Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков. ОтсутствуетЧитать онлайн книгу.
причинил мне зло/обидел меня; das Leid – горе, страдание; ein Leid /an/tun – причинять боль; leiden – страдать)! —
Dem Vater grauset’s (отцу становится страшно, жутко), er reitet geschwind (он скачет быстро),
Er hält in den Armen das ächzende Kind (он держит в руках = в объятии стонущего ребенка; der Arm, die Ärme – рука /от плеча до кисти/; ächzen – охать, стонать),
Erreicht den Hof (добирается до двора = до своего поместья/владения; erreichen – достигать) mit Mühe und Not (с большим трудом; die Mühe – усилие; die Not – нужда; трудность, трудное положение);
In seinen Armen das Kind war tot (в его руках ребенок был мертв).
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? —
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? —
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. —
“Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.”
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? —
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. —
“Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn,
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.”
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? —
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. —
“Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.”
Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! —
Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
An Charlotte von Stein
Warum gabst du uns die tiefen Blicke (зачем: «почему» ты дала нам глубокие взгляды = прозрения; der Blick; geben),
Unsre Zukunft ahndungsvoll zu schaun (чтобы видеть, полнясь предчувствиями, наше будущее; die Ahndung = die Ahnung – предчувствие; ahnen – предчувствовать),
Unsrer Liebe (нашей любви), unserm Erdenglücke (нашему земному счастью)
Wähnend selig (/чтобы/ мня себя блаженными; der Wahn – бред, безумие; sich wähnen – мнить себя; selig – блаженный) nimmer hinzutraun (никогда не доверять)?
Warum gabst uns, Schicksal (зачем ты дала нам, судьба; das Schicksal), die Gefühle (чувства; das Gefühl; fühlen – чувствовать),
Uns einander in das Herz zu sehn (нам друг другу смотреть в сердце),
Um durch all die seltenen Gewühle (/чтобы/ сквозь/через все странные: «редкие» сплетения/перепетии; wühlen – копать/ся/; рыть/ся/; метать/ся/)
Unser wahr Verhältnis auszuspähn (нашу подлинную связь/наше истинное отношение выслеживать; sich verhalten – относиться; spähen – высматривать, наблюдать; шпионить)?
Ach, so viele tausend Menschen kennen (столько тысяч людей знают: «столь многие тысячи…»),
Dumpf sich treibend (бродя вслепую; dumpf – глухой, приглушенный; смутный, неясный), kaum ihr eigen Herz (едва ли собственное сердце = не знают собственного сердца),
Schweben zwecklos hin und her (мечутся/раскачиваются бесцельно туда-сюда; schweben – парить; висеть в воздухе; der Zweck – цель) und rennen (и мчатся/бегут)
Hoffnungslos (безнадежно; hoffen – надеяться; die Hoffnung – надежда) in unversehnem Schmerz (в непредвиденной боли = охватываемые неожиданной болью; vorhersehen – предвидеть; der Schmerz);
Jauchzen wieder (вновь ликуют), wenn der schnellen Freuden (когда быстрых = быстротечных радостей; die Freude)
Unerwart’te Morgenröte tagt (неожиданная утренняя заря занимается; erwarten – ожидать; unerwart’te = unerwartete);
Nur uns armen Liebevollen beiden (только нам, обоим исполненным любви/любящим)
Ist das wechselseit’ge Glück versagt (отказано в обоюдном счастье; wechseln – менять;