Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht. Dr. Daniel Norden machte gerade eine Eintragung in ein Krankenblatt, als Loni eintrat. "Noch was?", fragte er, «ich dachte, wir werden heute mal früher fertig.» "Herr Jörgensen ist grad gekommen", sagte Loni. "Schon heute? Da bin ich aber doch erstaunt. Nun, dann habe ich es schnell hinter mich gebracht." Ulf Jörgensen, dreißig Jahre, schlank und doch kraftvoll wirkend, trat ein. Der Name passte nicht zu seiner Erscheinung, oder umgekehrt, denn er verkörperte den romanischen Typus. Ein Mann, dem Frauenherzen zuflogen. Dr. Norden wusste es, aber er wusste auch, dass Ulf in dieser Beziehung recht unnahbar war. "Meine Sekretärin sagte mir, dass Sie mich sprechen wollen, Dr. Norden. Da bin ich, früher zurück aus dem stürmischen England, als gedacht. Macht mein Vater wieder mal Sperenzchen?" "Ich muss Ihnen mitteilen, dass Ihr Vater heute Morgen verstorben ist", erwiderte Dr. Norden ruhig, denn er wusste, dass diese Nachricht Ulf nicht erschüttern würde. Aber fassungslos war Ulf doch. «Es hat ihm doch eigentlich nichts gefehlt», meinte er stockend. «Wie kam das so schnell?» "Ein Gehirnschlag. Er hat sich gestern mal wieder über ein paar Kleinigkeiten schrecklich aufgeregt, und da scheint der Blutdruck wieder gestiegen zu sein." "Oder er hat wieder getrunken", sagte Ulf bitter. «Er konnte es wohl auch im Heim nicht lassen.»