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Rebellen gegen Arkon. Hans KneifelЧитать онлайн книгу.

Rebellen gegen Arkon - Hans Kneifel


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Planetariern bauen.

      Damit entstand eine wenig angenehme Situation. Das Trav-System und seine Bewohner, die Traversaner, galten traditionell als schwierig. Obgleich Traversan zum Kristallimperium gehörte, verhielt sich Fürst Ligatem freundlich gegenüber Camelot – ein krasser Widerspruch, denn für das Imperium waren meine Freunde und ich Todfeinde ersten Ranges.

      In Perry Rhodans Abwesenheit war ich der ranghöchste Camelot-Vertreter. Zudem hatte ich mehrfach gegen die Interessen des Kristallimperiums gehandelt, einige Male in Undercover-Missionen. Kein Wunder, dass ich in diesem Teil der Milchstraße ein gehasster Mann war – der jedoch in vielen Kolonien einen hohen Stellenwert genoss.

      Ich wollte nicht, dass Traversan durch mich in Schwierigkeiten geriet. Die Frage war nur, ob es sich noch verhindern ließ. Am liebsten wäre ich inkognito erschienen, ohne die RICO im Hintergrund. Die Anwesenheit des Schiffs war jedoch eine Notwendigkeit.

      Traversan barg einen archäologischen Schatz von höchster Bedeutung. Ich hielt es für denkbar, dass eine militärische Rückendeckung nötig sein würde. Die vergessene Technologie, die ich auf Traversan zu finden hoffte, musste unbedingt Camelot zugutekommen.

      »Atlan!«, hörte ich die drängende Stimme des Ersten Piloten. »Soll ich den Landeanflug einleiten?«

      »Nein … Warte noch. Ich denke nach.«

      Travs Stern war 12.002 Lichtjahre von Arkon entfernt, lag am Rand des Brysch-Sektors und galt als wirtschaftlich unbedeutend. Das Große Imperium der Vergangenheit hatte sich ebenso wenig um Traversan geschert wie das Kristallimperium der Gegenwart.

      Die Ortung zeigte mir eine gelbe Durchschnittssonne mit insgesamt elf Planeten und nicht weniger als 155 Monden.

      Traversan, der vierte Planet, durchmaß etwas mehr als 14.000 Kilometer und wies eine Schwerkraft von 1,15 Gravos auf. In 25 Stunden rotierte die erdähnliche Welt einmal um ihre Achse. Von den zahlreichen Monden kreiste nur ein einziger um Traversan – Travs Nachtauge. Der Himmelskörper barg schwere Festungsanlagen. Er war ein wichtiges militärisches Zentrum des Systems.

      Ich erinnerte mich, dass ich Traversan niemals betreten hatte, auch in den alten Zeiten nicht. Fürst Ligatem, der Herrscher des Planeten, war mir nur aus der Datenbank bekannt.

      Das rotierende Hologramm in der Zentrale der RICO zeigte Details der Oberfläche: fünfzig Prozent Ozean, drei Kontinente, die Hauptstadt Erican lag in den klimatisch gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel.

      »Zoomt mir diese Stadt heran!«, bat ich.

      Statt einer Antwort erhielt ich ein neues Hologramm. Erican erschien nicht als realistische Aufnahme – das war auf die Entfernung unmöglich –, sondern als Ergebnis einer syntronischen Simulation. Rings um die Stadt breitete sich ein Industriegürtel aus. Siebzig Kilometer vom Stadtkern entfernt erstreckte sich ein Raumhafen.

      Besonders fiel mir jedoch ein Krater ins Auge, der von den Datenbanken der RICO als sogenannter Himmelskrater bezeichnet wurde. Der Krater musste durch eine furchtbare Explosion vor sehr langer Zeit entstanden sein.

      Vergeude nicht deine Zeit, mahnte der Extrasinn, die Stimme in meinem Kopf. Wenn sie da unten wirklich eine uralte Geheimstation der Meister der Insel entdeckt haben, dann ist jede Sekunde kostbar.

      Ich erhob mich ruckartig.

      »Die RICO bleibt im Orbit«, verkündete ich. »Transmitter bereitmachen! Ich werde auf den Planeten hinunterspringen.«

      1.

      DER STOLZ VON TRAVERSAN

       Vergangenheit 5772 v. Chr. / 12.402 da Ark

      Nert Kuriol da Traversan machte sich klar, dass in dieser Stunde das Schicksal seines Volkes entschieden wurde. Er war 89 Arkonjahre alt und damit kein junger Mann mehr. Aber er war jung genug, um Angst vor dem Tod zu empfinden.

