Du bist unsterblich. Bo KatzmanЧитать онлайн книгу.
Die geistige Welt als Allegorie des Lebens auf der Erde
Die beliebte Frage: Warum lässt Gott das zu?
Unser Schicksal: Zufall oder Planung?
Unsterblichkeit: Utopie oder Realität?
Einleitung
Liebe Leserin, lieber Leser,
bitte erlaube mir, dich mit dem vertraulichen »Du« anzusprechen. Allein dass du dieses Buch in deine Hände nimmst, macht dich zu einer vertrauten Person, die zu siezen mir schwerfallen würde.
Vielleicht ist es dir noch gar nicht bewusst, aber indem du beginnst, dieses Buch zu lesen, lässt du dich auf ein Abenteuer ein. Was du auf den folgenden Seiten vorfindest, ist möglicherweise ganz etwas anderes, als du erwartest.
Falls du zu den Menschen gehörst, die bisher weder die Zeit noch den Antrieb hatten, sich zu fragen, was wir Menschen eigentlich auf dieser Erde verloren haben und warum wir leben und sterben, leiden und lieben, dann könnten dir die folgenden Seiten ein paar überraschende Gedankenanstöße liefern.
Aber selbst wenn du der unerschütterlichen Überzeugung bist, genau zu wissen, worum es im Leben geht, weil du es anderswo schon erklärt bekommen hast, kann dir dieses Buch einige Inputs geben, die dich überraschen werden.
Hat unser Dasein einen Sinn, der über dieses Leben hinausgeht? Ist nach diesem Leben Schluss oder gibt es tatsächlich so etwas wie ein ewiges Leben in einer geistigen Dimension? Wird unser Bewusstsein vom Gehirn erzeugt oder existiert das Bewusstseinunabhängig von der Materie? Vielleicht bist du ja – genau wie ich – mit den von Geistlichkeit und Wissenschaft diktierten Erklärungen zu diesen Fragen auch nicht restlos glücklich und befriedigt.
Der kurze, aber intensive Aufenthalt in der geistigen Welt, in die ich als junger Mann unvermittelt geworfen wurde, hat mir eine Sicht der Dinge vermittelt, die sich zum Teil von den vorgefertigten irdischen Lehrmeinungen unterscheidet, die ich zuvor kennengelernt hatte.
Mein Wunsch mit diesem Buch ist es, dir aufgrund der Erkenntnisse, die ich aus der »anderen« Welt mitgebracht habe, und meiner weiteren Studien zu diesem Thema, zu den wesentlichen spirituellen Fragen der Menschheit neue Gedankenanstöße zu liefern, die zum Teil abseits des allgemein akzeptierten wissenschaftlichen und religiösen Mainstreams liegen. Im Zentrum dieser Reflektionen steht jene Religion, der die meisten von uns in irgendeiner Form nahestehen und die unser spirituelles Verständnis am meisten geprägt hat: Das Christentum und sein Urheber, der junge Jude Jesus aus Nazareth. Dabei wird sich herausstellen, dass wir einigen religiösen Irrtümern gutgläubig oder einfach unbedacht erlegen sind, deren Aufklärung mir ein ehrliches Anliegen ist.
Was du für die Lektüre dieses Buches also mitbringen solltest, ist die Lust am Hinterfragen von fest zementierten »Wahrheiten«, Unvoreingenommenheit und eine Portion Neugierde. Ich hoffe, mit diesem Buch Menschen zu erreichen, die die Kühnheit besitzen, auch einmal Gedanken und Antworten zu erwägen, die noch nicht kategorisch vorgedacht und nachgebetet wurden. Dabei sind diese Anregungen teilweise gar nicht so neu, sondern im Gegenteil so alt, dass sie in Vergessenheit oder durch den wandelnden Zeitgeist in Verruf geraten sind.
Es ist eine zeitraubende Beschäftigung, herausfinden zu wollen, aus welchem Grund wir existieren. Darüber haben sich schon zahllose Denker und Philosophen, Fromme und Zyniker, Gläubige und Atheisten die Köpfe zerbrochen und Bücher mit ihren Gedanken gefüllt, von denen ich zahlreiche gelesen habe. Daher habe ich mir vierzig Jahre Zeit genommen, ehe ich mich an die Aufgabe herangewagt habe, das Ergebnis meiner Nachforschungen und Einsichten zu formulieren und niederzuschreiben.
Damit du nachvollziehen kannst, warum ausgerechnet ein Musiker sich damit abmüht, dem Sinn des Lebens auf die Spur zu kommen, und was ihn dazu antreibt, seine Lebenszeit in diese Sinnsuche zu investieren, möchte ich dich zuerst mit den Umständen bekannt machen, die mich auf diese intensive Suche geschickt haben.
Ich war gerade zwanzig Jahre alt geworden und ließ mich nach der Matura am Lehrerseminar zum Primarlehrer ausbilden, als es geschah: An einem strahlenden Frühlingsmorgen sattelte ich mein Stahlross, eine 250 ccm Yamaha Straßenmaschine, und fuhr – meinem ungestümen Naturell entsprechend – sorglos und unvorsichtig mit hoher Geschwindigkeit in eine unübersichtliche Kurve. Lustvoll legte ich das Motorrad in Seitenlage und gab Gas.
Sekunden später lag ich unter einem schweren amerikanischen Wagen, der in der Kurve in einer stehenden Kolonne stand. Ich war mit voller Wucht in sein Heck gerast und fand mich nun schwerverletzt unter diesem Wagen liegend. Mir war bewusst, dass mein letztes Stündlein geschlagen hatte. Bevor ich in eine erlösende Bewusstlosigkeit fiel, sah ich meinen Lebensfilmablaufen, der mir mein gesamtes bisheriges Leben noch einmal vorführte. Danach riss der Film und ich erwachte mitten in der Operation, während ein Chirurgenteam intensiv damit beschäftigt war, mich wieder zusammenzuflicken. Allerdings war dieses Erwachen ein besonderes: Mein Herz hatte aufgehört zu schlagen und ich stellte fest, dass ich mich nicht mehr in meinem Körper befand, sondern dass ich über dem aufgeschnittenen Körper, den ich zwanzig Jahre lang bewohnt hatte, an der Decke schwebte. Mir war schlagartig klar: Ich war tot.
Dieses buchstäblich phänomenale Ereignis und seine Folgen habe ich detaillierter in meinem Buch Zwei Minuten Ewigkeit geschildert. Für jene Leserschaft, die diese Vorgeschichte, auf der das vorliegende Buch aufbaut, nicht gelesen hat, möchte ich als Kurzfassung einen Zusammenschnitt von verschiedenen Interviews wiedergeben, die ich im Verlauf der Zeit diversen Personen gegeben habe.
Das Interview
Wie würden Sie Ihre Lebenssituation vor dem Nahtoderlebnis beschreiben?
Ich hatte soeben die Matura am Gymnasium abgeschlossen, ein Studium im Lehrerseminar begonnen und war bereit für Neues. Viele Gedanken um die Zukunft machte ich mir eigentlich nicht. Vielmehr nahm ich die Dinge, wie sie gerade kamen, und lebte frisch und fröhlich in den Tag hinein.
Mein Elternhaus war sehr religiös geprägt, doch davon hatte ich mich entfremdet. Ich konnte einfach nicht glauben, dass Dinge wie Himmel und Hölle wirklich existieren