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Tabu Keine Küsse in der Nacht. Ute DombrowskiЧитать онлайн книгу.

Tabu Keine Küsse in der Nacht - Ute Dombrowski


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dem Spielplatz an der Schule war kein Mensch. Die Kinder hatten Schulferien. Christian setzte Nelly auf die Schaukel, danach sah er zu, wie sie über den kleinen Balken balancierte, ohne herunterzufallen. Am Ende fing er sie auf. Ein Mann kam vom Parkplatz zu ihnen herüber.

      Nelly jauchzte: „Ane, komm!“

      Sie lief ihm entgegen. Christian folgte ihr und sah, wie der fremde Mann Nelly herumwirbelte.

      „Meine Prinzessin! Schön, dich zu sehen. Wo hast du denn deine schöne Mama gelassen? Guten Tag.“

      Christian war bei ihnen angekommen und nickte Arne zu.

      „Hallo, ich bin Christian Lauterbach, ein Freund von Katja. Wer sind Sie?“

      „Ich bin Arne Beltings, der Nachbar von Katja. Ein guter Freund und ich mag Nelly. Sind Sie der Vater?“

      „Nein, ich begleite den Vater, der mein Freund ist, dieses Jahr zu Nelly, um mit ihnen Weihnachten zu verbringen. Die beiden sind einkaufen.“

      „Sie ist eine tolle Frau, oder?“

      „Wer? Nelly?“

      „Nein, Katja. Wird das wieder was mit ihr und Nellys Vater oder ist sie zu haben?“

      Christian schluckte.

      „Kein Ahnung. Aber versuchen Sie Ihr Glück. Wenn Sie ihr wehtun, breche ich Ihnen allerdings jeden Knochen. Komm Nelly, Mama wartet.“

      Er nahm Nelly aus Arnes Arme und machte sich mit ihr auf den Heimweg. Arne schaute ihnen nachdenklich hinterher und dachte: Dieser Mann ist ja wohl in Katja verliebt, das sah ein Blinder. Was war das für eine merkwürdige Konstellation?

      Katja und Benjamin hatten gerade alle Einkäufe verstaut, als Christian und Nelly zuhause ankamen. Katja zog sie aus und setzte sie zum Spielen ins Wohnzimmer. Benjamin folgte ihr und Christian wollte gehen.

      „Warum?“, fragte Katja. „Ich will gleich für uns alle kochen. Du bleibst hier.“

      „Wer ist Arne?“

      „Aha, habt ihr ihn also getroffen. Er ist mein Nachbar und wir laufen uns ständig über den Weg. Er mag Nelly und wohl auch mich. Ist das ein Pro­blem?“

      „Nein, natürlich nicht.“

      Christian hätte sie gerne geschüttelt und gesagt, dass es doch ein Problem war, er fühlte sich unwohl in seiner Haut. So gerne er in Katjas Nähe war, so froh war er doch, wenn Weihnachten vorbei war. Sie zu sehen, machte es nicht leichter, aber er hatte es ja so gewollt.

      Beim Essen saß er schweigend neben Benjamin und Nelly. Es gab Rührei mit Kartoffelbrei und Mischgemüse. Da Christian so traurig aussah, schob Nelly ihm den Nachtisch hin.

      Christian schüttelte den Kopf. Dann lächelte er gezwungen.

      „Iss mal deinen Pudding, mein Engel. Ich bin schon ganz doll satt. Die Mama kann mir einen Kaffee machen, wenn sie mag.“

      Katja stand auf und schaltete die Kaffeemaschine an. Sie stellte drei Tassen auf den Tisch, während Nelly ihren Pudding löffelte. Mit ihrem Schokoladenmund lachte sie in die Runde und gähnte herzhaft. Katja ging mit ihr ins Bad und brachte sie dann hoch ins Bett.

      Benjamin sah, dass er unbedingt mit Christian reden musste und sagte nach dem Kaffee: „Wir fahren jetzt mal in die Ferienwohnung und kommen morgen Mittag wieder. Wollen wir am Nachmittag die Bescherung machen?“

      „Gerne“, sagte Katja.

      Sie küsste die beiden auf die Wange und sah ihnen hinterher, wie sie vom Hof fuhren. Dass sich Arne und Christian begegnet waren, hatte sie beunruhigt. Was hatten die beiden Männer geredet?

      Benjamin und Christian waren schweigend ins Haus gegangen und hatten sich vor den Fernseher gesetzt. Christian schlug die Hände vor das Gesicht und seufzte. Benjamin schaute ihn voller Sorge an.

