Schlank sein. Thomas FrankenbachЧитать онлайн книгу.
Thomas Frankenbach
SCHLANK SEIN
Idealgewicht durch Somatische Intelligenz
Wichtiger Hinweis
Die im Buch veröffentlichten Empfehlungen wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.
Der leichteren Lesbarkeit zuliebe wurde zumeist auf die Doppelung männlicher und weiblicher Formen nach dem Muster »der … oder die …«, »er bzw. sie« usw. verzichtet. Selbstverständlich soll die übliche männliche Form den weiblichen Teil der Bevölkerung umfassen.
© KOHA-Verlag GmbH Burgrain
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2015
Cover: Sabine Dunst/Guter Punkt, München
Lektorat: Anna Rosenberg
Gesamtherstellung: Karin Schnellbach
ISBN 978-3-86728-747-0
ebook-Herstellung und Auslieferung
Brockhaus Commission, Kornwestheim
Probleme lösen wir nicht
mit den Sichtweisen,
die zu den Problemen
geführt haben.
Albert Einstein
(Physik-Nobelpreisträger und Genie)
Inhalt
Anstatt eines Vorworts
Oder: Wie fühlt sich eigentlich Ihr Leben an?
Der erste Schritt: Somatische Intelligenz – Basis-Know-how
Gestatten: Ihre Körperintelligenz!
Warum wir unsere Somatische Intelligenz so oft ignorieren
So nutzen Sie die Weisheit Ihres Körpers
Der zweite Schritt: Zur Ruhe kommen
Allein schon mehr Stille hilft
So üben Sie richtig
Der dritte Schritt: Einen liebevollen, wertschätzenden Umgang mit sich selbst üben
Wie achtsam bin ich mit mir?
Der vierte Schritt: Selbstwahrnehmung und Besonnenheit
Übung 1: Gerade gegessen
Übung 2: Ihr ältester Gefährte Oder: Den Körper achtsam wahrnehmen
Übung 3: Eine Essmeditation
Der fünfte Schritt: Grundwissen zum Umgang mit Essen und Trinken
Ob‘s passt, kann man spüren
Anstatt eines Vorworts
Oder: Wie fühlt sich eigentlich Ihr Leben an?
Es ist kurz nach Mitternacht. Gerade habe ich die letzten Zeilen dieses Buches geschrieben und denke darüber nach, wie alles begann.
Die Entwicklung der Ideen für diesen kleinen Ratgeber und das Schreiben selbst waren für mich ein schöner, emotional aber auch mitunter aufreibender und anstrengender Prozess. Deshalb mussten als »Nervennahrung« neben meiner tagtäglichen Rohkosternährung auch Cola, Schokolade und Chips her. Ja tatsächlich, ich trinke und esse gelegentlich Junkfood – und das ohne schlechtes Gewissen. Das liegt daran, dass ich mir immer nur so viel gönne, wie ich wirklich von diesen Getränken und Snacks vertrage – eben so, dass es sich gut anfühlt für mich und ich kein schlechtes Gewissen dabei habe. Viele andere »ungesunde« Dinge, die ich mir in früheren Zeiten unter Stress oft und reichlich einverleibt habe, kann ich dabei ohne Anstrengung außen vor lassen.
Das war lange Zeit ganz anders. Obwohl ich ja, wie Sie vielleicht wissen, Ernährungswissenschaftler und Leiter der entsprechenden Fachabteilung einer Rehaklinik bin, feierte ich in stressigen Zeiten immer wieder regelrechte Fressorgien, und das mit Sachen, die mir überhaupt nicht gut bekamen – weder meiner Figur noch meinem Aussehen, meiner Haut, meinem Stoffwechsel, meinem Immunsystem und erst recht nicht meiner Stimmung.
Zwar wurde ich dank einer günstigen genetischen Ausstattung und viel, viel Bewegung nie übergewichtig. Fakt war dennoch, dass ich diesen ungewollten Heißhungerattacken auf schlechtes Essen – trotz meines Wissens, meiner Ausbildung und klinischen Erfahrung – nichts, aber auch gar nichts entgegenzusetzen hatte.
