Viola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten «Der kleine Fürst» nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie «Der kleine Fürst» in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt «Das Tagebuch der Christina von Rothenfels», «Rosenweg Nr. 5», «Das Ärztehaus» und eine feuilletonistische Biografie. «Der kleine Fürst» ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. "Ich werde dich am Samstag nicht in die Oper begleiten können, meine Liebe", sagte Frederik Graf von Süderhagen zu seiner Frau. Er tätschelte ihr kurz die Hand und verzog bedauernd das Gesicht. «Es tut mir sehr leid, ich hätte die Premiere gern gesehen, aber ich muss nach London – eine unaufschiebbare Besprechung.» Julia von Süderhagen erwiderte ruhig: «Das ist sehr schade», bevor sie sich an ihren Sohn Henry wandte, der zum Abendessen bei seinen Eltern war. «Möchtest du mich begleiten? Ich weiß, du hast viel zu tun. Wenn du nicht kannst, gehe ich allein.» Henry warf seinem Vater einen kurzen, zornigen Blick zu, den Frederik jedoch nicht zu bemerken schien, wie üblich. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war seit langem angespannt. «Am Samstag ist der Frühlingsball im Sternberger Schloss, Mama. Wenn ich gewusst hätte, dass du allein zur Premiere gehen musst, hätte ich die Einladung zum Ball abgesagt.» Henrys Eltern wohnten in einem Vorort von Stuttgart, er selbst hatte eine Wohnung in der Innenstadt. Auch Julia und Frederik waren nach Sternberg eingeladen worden, hatten aber absagen müssen, da es Julias Mutter Ursula zurzeit nicht gut ging und sie die alte Dame auf keinen Fall ein ganzes Wochenende lang allein lassen wollte. Henrys Großmutter lebte im Haus ihrer Tochter und ihres Schwiegersohns. Sie war nach einer Lungenentzündung, die sie gerade erst überstanden hatte, noch bettlägerig, weshalb sie die Mahlzeiten mit ihrer Pflegerin im ersten Stock des Hauses einnahm. Ursula war lange Zeit der größte Fan ihres Schwiegersohns gewesen, was wohl auch daran gelegen hatte, dass Frederik sich in ihrem Beisein stets besonders bemühte, charmant und aufmerksam zu sein. Es war nämlich so, dass sich der großzügige Lebensstil der Süderhagens vor allem dem Vermögen von Julias Familie verdankte. In letzter Zeit jedoch hatte sich Ursulas Einstellung zu Frederik geändert – seit ihr Enkel Henry ein vertrauliches Gespräch mit ihr geführt hatte.