      „Was ist mit dir? Ist etwas passiert?“

      „Nein, es ist alles gut. Ich bin nur müde.“

      „Erzähl mir keinen Scheiß. Raus mit der Sprache!“

      Nun brach aller Kummer aus Christian heraus. Er redete von seinen Gefühlen, seiner Unfähigkeit, auf Katja zuzugehen und von der seltsamen Begegnung mit Arne.

      Benjamin fragte: „Was ist das für ein Typ? Will er was von Katja?“

      „Es sah verdammt so aus und die Vorstellung, dass sie sich neu verlieben könnte, tat höllisch weh. Allerdings ist er viel zu jung. Aber das will ja nichts heißen. Was soll ich nur tun?“

      „Kopf hoch. Er ist doch nur ihr Nachbar. Male nicht den Teufel an die Wand. Lass uns die nächsten Tage genießen. Wer weiß, wann wir Nelly wiedersehen. Und sei geduldig, vielleicht kommt es doch irgendwann wieder in Ordnung mit euch.“

      Christian nickte nun etwas weniger deprimiert. Benjamin zog die Schuhe aus und legte die Beine hoch. Sein Knöchel tat wieder weh. Er rieb die Stelle mit den Fingern. Christian schaute Benjamin erschrocken an, als der das Gesicht verzog.

      „Warum hast du denn immer noch Schmerzen? Hatten die Ärzte nicht gesagt, es wird besser nach dem Reizstrom?“

      „Tja, es hat wohl nicht funktioniert. Ich werde im neuen Jahr nochmal zum Arzt gehen, schließlich muss ich arbeiten.“

      „Genau, ruh dich aus. Ich gehe mal duschen und dann trinken wir ein Glas Wein. Danke fürs Zuhören. Ich hätte echt lieber daheim bleiben sollen.“

      *

      Katja und Nelly durften nicht ins Kinderzimmer. Benjamin hatte verschwörerisch gelächelt und die beiden in die Küche geschoben. Die Männer trugen eine große Kiste in Nellys Zimmer. Dort hörte Katja sie schrauben und klopfen. Nelly wartete gebannt und schaute mit großen Augen nach oben.

      „Papa macht aua?“

      „Nein, Papa und Christian bauen etwas zusammen, was der Weihnachtsmann gebracht hat?“

      „Ane?“

      Kaja lachte schallend.

      „Arne ist nicht der Weihnachtsmann. Der Weihnachtsmann kommt im Winter und bringt den braven Kindern Geschenke. Bist du ein braves Mädchen?“

      Nelly nickte heftig. Sie schmiegte sich an Katja. Endlich durften sie zuerst ins Wohnzimmer kommen. Dort stand noch eine große Schachtel mit einer roten Schleife drum.

      Nelly ging neugierig näher.

      „Meins?“, fragte sie.

      Benjamin küsste sie und antwortete: „Das hat der Weihnachtsmann bei Christian und mir abgegeben. Es gibt ein Geschenk oben, aber du darfst jetzt das hier öffnen.“

      Nelly zog an dem roten Band, bis es den Karton freigab, dann riss sie das bunte Papier mit den Sternen ab. Sie machte die Kiste auf und griff hinein. Drinnen befanden sich ganz viele Bauernhoftiere. Sie fand den Hofhund und küsste ihn zärtlich.

      „Papa! Der Benni!“

      „Ja, genau, der Benni, der passt auf die anderen Tiere auf. Was hast du noch?“

      Es kamen Kühe, Pferde, Hühner, ein Hahn, Enten und eine Katzenfamilie zum Vorschein. Am Ende holte Nelly zwei rosa Schweine und drei kleine Ferkel heraus. Sie hatte alle Tiere auf der Tischkante aufgebaut und strahlte.

      „Christian nimmt die Tiere mit und wir gehen mal hoch und schauen, wo die alle wohnen können.“

      Benjamin trug Nelly die Treppe hinauf in ihr Zimmer und Katja hörte ihr lautes Jubeln. Sie folgte den Männern und sah einen wunderschönen Bauernhof mit einem Stall, einer Hundehütte und einem Wohnhaus. Alles war auf einer großen Holzplatte befestigt, die grün gestrichen war.

      Christian legte die Tiere dazu und Nelly baute alle auf. Den Benni legte sie in die Hundehütte.

      „Benni heia.“

      Die


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