Wenn mir Klienten mit Übergewicht von ähnlichen Erlebnissen in ihrem Ernährungsalltag berichteten, konnte ich ihnen daher aus vollem Herzen mein Verständnis entgegenbringen. Ich wusste ja zu gut, wie es sich anfühlte, wenn man eine unbezwingbare Lust auf Junkfood hatte, die einem letztlich alles andere als gut bekam.
Doch was fiel mir dazu an guten Tipps ein? Leider allzu oft die altbekannten, aber ebenso oft wenig zielführenden Empfehlungen wie »Nur satt und mit Einkaufszettel in den Supermarkt gehen«, »Mehr Bewegung«, oder »Beim Essen einfach diszipliniert sein«.
Tief im Herzen jedoch fühlte ich mich damit unzufrieden und fand, dass ich auch in gewissem Maße meiner Funktion als Ernährungscoach nicht gerecht wurde. Denn mir war ja immer intuitiv klar, dass diese Wege für die meisten Menschen keine echte Lösung sein konnten. Die Erfahrung zeigte, dass zu oft doch alles beim Alten blieb und sich der Zeiger der Waage bei kaum einem der Betroffenen, die so gerne abnehmen wollten, einen Millimeter nach links bewegte.
Ich begab mich also auf die Suche nach Antworten, die wirklich helfen sollten. Dabei machte ich eine spannende Entdeckung, die für viele Menschen (und auch für mich) lebensverändernd sein sollte.
Vor gut zehn Jahren begann ich, mich im Rahmen eines psychologischen Studiums und später meiner psychotherapeutischen Ausbildung mit einem Phänomen zu beschäftigen, das mich schon länger interessierte. Dabei handelte es sich – obgleich in unserer modernen westlichen Welt kaum beachtet – um eine der vielleicht ältesten Intelligenzleistungen des Menschen überhaupt: Es nennt sich die Somatische Intelligenz, die Intelligenz des Körpers. Auf unser Essen und Trinken bezogen besteht die Somatische Intelligenz in der Fähigkeit unseres Organismus, uns durch Signale – wie Lust oder Abneigung auf bestimmte Getränke oder Mahlzeiten – zu zeigen, welche uns guttun und welche nicht. Das betrifft immer die Auswahl unserer Nahrung wie auch die Menge von dem, was wir tagtäglich so alles zu uns nehmen.
Ich begann also mit Recherchen, erkundigte mich bei Psychologen, Ernährungsexperten und Ärzten und suchte nach Möglichkeiten, wie man diese verschüttete Fähigkeit der Somatischen Intelligenz – des Sich-Spürens im eigenen Körper – für uns »moderne Menschen« wiederbeleben könnte. Dass es schließlich funktionierte, konnte ich am eigenen Leib spüren und war von den Erfolgen angenehm überrascht: Je mehr ich die Signale meines Körpers zu verstehen und anzunehmen begann, desto weniger Lust hatte ich auf Nahrungsmittel, die mir nicht bekamen, und desto seltener kam es in der Folge auch bei Stress zu den bösen Heißhungerattacken.
Nach und nach baute ich die Methoden, die ich an mir selbst ausprobiert hatte – sie bestehen aus bestimmten einfachen Übungen –, auch in die Arbeit mit meinen Klienten ein. Und ich stellte fest, dass sie wirklich funktionierten: Je mehr sie ihre Wahrnehmung für die Signale ihres Körpers sensibilisierten, desto passgenauer entwickelte sich auch die Art meiner Klienten, sich zu ernähren. Und das alles ohne gute Vorsätze, Diätpläne und vor allem ohne Rückfälle in alte ungünstige Ernährungsmuster, wie sie bei den meisten Diäten ja leider an der Tagesordnung sind.
Wirklich wohltuend war dabei auch, dass ich mich endlich aus der unangenehmen Rolle befreien konnte, jemand zu sein, der angeblich pauschal wusste, was gut für andere ist und was nicht (in aktuellem wissenschaftlichem Licht betrachtet, ist so etwas nämlich oft gar nicht möglich). Meine Aufgabe bestand nun nicht mehr darin, anderen mit erhobenem Zeigefinger zu erklären, wie sie sich ernähren sollten, sondern ihnen ganz einfach ein effektives, verlässliches