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Andrea Pirringer
Wenn Gott nicht alle Gebete erhört
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Inhaltsverzeichnis
Wenn Gebete nicht erhört werden
Die menschliche Bequemlichkeit
Einleitung
Dieses Buch stellt eine Ergänzung zu meinem Werk Anleitung zum Beten (ISBN-13 978-3-8476-9336-9) dar und beleuchtet die Probleme, die beim Beten auftreten können. Nicht nur Anfänger, auch Fortgeschrittene kennen diese Schwierigkeiten. Bisher gab es kaum Literatur zu diesem speziellen Thema, daher möchte ich mit vorliegendem Buch Abhilfe schaffen.
Beten muss man genauso erlernen wie strukturiertes Denken, Sprechen, Lesen usw. Und auch hier gilt das alte Sprichwort: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“ Das Beten ist ein Vorgang „learning by doing“, und das braucht seine Zeit.
Heutzutage haben viele Menschen ein Bedürfnis nach Spiritualität, insbesondere nach übernatürlichen Erlebnissen. Mit Räucherstäbchen oder Schamanenkunst lassen sich aber weder Gott noch echte Geistigkeit herbeizaubern. Oftmals umwölkt man sich mit einer „Pseudo-Spiritualität“, deren Wirkung bald verpufft und die eine innerlich empfundene Leere hinterlässt.
Begegnung mit dem Allmächtigen ist ein Weg, auf den man sich begeben muss. Es ist kein Spontan-Erlebnis, das man an- und ausknipsen kann wie eine Glühbirne. Erleuchtung und Erkenntnis – beides Dinge, die ebenfalls oft von religiös Suchenden gewünscht werden - brechen nicht über einen herein (auch wenn es vereinzelt Ausnahmen gibt), sondern entwickeln sich über Jahre und Jahrzehnte.
Einblicke und Erkenntnisse, die der Hl. Geist schenkt, sind „Nebenprodukte“ des eifrigen und beharrlichen Betens. Es sind die Früchte, die man nach langer Treue zum Gebet und zu Gott ernten darf.
Da sich dieser Erfahrungs-Prozess über ausgedehnte Zeiträume erstreckt, ist das Beten (bzw. schon der Entschluss dazu) für den heutigen Menschen, der die Schnelllebigkeit gewohnt ist, eine mentale Herausforderung, die viel Willensstärke und Durchhaltevermögen erfordert. (Weitere Informationen dazu finden Sie in meinem Buch Die christliche Beharrlichkeit, ISBN-13 978-3-7380-0214-0.)
Warum werden manche Gebete erhört, während andere bei Gott scheinbar nicht berücksichtigt werden? Warum gibt es Gläubige, deren Gebet offensichtlich mehr „Kraft“ hat; die bei Gott mit ihrem Bitten „erfolgreicher“ sind als andere? - Diesen Fragen werden wir im Folgenden nachgehen.
Das Wollen
Bevor Sie zu beten beginnen, sollten Sie gründlich überlegen, worum Sie bitten, welches Anliegen Sie haben und was die Erfüllung dieses Wunsches bewirken soll. In erster Linie sind es meist persönliche Bedürfnisse, um die es dabei geht. Verlieren Sie jedoch nicht die Sorgen und Nöte anderer aus dem Blick. (Näheres dazu finden Sie in meinem Buch Der Segen des Fürbitt-Gebetes, ISBN-13 978-3-7380-2180-6.)
Generell gilt der Grundsatz: Für ein wichtiges Anliegen lohnt es sich, ernsthaft zu beten! Dies bedeutet in der Praxis, dass man auch etwas länger durchhalten, sich ehrlich und beharrlich bemühen muss, die gewünschte Gnade zu erlangen.
Gott schaut in Ihr Herz. Er sieht auch, wie wichtig Ihnen eine Sache ist. Neigen Sie eher zu Oberflächlichkeit im Alltag, werden Sie auch flüchtig beten. Beim Beten lernen Sie jedoch nach und nach, von der Oberfläche zur Tiefe vorzudringen. Beten ist stets ein Eintauchen in göttliche Sphären, d. h. es ergibt sich dabei ganz natürlich ein gewisser Tiefgang.
Manche Menschen wollen vom Schöpfer alles haben, aber gleichzeitig scheuen sie die direkte Begegnung mit Ihm. Gehören Sie zu dieser Spezies, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Er keine Freude an Ihren Gebeten hat.
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