Dr. Laurin ist ein beliebter Allgemeinmediziner und Gynäkologe. Bereits in jungen Jahren besitzt er eine umfassende chirurgische Erfahrung. Darüber hinaus ist er auf ganz natürliche Weise ein Seelenarzt für seine Patienten. Die großartige Schriftstellerin Patricia Vandenberg, die schon den berühmten Dr. Norden verfasste, hat mit den 200 Romanen Dr. Laurin ihr Meisterstück geschaffen. Patricia Vandenberg ist die Begründerin von «Dr. Norden», der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von «Dr. Laurin», «Sophienlust» und «Im Sonnenwinkel». Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist. Mit sehr ernsten Blicken betrachtete Dr. Leon Laurin die Patientin, die nun, nachdem er sie eingehend untersucht hatte, wieder vor seinem Schreibtisch saß. Christine Böhm, vierzig Jahre, Mutter von drei Kindern, seit zwanzig Jahren verheiratet, hatte immer, wenn sie zu ihm kam, auf ihn den Eindruck einer schüchternen Frau gemacht. Dr. Leon Laurin war ein erfahrener Frauenarzt. Er wusste, dass eine bestimmte Art von Frauen nie die Scheu verlor, einen Gynäkologen aufzusuchen, selbst wenn sie schon ein paar Kinder zur Welt gebracht hatten. Das lag nicht nur an der Erziehung, das lag einfach im Wesen begründet, denn selbst moderne Mädchen der Gegenwart gab es, die da keine Ausnahme bildeten. Er gehörte zu jenen selten gewordenen Gynäkologen, die dafür Verständnis aufbrachten, der behutsam, taktvoll und vorsichtig war. Aber die Psyche mancher Frau war nicht zu erforschen, wenn sie nie ein Wort über ihre Ehe, ihren Ehemann äußerte. Vielleicht hätte er einen anderen Kontakt zu Christine Böhm gefunden, wenn sie ein Kind in seiner Klinik zur Welt gebracht hätte, aber die Böhms wohnten erst drei Jahre in dem Nachbarort, und da waren Christine Böhms Kinder schon fünfzehn, zwölf und neun Jahre alt gewesen, als Helmut Böhm Abteilungsleiter in der Möbelfabrik wurde, die Lukas Jakobsen gehörte. Von diesem Helmut Böhm konnte Dr. Laurin sich keine Vorstellung machen. Nicht ein einziges Mal hatte seine Frau über ihn gesprochen. «Sie haben mit Ihrem Mann gesprochen?», tastete er sich langsam vor. «Ich rate nicht zu einer Operation, wenn ich sie nicht für sehr dringlich halte und wenn sie vermeidbar wäre.» «Ja, ich weiß das jetzt. Ich habe darüber lange nachgedacht, Herr Doktor», sagte sie mit leicht zittriger Stimme, «aber mein Mann …» Sie geriet ins Stocken.