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Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane). Sylke BrandtЧитать онлайн книгу.

Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane) - Sylke Brandt


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nicht sofort. Ein leises Stöhnen war zu vernehmen, dann ein Räuspern. Die Stimme des Doktors hörte sich verschlafen an.

      »Alles bestens. Die Wunden sind versorgt und werden in einigen Wochen wieder verheilt sein. Ich habe beiden ein Beruhigungsmittel gegeben. Sie schlafen jetzt … etwas, was ich auch gerne tun würde.« Die letzten Worte waren kaum mehr als ein Nuscheln, doch Captain Sentenza hatte sie sehr wohl gehört. Er konnte es dem Doc nicht verübeln und wäre am liebsten selbst nach Vortex Outpost zurückgekehrt. Aber ihr Job war es zu helfen. Und solange sie noch stehen konnten, würden sie ihn ausüben.

      Sentenza hatte die beiden Patienten ihrer letzten Rettungsmission nicht vergessen. Der Vorfall lag erst wenige Stunden zurück, auch wenn es dem Captain schien, als seien die beiden Opfer schon seit Tagen an Bord. Es handelte sich um einen Priester und seinen Adepten, die im Auftrag der Amtskirche von St. Salusa unterwegs waren, um neu entdeckten Kolonien den galaktischen Glauben zu bringen. Ihr Schiff war von Piraten angegriffen und schwer beschädigt worden. Die Ikarus traf gerade zur rechten Zeit ein, um die Räuber am Entern des Raumers zu hindern. Sie waren auf Fluchtkurs gegangen, als die Ikarus aus dem Hyperraum fiel. Dennoch kam für den Piloten, seinen zweiten Mann und den Navigator des Missionsbootes jedwede Hilfe zu spät. Nur der Priester und sein Schüler konnten lebend aus dem Wrack geborgen werden.

      »Na schön, Trooid, aktivieren Sie den Hyperantrieb und nehmen Sie Kurs auf das Notsignal.«

      »Aye, aye, Sir!«

      Sentenza lehnte sich in seinem Sessel zurück. Sie würden drei Stunden brauchen, um die Distanz zum havarierten Schiff zu überbrücken.

       Drei Stunden …

      Ihm fielen die Lider zu. Noch in derselben Sekunde schreckte er wieder hoch und blickte sich schuldbewusst um. Sonja und Thorpa schauten auf und selbst Trooid schwang in seinem Sessel herum, als er das plötzliche und heftige Einatmen des Captains vernahm, der aus dem Sekundenschlaf hochschreckte.

      »Captain, ich schlage vor, Sie, Sonja und Thorpa nutzen unseren Hyperflug, um sich ein wenig auszuruhen. Falls irgendetwas geschehen sollte, dem ich nicht gewachsen bin, kann ich Sie immer noch wecken.«

      Thorpa wartete die Zustimmung Sentenzas erst gar nicht ab. Er hastete so schnell von der Brücke, dass er am Ausgang fast stolperte. Mit seinen Ästen raschelnd entfernte er sich.

      Roderick stand auf, nickte Trooid dankbar zu und zog sich ebenfalls zurück. Er war nicht überrascht, als der Türsummer seiner Kabine erklang, kaum dass er sich hingelegt hatte.

      »Noch ein Plätzchen frei?«, fragte Sonja und trat ohne Aufforderung ins Quartier.

      Sentenza hörte die Frage kaum noch. Er machte sich auch nicht die Mühe, noch einmal die Augen zu öffnen. Der Schlaf übermannte ihn sprichwörtlich.

* * *

      »Es ist ihre verdammte Pflicht, mir zu helfen!«

      Das Kreischen dröhnte schrill aus den Lautsprechern des Kom-Systems, während sich die Hautfarbe des Anrufers von einem zarten Rosa in ein dunkles Violett gewandelt hatte.

      Der Mann war zweifelsohne Borusianer. Der Teint und der Stachelkamm auf seinem haarlosen Kopf sprachen dafür. Die roten, anscheinend pupillenlosen Augen des Aufgebrachten funkelten drohend, doch Captain Milton Losian ließ sich dadurch nicht einschüchtern.

      »Oder?«, schrie der andere und wartete vergeblich auf eine Antwort.

      Losian faltete die Hände ineinander und wartete ab, bis der Borusianer seine Schimpfkanonade beendet hatte und nicht mehr wusste, welche eher harmlose Unflätigkeit er dem anderen noch entgegenwerfen konnte.

      »Sind Sie jetzt fertig?«, fragte der ehemalige Corpscaptain.

