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Der nächste Papst. George WeigelЧитать онлайн книгу.

Der nächste Papst - George Weigel


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      George Weigel

      Der nächste

      Papst

      Das Amt des Petrus

      und eine missionarische Kirche

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      Bibliografische Information: Deutsche Nationalbibliothek.

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

      Originaltitel der amerikanischen Ausgabe:

      THE NEXT POPE

      The Office of Peter and a Church in Mission

      © 2020 by George Weigel

      Cover: Bronzestatue des hl. Petrus,

      Arnolfo di Cambio (1245–1302), Petersdom in Rom

      © Fotograf: Stefano Spaziani, Grafik: Enrique J. Aguilar

      © 2020 by Ignatius Press, San Francisco

      Die Bibelzitate stammen aus der revidierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart 2016. Die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils sind nach der Homepage des Vatikans zitiert: http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/index_ge.htm.

      DER NÄCHSTE PAPST

      Das Amt des Petrus und eine missionarische Kirche

      Übersetzung: Dr. Gabriele Stein

      © Media Maria Verlag, Illertissen 2020

      Alle Rechte vorbehalten

      eISBN 978-3-9479317-5-0

       www.media-maria.de

       Inhalt

       Ein kurzer erklärender Hinweis

       Der Heilige Geist und die gegenwärtige Situation des Katholizismus

       Der nächste Papst und die Neuevangelisierung

       Der nächste Papst und das Petrusamt

       Der nächste Papst und die Fülle des katholischen Glaubens

       Der nächste Papst, die Krise der menschlichen Person und der christliche Humanismus

       Der nächste Papst und die Bischöfe

       Der nächste Papst und die Priester der Kirche

       Der nächste Papst und das Laienapostolat

       Der nächste Papst und die Reform des Vatikans

       Der nächste Papst, die Ökumene und der interreligiöse Dialog

       Der nächste Papst und das Weltgeschehen

       Im Zentrum stehen Christus und das Evangelium

       Anmerkungen

       Ein kurzer erklärender Hinweis

      In den vergangenen drei Jahrzehnten hatte ich immer wieder das Privileg, mich ausgiebig mit Papst Johannes Paul II., dem emeritierten Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus unterhalten zu dürfen. Die Überlegungen in diesem Buch fußen auf dem, was ich aus diesen Begegnungen – und in vielen Jahren der Interaktion mit Katholiken auf allen Kontinenten, die die unterschiedlichsten Positionen in der Kirche innehatten – gelernt habe.

      Mit dem, was nun folgt, begleiche ich also lediglich einen Teil einer großen Schuld.

      Die katholische Kirche ist zu allen Zeiten dieselbe, wie der heilige Paulus uns in Epheser 4,5 ins Gedächtnis ruft: Sie dient demselben Herrn, ist auf demselben Glauben und derselben Taufe gegründet. Nicht gleich bleibt hingegen die katholische Art und Weise des Kircheseins: Sie ändert sich, um den Anforderungen gerecht zu werden, die die Aufgabe, Christi Heilssendung in der Welt fortzusetzen, mit sich bringt. Fünf epochale Übergänge hat es in der Geschichte des Christentums gegeben. Einer davon bahnt sich gerade an.

      Bei dem ersten dieser großen Übergänge trennte sich die frühe Kirche, wie wir sie nennen, endgültig von dem, was später als das rabbinische Judentum bekannt werden sollte, in einem Prozess, der nach dem ersten jüdischrömischen Krieg 70 n. Chr. an Fahrt aufnahm. Diese frühe Kirche brachte das patristische Christentum hervor und wurde von diesem abgelöst. Es entwickelte sich im vierten Jahrhundert und wurde durch die Begegnung der Kirche mit der klassischen Kultur beeinflusst. Das patristische Christentum seinerseits brachte gegen Ende des ersten Jahrtausends das Christentum des Mittelalters hervor und wurde von diesem abgelöst: der engsten Verbindung aus Kirche, Kultur und Gesellschaft, die es je gab. Das Christentum des Mittelalters brach in den verschiedenen Reformationen des 16. Jahrhunderts auseinander und aus dieser Umwälzung ging der gegenreformatorische Katholizismus hervor: die Art des Kircheseins, mit der jeder Katholik, der vor Mitte der 1950er-Jahre geboren wurde, aufgewachsen ist.

      Gegen Ende des zweiten Jahrtausends schließlich nahm der fünfte große Übergang in der Weltkirche seinen Aufschwung: vom gegenreformatorischen Katholizismus zur Kirche der Neuevangelisierung. Die Katholiken der heutigen Zeit leben inmitten der Turbulenzen dieser Übergangszeit.

      Im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts hat dieser fünfte epochale Übergang der katholischen Kirche einen kritischen Punkt erreicht. Denn die drei Päpste, die ich persönlich kennengelernt und deren Ausübung des Petrusamtes ich aus nächster Nähe verfolgt habe, waren allesamt auf die eine oder andere Weise Männer des Zweiten Vatikanischen Konzils: jenes Ereignisses also, das den Übergang vom gegenreformatorischen Katholizismus zur Kirche der Neuevangelisierung erst so richtig angekurbelt hat. Der nächste Papst jedoch wird nicht in derselben Weise wie seine drei Vorgänger auf dem Stuhl des heiligen Petrus vom II. Vatikanum geprägt sein.

      Karol Wojtyła (der spätere Papst Johannes Paul II.) nahm als noch sehr junger polnischer Bischof und späterer Erzbischof von Krakau in allen vier Sitzungsperioden des Konzils eine aktive Rolle ein und war am Entwurf der Pastoralkonstitution über die Kirche in der modernen Welt Gaudium et spes beteiligt. Joseph Ratzinger (der spätere Papst Benedikt XVI.) trug als junger Peritus oder theologischer Experte des II. Vatikanums maßgeblich zur Ausarbeitung von fünf Konzilstexten einschließlich der Dogmatischen Konstitutionen über die Kirche und über die göttliche Offenbarung bei. Die päpstlichen Programme Johannes Pauls II. und Benedikts XVI. waren zutiefst von ihren Erfahrungen mit dem II. Vatikanum und seiner Rezeption in der Weltkirche beeinflusst. Ja, man kann ihre Pontifikate sogar als ein einziges, 35 Jahre andauerndes Bemühen deuten, eine offizielle Lesart des


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