Эротические рассказы

Sinclair Lewis: Die großen Romane . Sinclair LewisЧитать онлайн книгу.

Sinclair Lewis: Die großen Romane  - Sinclair Lewis


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Höllenhund!« rief er dröhnend. »Lassen Sie sich die Hand drücken!«

      Elmer pflegte den Leuten die Hände spielerisch zu drücken, bis sie knackten. Das erstemal in seinem Leben wurde seine eigene Tatze schlaff und heiß. Er rieb sie und sah einfältig drein.

      »Hab' schon eine Menge von Ihnen gehört, Höllenhund, und von Ihnen auch, Jim. Auf der Nase, Jim? Soll ich mal raus und den Doktor holen?« Der alte Jud saß ohne Umstände auf Jims Bettkante, und im Schein dieses Lächelns konnte nicht einmal Jim Lefferts allzu mürrisch sein, als er versuchte zu schnauzen: »Nein, danke.«

      Roberts wandte sich wieder Elmer zu und freute sich:

      »Ja, mein Lieber, ich hab' wirklich schon eine ganze Menge von Ihnen gehört. Herrje, muß das ein großartiges Spiel gewesen sein, das Ihr gegen das Thorvilsen-College gespielt habt! Man hat mir erzählt, wie Sie dort in die Linie gekommen sind, hat sie nachgegeben wie ein Schwamm, und als Sie den starken langen Schweden packten, ging er zu Boden, als hätt' ihn der Blitz getroffen.«

      »Ja, das war – das war ein gutes Spiel.«

      »Natürlich hab' ich damals davon gelesen –«

      »Wirklich, das haben Sie?«

      »– und natürlich wollt' ich mehr davon hören und Sie kennenlernen, Höllenhund, und da hab' ich die Jungens über Sie ausgefragt, und, wissen Sie, die halten wirklich allerhand von Ihnen! Ich wollte, ich hätte Sie in meiner Universitätsmannschaft in Chicago gehabt – wir hätten 'nen Stürmer wie Sie brauchen können.«

      Elmer sonnte sich.

      »Jawohl, mein Lieber, die Jungens haben mir alle erzählt, was für ein blendend feiner Kerl Sie sind, und was für ein fabelhafter Athlet, und was für ein 1A Gentleman. Sie alle sagen, daß nur eines bei Ihnen nicht stimmt, mein lieber Elmer.«

      »Was?«

      »Sie sagen, daß Sie ein Feigling sind.«

      »Was? Wer sagt, daß ich ein Feigling bin?«

      Judson Roberts marschierte vom Bett zu Elmer hinüber und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Alle sagen das, Höllenhund! Ja, man muß ein ganz waschechter tüchtiger Kerl sein, wenn man groß genug sein will, Jesus zum Schuß auf sich kommen zu lassen und zuzugeben, daß man Keile bezieht, wenn man probiert mit Gott zu kämpfen! Man muß ein Mann sein, der's in sich hat, wenn man niederknien und seine Unwürdigkeit eingestehen soll, obwohl die ganze Welt einen verhöhnt! Und die Art Mut haben Sie nicht, Elmer. Ach, Sie glauben, Sie sind so ein Prachtbursche –«

      Old Jud drehte ihn herum; die Hand des alten Jud zerquetschte seine Schulter. »Sie glauben, Sie sind zu stark und zu gut, um sich mit den armseligen kleinen, erbärmlichen Evangeliums-Hausierern einzulassen, was! Also, ich bin auch einer. Wollen Sie mich knock out schlagen?«

      Mit einem schnellen Ruck hatte Roberts seinen Rock unten und stand in einem gestreiften Seidenhemd da, das seinen riesigen Oberleib zeigte.

      »Sie können sich drauf verlassen, Höllenhund! Ich bin bereit, mit Ihnen zur Ehre Gottes zu kämpfen! Gott braucht Sie! Können Sie sich was Schöneres für einen großmächtigen Kerl wie Sie denken, als sein Leben damit zu verbringen, daß man den Armen, Schwachen, Kranken, Furchtsamen die Seligkeit bringt? Können Sie nicht sehen, wie die armen kleinen mageren Leutchen und alle Kinderchen Ihnen folgen, Sie lobpreisen und bewundern würden, Sie alter Gauner? Bin ich ein kleiner heuchlerischer Christ? Können Sie mich versohlen? Wollen Sie rangehen?«

      »Nein, wissen Sie, Mr. Roberts –«

      »Judson, Sie riesiges Trumm Käs', alter Jud!«

      »Nein, wissen Sie, Judson, ich glaube, Sie legen mich um! Ich vertrag' ja eine recht hübsche Portion, aber mit Ihnen will ich lieber nichts riskieren!«