      Mit Sorgfalt legte er seine Raumrüstung an. Wenn er seinem Feind gegenübertrat, dann wollte er angemessen gekleidet sein, seinem Stand entsprechend. Er war der Baron von Traversan, ein Nert, und er wollte seinem Besucher zeigen, dass er Stolz besaß.

      »Einen Spiegel!«, kommandierte er barsch.

      Zwei Bedienstete hielten ihm ein Kristallglas vor, das einen hochgewachsenen Mann in blauschwarzem Panzer zeigte, mit weißblondem wallendem Haar und einem kurzgestutzten, silbrigen Vollbart. Der polierte Harnisch zeigte eingeätzte Szenen aus der Mythologie der She‘Huhan-Sternengötter. Ein knielanger Cape-Umhang ergänzte das Bild, hellblau mit da-Traversan-Wappen in Gold und Silber.

      »In Ordnung«, entschied er, eine Spur milder gestimmt als noch Sekunden zuvor. »Also! Wo ist Pyrius Bit?«

      »Der Sonnenkur wartet nebenan auf der Schattenterrasse, Erhabener.«

      »Wie lange schon?«

      »Eine halbe Stunde. Er wirkt bereits sehr ungeduldig.«

      Ein feines Lächeln stahl sich in Kuriols Gesicht.

      »Das scheint mir zwar keineswegs lange genug – aber nun denn.«

      Nert Kuriol da Traversan durchschritt die Wandelhalle, die zur sonnenabgewandten Seite des Palastes führte. Er hätte gern seine Tochter dabeigehabt, Prinzessin Tamarena, die jeden Gedanken erahnen konnte, oder Irakhem, den höchsten Kommando-Offizier des Systems. Er wollte jedoch nicht, dass Pyrius Bit ihn für schwach hielt. Alles hing davon ab, ob er eine Stärke vortäuschen konnte, die Traversan in Wahrheit nicht besaß.

      Psychologie … eine letzte, kaum reale Möglichkeit.

      Kuriol öffnete die Tür. In seinem Blick stand eine kaum verhohlene Verachtung; exakt jenes Maß, von dem er sich einen Vorteil erhoffte.

      »Pyrius Bit. Wie schön, Euch zu sehen.«

      Seine Stimme troff vor Sarkasmus.

      »Ich grüße Euch ebenfalls, Kuriol. Und ich hoffe, Ihr habt die richtige Entscheidung getroffen. Nicht diesen …«, Bit schien nach Worten zu suchen, »… diesen Unsinn, den man mir übermittelt hat.«

      Nert Kuriol da Traversan registrierte, dass Pyrius Bit die ihm zustehende Anredeform Erhabener verweigerte. Über Höflichkeit ließ sich streiten; Kuriol entstammte immerhin einem alten Adelsgeschlecht. Dafür war Bit von Imperator Reomir IX. zum Kur, zum Verwalter, des Brysch-Sektors erhoben worden. Und dazu gehörte auch der Planet Traversan. Da er außerdem ein Sonnenträger war, was einem hohen militärischen Rang entsprach, nannte er selbst sich Sonnenkur Pyrius Bit.

      Kuriol musterte den fetten, kleinen Mann voller Abscheu. Er war ein degenerierter Adliger der übelsten Sorte, vollgestopft mit Drogen und ungesunder Nahrung, genusssüchtig und ohne Rückgrat. Vor dem Gesetz des Imperators besaß Pyrius Bit jedoch die Befehlsgewalt. Wenn es sein Wille war, Traversan zu ruinieren, dann stand das Recht auf seiner Seite.

      Kuriol hätte die Richter des Imperiums anrufen können. Bevor aber auf dem fernen Gerichtsplaneten Celkar ein Urteil gefallen war, würde sein Volk in Hunger leben. Der alte Nert von Traversan hatte viel gesehen; doch er war fest entschlossen, eine solche Katastrophe niemals zuzulassen. Arkonidische Kugelraumer hatten die halbe Milchstraße unterworfen. Es war nicht recht, wenn im Schatten der stählernen Riesen Elend regierte.

      »Eure Entscheidung, Kuriol!«, drängte Pyrius Bit. »Ich muss es wissen!«

      »Meine Entscheidung steht fest. Ich sehe keinen Grund, meine Aussagen zu korrigieren.«

      »Der Imperator fordert zusätzliche dreißig Prozent Steuern. Traversan muss bezahlen. Daran kann niemand etwas ändern.«

      »Wir bezahlen dieses Geld nicht. Traversan ist nicht arm. Aber dann werden wir es sein.«

      »Nert Kuriol … Ihr wollt Euer Volk doch nicht mit dieser entsetzlichen Naivität in den Tod treiben?«

      Traversan verfügte über neunzig militärisch gerüstete Raumschiffe. Pyrius Bit konnte dagegen jederzeit das Doppelte mobilisieren; außerdem brauchte er nur den


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