Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Dr. Daniel Norden weiß, wie tapfer sich Dorothee Grunow seit dem Tod ihres Mannes durchschlägt und auch, wie abgöttisch sie ihre Tochter liebt und alle eigenen Interessen Stefanies wegen zurückstellt. Doch das Mädchen dankt ihr nicht. Dorothee macht sich Sorgen, wer ist dieser ominöse Bob Steiner? Gerät Stefanie gar auf die schiefe Bahn? Doch Dorothee ist nicht allein mit ihrem Kummer, ihr Chef, der auch gleichzeitig ihr Freund ist, bietet ihr seine Hilfe an. Doch auch er muß traurige Erinnerungen bewältigen… Dorothee Grunow öffnete Dr. Norden die Tür. «Danke, daß Sie gleich gekommen sind, Herr Doktor», sagte sie erleichtert. «Steffi hat hohes Fieber.» Dr. Norden fragte nicht lange. Er folgte Frau Grunow in ein bezaubernd eingerichtetes Zimmer. In dem breiten Bett steckte ein junges Mädchen das Gesicht in die Kissen, und ein gequälter Husten tönte an das Ohr des Arztes, der sich dadurch aber nicht täuschen ließ. Dr. Norden war zu erfahren. Stefanie Grunow hatte kein hohes Fieber, so heiß ihr Gesicht jetzt auch war. Aber sie war auch kein Schulmädchen mehr, das aus irgendwelchen Gründen den Unterricht schwänzen wollte. Immerhin war Stefanie bereits zwanzig Jahre alt, studierte Kunstgeschichte und mußte nicht krank spielen, wenn sie mal zu Hause bleiben wollte. «Na, wo fehlt es denn, Fräulein Grunow?» fragte Dr. Norden.