer sehen sie so gehetzt aus, wenn sie die Schwebebahn noch erreichen wollen, dachte Wagner gelangweilt, steckte die Hände in die Taschen seiner grauen Windjacke und räkelte sich im Schalensitz. Neben ihm am Fenster saß eine junge, dicke Mutter. Ihr Kind trampelte auf ihrem Schoß herum und befingerte alles, was in seiner Nähe war. Dazu gehörte offensichtlich auch Wagners Gesicht, der dann und wann gezwungen war, mit dem Kopf auszuweichen.

      Der Typ hatte jetzt die Plattform erreicht. Er ruderte mit den Armen, hielt den Kopf nach unten und den Mund schräg aufgerissen, als könnte er sich so an etwas festbeißen. Dazu dieses alberne Blümchenhemd. Weit offen stehend. Hawaii ließ grüßen. Eine Silberkette mit einem blauen Anhänger baumelte über der nackten Brust. Zu allem Überfluss hielt er eine kleine, schwarze Herrentasche in der Hand. Kunstleder, das sah man aus hundert Metern Entfernung. Wagner wünschte sich, dass die Türen rechtzeitig vor dieser Visage zuklacken würden. Der Mann richtete den Blick starr auf den ersten Waggon, er fixierte ihn. Welch ein Unsinn, wo doch alle vier Minuten eine Bahn kam, dachte Wagner. Er wartete gespannt, ob der Mann das schaffen würde. Immerhin sah das sportlich aus, was der Typ da veranstaltete. Wagner konzentrierte sich auf dessen braun gebrannte, unbehaarte Brust, vermutlich rasiert.

      Wagner wunderte sich, warum der Mann sich noch einmal umschaute, dann setzte er zum Sprung an. Die Türen klackten zu, der Typ hing fest. Das linke Bein stand im Inneren des Waggons, ebenso der erhobene linke Arm mitsamt der Herrentasche, die vom Handgelenk baumelte. Der Mann schaute mit großen Augen durch den Spalt ins Wageninnere, als sei er erstaunt über die vielen Fahrgäste. Einige Passagiere riefen laut nach vorn und beschimpften den Fahrer. Jemand lachte. Man sah, wie der Mann mit der rechten Hand die Tür aufzudrücken versuchte. Dann plötzlich riss er die Augen auf, und ein Blutschwall ergoss sich aus seinem Mund, schwappte gegen die Tür und zwischen den Spalt hindurch auf den Waggonboden. Dann noch ein kleinerer Schwall. Die Leute schrien auf. Das Kind krähte, zappelte und schlug auf die Brüste der Mutter ein. Der Typ glotzte auf den Wagenboden, als sei er erschrocken darüber, was er da unten angerichtet hatte. Einige Passagiere sprangen auf, andere schrien nach vorn. »Dieser Idiot! Der muss den doch im Spiegel gesehen haben!« »Das sieht denen ähnlich. Aber die Fahrpreise erhöhen!«

      Das alles ging blitzschnell. Endlich reagierten die Kontaktsensoren. Die Türen sprangen auf. Der Typ fiel wie ein Sack in sich zusammen, sein Oberkörper bedeckte die Blutlache, die Beine lagen angewinkelt auf dem Bahnsteig. Auf dem Blümchenhemd breitete sich zwischen den Schulterblättern ein roter, runder Fleck aus. Das Kind hielt endlich still und steckte den Zeigefinger in den Mund.

      2.

      Schlechte Luft und schlechte Sicht: Zigarettenrauch hing schwer über den Tischen. Dunkelhaarige Männer saßen in kleinen Gruppen beisammen und spielten Tavla, die türkische Variante von Backgammon. Drüben am Fenster spielten einige Männer Okay, sie langten nach bunten Chips mit verschiedenen Zahlen und steckten sie auf Holzleisten, die jeder vor sich stehen hatte. Von den weiß getünchten Wänden hallte ständig das Klacken von Spielsteinen wider, die geworfen oder geschoben wurden. Ein riesiger Ventilator an der Decke schwappte die rauchige Luft zurück über die Tische.

      Mustafa Sa saß an einem kleinen Tisch in der Nähe des Durchgangs, der mit einem schweren, roten Stoff behangen war. Sa presste die beiden Tavla-Würfel gegeneinander und schleuderte sie mit einer ruckartigen Bewegung des Handgelenkes über das Spielbrett. Pasch fünf. Er nahm sein Gegenüber verächtlich in den Blick, griff dann auf das Spielfeld und verschob zwei der hellen, runden Steine. Er nahm einen dunklen Stein heraus und legte ihn lässig auf dem Mittelsteg ab.

      »Ich hab dir schon mal gesagt, dass ich das nicht leiden kann«, sagte der andere hinter seiner Sonnenbrille hervor. »Glaubst du, ich seh das nicht, wenn du dir die Zahlen in der Hand zurechtlegst. Du schiebst die Würfel ja nur übers Spielfeld anstatt sie zu werfen! So kann ich das auch!« Kemal Derintop griff nach den Würfeln und schleuderte sie lustlos zurück auf das Brett. Er stützte die behaarten Arme auf die Knie und beugte sich über das Spielgeschehen.

      »Was willst du?« antwortete Sa. »Du wirst es nicht glauben, aber ich bin in der Lage, einen Großteil meiner Zahlen anzusagen. Und zwar so, wie ich sie brauche.«

      »Das ist es ja, was ich meine! Du schaust, was du brauchst, fummelst dir die Zahlen in der Hand zurecht und schiebst die Würfel blitzschnell übers Holz. Glaubst du, ich wäre blind?« Derintop setzte endlich einen seiner Steine vorwärts und rückte seine Sonnenbrille zurecht. Er war einer jener Typen, die zu allen möglichen Gelegenheiten eine Sonnenbrille trugen, mochte es noch so dunkel sein. Eine dicke Goldkette hing um seinen Hals. Türkisches Rotgold. Derintop war ein kräftiger Mann von Mitte dreißig, stiernackig. Er hatte einen starken Bartwuchs. Obwohl er sich jeden Morgen mit einem Messer rasierte, prangten schon nachmittags wieder dicke Stoppeln um sein Kinn. Das Gesicht war kantig, die Kiefer mahlten ständig, wie das Menschen tun, die was zu verarbeiten haben. »Spiel endlich anständig!«

      »Spiele


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