      Obwohl Losian längst pensioniert war, sein Alter die sechzig weit überschritten hatte, dachte er nicht daran, sich irgendwo auf einen paradiesischen Planeten zurückzuziehen, um seinen Lebensabend zu genießen. Er hatte Sally McLennane mit Rat und Tat zur Seite gestanden, sowohl während ihrer Amtszeit im Corpsdirektorium als auch während ihres Exils auf Vortex Outpost. Dass er nun immer noch im Outer Rim saß und Sally längst in ihr früheres Amt zurückgekehrt war, lag vornehmlich an den Aufgaben der Rettungsabteilung. Losian hatte für Sentenza und seine Crew Sympathien entwickelt und sich entschlossen, die von Sally gegründete Einrichtung zu unterstützen. Er hatte sich nie Illusionen darüber gemacht, dass er die Leitung übernehmen könnte – daran dachte er nicht einmal im Traum. Er war zu alt für diesen Posten. Aber beratende Funktionen konnte er allemal erfüllen – und er sah in der Rettungsabteilung eine Zukunft, die sich zu unterstützen lohnte.

      »Ich? Ich fange gerade erst an!«, keifte der Borusianer.

      »Unser Rettungskreuzer befindet sich auf einer Mission und ist derzeit nicht verfügbar«, wiederholte Losian die Fakten, die er dem Borusianer bereits vor Augen gehalten hatte.

      »Das ist mir egal«, fauchte der andere. »Sie haben eine Rettungsabteilung und müssen mich retten!«

      »Dann warten Sie eben so lange, bis unser Team wieder hier ist«, folgerte Losian und schmunzelte in sich hinein. Eben erst hatte er über Hyperkanal Trooids Meldung hereinbekommen, dass die Ikarus einem weiteren Notsignal nachgegangen war und sobald nicht zurückkommen konnte.

      Verdammt, sie sind schon fast eine Woche da draußen, dachte er bei sich, während der Borusianer wieder einen Schwall von Verwünschungen und Flüchen losließ, die den Captain in keiner Weise berührten.

      »Sie sind sich darüber im Klaren, dass Rettungseinsätze kostenpflichtig sind?«, erkundigte sich Losian wie beiläufig.

      Der Borusianer verstummte jäh. Seine Gesichtsfarbe wechselte schlagartig von Tiefviolett zu einem blassen Pink.

      »Wie bitte?«, ließ er leise vernehmen.

      »Welchen Teil von kostenpflichtig haben Sie nicht verstanden?«

      »Aber … das ist doch die Höhe!«

      »Sehen Sie, unsere Leute müssen bezahlt werden, die Unterkünfte und Hangars auf dieser Station müssen unterhalten werden. Reparaturen, Treibstoff, Ersatzteile – all dies kostet Geld. Zwar wird ein Großteil der Finanzen durch die Corpsdirektion getragen, doch dies auch nur so lange, bis die Rettungsabteilung auf eigenen Füßen stehen kann. Nach den ersten Einsätzen haben wir einen Gebührenkatalog eingeführt. Also, sind Sie bereit, für die Kosten Ihrer Rettung aufzukommen?«

      Losians Ausführungen entsprachen der Wahrheit, wenn auch nur teilweise. Ein großer der Teil der Rettungsabteilung wurde durch dem Corps angeschlossene Konzerne und Organisationen unterstützt. Damit sicherten sie sich die Bergung eigener Schiffe zu. Dennoch dachte das Freie Raumcorps stets profitorientiert. Warum sollten sie für ihre Dienste nicht ein Entgelt verlangen? Der Gebührenkatalog, den Losian angeblich konsultiert hatte, war natürlich noch rein fiktiv, aber je länger er sich mit dem Gedanken befasste, desto mehr gefiel er ihm.

      »Äh … ich … wie hoch … was müsste ich denn …?«

      Losian beugte sich über ein Tischterminal und tippte einige Zahlen ein. Nichtssagende Zahlen, doch für den Borusianer musste es aussehen, als stelle er komplizierte Kalkulationen an. »Nun«, meinte er, »da hätten wir die Anforderung eines Ersatzraumers, das Gehalt des Piloten, der nicht zur Rettungsabteilung gehört, der Flug bis zum Sprungtor, Leerflug zurück zur Station, Ausfallzeit von Schiff und Pilot, Kosten für den Treibstoff … mit dreihundert Credits sind Sie dabei.«

      Der Borusianer schluckte. Seine Lider flatterten, ein Zeichen für seine Nervosität.

      »Dreihundert?«

      »Plus fünf Prozent aller Umsätze, die Sie auf Vortex Outpost tätigen«, ergänzte Losian schadenfroh.

      »Ich … ich … also schön«, stotterte der Borusianer.

      »Haben Sie eine Onlineverbindung zu Ihrer Bank?«

      »Ob ich was habe?«


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