      »Schön, mein Alter. Glauben Sie noch immer, daß alle frommen Leute Jammerlappen sind?«

      »Nein.«

      »Und Lügner?«

      »O nein.«

      »Schön, alter Knabe. Wollen Sie mich als Freund annehmen, wenn ich mich nicht in Ihre Angelegenheiten misch'?«

      »Oh, freilich, selbstverständlich.«

      »Dann möcht' ich Sie nur um einen Gefallen bitten. Wollen Sie morgen abend zu unserem großen Meeting kommen? Sie brauchen gar nichts zu tun. Wenn Sie glauben, daß hinter unserem Reden nichts steckt gut; das ist Ihr Recht. Sie werden nur kommen und nicht schon die Meinung mitbringen, daß wir alle schlecht sind, sondern wirklich Ihren großen schönen scharfen Verstand gebrauchen und über uns nachdenken, wie wir sind? Werden Sie kommen?«

      »Oh ja, sicher, ganz bestimmt.«

      »Schön, Alter. Ich bin kolossal stolz drauf, daß Sie mich so ohne alle Formalitäten hier haben hereinplatzen lassen. Denken Sie dran: wenn Sie wirklich das Gefühl haben, daß ich die Jungens ungehörig beeinflusse, dann kommen Sie ganz einfach zu mir und sagen mir's, und ich werde kolossal stolz drauf sein, daß Sie mir das Vertrauen schenken, mir die Leviten zu lesen. Bis dahin, alter Elm! Bis dahin, Jim. Gott befohlen!«

      »Bis dahin, Jud.«

      Er war gegangen, ein Wirbelwind, der das unansehnliche Pflänzchen Eddie Fislinger hinter sich hinaussog.

      Und dann sprach Jim Lefferts.

      Eine Zeitlang nach Judson Roberts' Abgang stand Elmer glühend da und ließ sich die ihm zuteil gewordene Anerkennung schmecken. Er fühlte Jims Blicke auf seinem Rücken und drehte sich trotzig zum Bett um.

      Voll Kampfeswut starrten sie einander an. Elmer eröffnete mit einem grimmigen:

      »Also, na, warum hast du nichts gesagt, solang er da war?«

      »Zu ihm? Mit einem Wolf reden, wenn er Fleisch wittert? Übrigens, er ist intelligent, der Bursche.«

      »Na weißt du, es freut mich ja, daß du das sagst, weil – na ja, sieh mal – ich werd' dir erklären, wie mir zumut ist.«

      »O nein, das wirst du nicht, Schätzchen! Du bist noch nicht so weit, daß du Wunder fabrizieren könntest. Freilich ist er intelligent. Ich hab' noch nie in meinem Leben besser leere Phrasen dreschen hören. Freilich! Er ist ja ganz verrückt danach, daß du hinaufkommst und ihn hinters Ohr schlägst und ihm sagst, daß du ihm für seine Vorstellung nicht dein Imprimatur geben kannst –«

      »Mein was

      »– und daß er's aufgeben und wieder von unten anfangen muß. Freilich. Er hat alles von deinem großen Spiel gegen Thorvilson gelesen. Hat extra nach New York geschickt, um die Review of Reviews zu kriegen und mehr darüber lesen zu können. Eddie Fislinger hat ihm nicht ein Wort davon erzählt. Er hat von deinem Angriff in der London Times gelesen. Ganz sicher. Hat er's nicht gesagt? Und er ist eine gerettete Seele – er könnte nie lügen. Und er könnt's ganz einfach nicht aushalten, wenn er nicht dein Freund würde. Er kann unmöglich mehr davon verstehen als ein paar tausend Collegejungs, wie man so eine Kiste aufzieht … Jetzt glaub' ich freilich an den alten Judengott mit dem Bart! Kein anderer als er hätte alle Idioten erschaffen können, die 's in der Welt gibt!«

      »Hör mal, Jim, wirklich, du verstehst Jud nicht.«

      »Nein. Kann ich auch nicht. Wo er doch ein ordentlicher Preisboxer sein könnte und nicht Tag um Tag mit solchen Regenwürmern wie Eddie Fislinger herumziehen müßte!«

      Und so ging es weiter bis Mitternacht, trotz allem Fieber, das Jim hatte.

      Aber am nächsten Abend war Elmer bei Judson Roberts' Meeting, ohne das schützende Geleit Jims, der in so wüster Laune zu Hause blieb, daß Elmer um einen Arzt geschickt und sich schon am Nachmittag aus dem Zimmer geschlichen hatte.

      2

      Zweifellos war es Eddie, der Mrs. Gantry schrieb oder telegraphierte, daß sie


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