Viola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten «Der kleine Fürst» nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie «Der kleine Fürst» in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt «Das Tagebuch der Christina von Rothenfels», «Rosenweg Nr. 5», «Das Ärztehaus» und eine feuilletonistische Biografie. «Der kleine Fürst» ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. Antonia Gräfin Meersburg stand an der Reling und sah über die unendliche Wasserfläche, die sich vor ihr ausdehnte. Es war schon nach Mitternacht, aber sie verspürte keine Müdigkeit. Einmal mehr freute sie sich über ihre Entscheidung, diese Mittelmeerkreuzfahrt zu buchen, die sie bis zur nordafrikanischen Küste bringen würde. Sie hatte sich sehr auf die Reise gefreut, aber die Wirklichkeit übertraf ihre Erwartungen bei weitem. «So allein, gnädige Frau?», fragte eine Stimme hinter ihr. musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, um wen es sich handelte, und sie unterdrückte einen Laut des Unwillens – nicht nur, weil sie den Mann nicht mochte, der sie angesprochen hatte, sondern auch, weil er diese kostbaren Augenblicke störte, in denen sie die Schönheit der sie umgebenden Natur in aller Stille genoss. «Ich bin gern allein», erwiderte sie und hoffte, dass er den abweisenden Ton ihrer Stimme wahrnahm. Johannes von Raven lachte und stellte sich neben sie. Er sah blendend aus, das musste sie zugeben. Groß war er, sehr groß sogar. Schlank, mit dichten blonden Haaren und blitzenden blauen Augen. Um seinen Mund schien immer ein Lächeln zu spielen. Sie hatte ihn verstohlen beobachtet in den letzten Tagen und war zu dem Ergebnis gekommen, dass ihm nicht zu trauen war. Er umschmeichelte die Frauen – vor allem die wohlhabenden oder diejenigen, die er dafür hielt – viel zu routiniert. Leider war Bettina von Bebendorf, mit der sie sich auf dieser Reise angefreundet hatte, sehr beeindruckt von ihm, was Antonia beunruhigte. Sie wollte Bettina nicht unglücklich sehen, von diesem Mann aber ging Unglück aus, das spürte sie ganz deutlich. «Niemand ist gern allein, Gräfin», erwiderte er.