Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Mit einem schweren Seufzer legte Fee Norden den Telefonhörer auf. Der kleine Danny sah sie sogleich betrübt an. «Papi nich kommt?», fragte er weinerlich. «Papi muss noch Krankenbesuche machen, Danny», sagte Fee tröstend. «Danny auch krank», sagte der Kleine. Seit Tagen hatte er eine heftige Erkältung und konnte kaum aus den Augen schauen. Er durfte deshalb auch nicht zu seinem Brüderchen und vermisste den Papi doppelt, der jetzt noch weniger Zeit für seine Familie hatte als sonst, denn das ständig wechselnde Wetter machte viele Menschen krank. Jetzt trommelte schon wieder der Regen an die Fensterscheiben. «April, April, der weiß nicht, was er will», murmelte Fee. «April, April, weiß nicht, was will», echote Danny. «Danny is müde, Mami.» Es war ein Zeichen, dass es ihm wirklich noch nicht gut ging. Fee gab ihm seine Medizin und brachte ihn zu Bett. «Papi, Papi», flüsterte er noch ein paarmal, dann fielen ihm die Äuglein zu. Fee war nicht eifersüchtig, weil er so an seinem Papi hing. Es machte sie glücklich, denn für ihren Mann Daniel war es wundervoll, dass die Bindung so innig war, obgleich er sich so selten diesem aufgeweckten kleinen Buben widmen konnte. Fee schaute nach ihrem Jüngsten, der in seiner Wiege schlummerte und war heilfroh, dass er von der Erkältung verschont geblieben war, denn Felix war noch ein Baby, das nicht sagen konnte, was ihm wehtat. Auch für eine Mutter, die Ärztin war, gab es Aufregung und Ängste, wenn die Kinder krank wurden. Sie dachte nun aber an eine andere Mutter, die um das Leben eines Kindes bangen musste, und zu dieser war Daniel Norden jetzt gefahren.