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Sinclair Lewis: Die großen Romane . Sinclair LewisЧитать онлайн книгу.

Sinclair Lewis: Die großen Romane  - Sinclair Lewis


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Er schlug es idyllisch scherzend vor, und Lulu strahlte auf. Als sie mit ihren Körben zum Wäldchen gingen, seufzte sie ihm hinter Floyd zu: »Oh, warum bist du so kalt gegen mich gewesen? Hab' ich dich wieder geärgert, Lieber?«

      Brutal schnauzte er sie an: »Ach, winsel doch nicht immer so verdammt herum! Kannst du dich denn nicht benehmen, als ob du etwas Verstand hättest, wenigstens einmal?«

      Als sie das Abendbrot auspackten, konnte sie sich kaum vor Schluchzen halten.

      In der Dämmerung wurden sie mit dem Essen fertig. Sie saßen still da, Floyd sah Lulu an, wunderte sich über ihre Bekümmertheit und schielte nervös auf ihre hübschen Fesseln.

      »Ich muß reingehen und paar Notizen für meine morgige Predigt machen. Nein, ihr zwei wartet hier auf mich. Angenehmer draußen in der frischen Luft. In 'ner halben Stunde bin ich wieder zurück«, sagte Elmer.

      Unter großem Lärm entfernte er sich durch das Gebüsch; dann kroch er leise zurück und stellte sich hinter einen Ahornbaum in ihrer Nähe. Er war stolz auf sich. Es klappte. Schon schluchzte Lulu ganz offen, während Floyd sie tröstete: »Was ist denn, Kind? Was ist denn, Liebe? Sag mir's.«

      Floyd hatte sich näher an sie herangeschoben (Elmer konnte die beiden gerade noch sehen) und sie legte ihren Kopf an seine vetterliche Schulter.

      Bald war Floyd dabei, ihr die Tränen wegzuküssen, sie schien sich näher an ihn zu schmiegen. Elmer hörte ihr gemurmeltes: »Oh, du solltest mich nicht küssen!«

      »Elmer hat gesagt, ich soll von dir wie von einer Schwester denken, und ich kann dich küssen – ach du lieber Gott, Lulu, ich hab' dich ja so schrecklich lieb!«

      »Oh, wir dürfen nicht –« Dann Schweigen.

      Elmer jagte in den Scheunenhof, fand Diakon Bains und forderte barsch: »Kommen Sie! Sie sollen sehen, was Floyd und Lulu machen! Stellen Sie die Laterne weg. Ich hab' eins von den elektrischen Dingern da.«

      Er hatte eines. Er hatte es eigens für diesen Zweck gekauft. Er hatte auch einen Revolver in der Tasche.

      Als Elmer und der entsetzte Mr. Bains über sie kamen, sie im Lichtkreis der elektrischen Taschenlampe sahen, waren Lulu und Floyd in einen endlosen Kuß vertieft.

      »Dal« heulte der beschimpfte Elmer. »Jetzt sehen Sie, warum ich gezögert habe, mich mit diesem Weib zu verloben! Ich hab' schon lange den Verdacht gehabt! Oh, Greuel – Greuel, und die ihn begeht, soll vertilget werden!«

      Floyd sprang hoch, ein bissiger Hund. Elmer hätte zweifellos mit ihm fertigwerden können, aber es war Diakon Bains, der Floyd mit einem rasenden Hieb zu Boden schlug. Dann wandte sich der Diakon zu Elmer um, mit den ersten Tränen, die er seit seiner Knabenzeit kannte: »Vergeben Sie mir und den Meinen, Bruder! Wir haben gegen Sie gesündigt. Das Weib da soll immer dafür leiden. Sie wird mir nie wieder ins Haus kommen. Sie wird, bei Gott, Floyd heiraten. Und der ist der hilfloseste, verdammt blödeste Bauer in zehn Provinzen!«

      »Ich gehe. Ich kann das nicht ertragen. Ich werd' Ihnen einen anderen Prediger schicken. Ich will nie einen von Euch wiedersehen.«

      »Ich kann Ihnen keinen Vorwurf daraus machen. Versuchen Sie uns zu vergeben, Bruder.« Der Diakon schluchzte jetzt, es war ein mühsames qualvolles Schluchzen, ein empörtes Schluchzen der Wut.

      Das letzte, was Elmer im Licht seiner elektrischen Lampe sah, war Lulu, außer sich, mit hochgezogenen Schultern, im Gesicht entsetzten Wahnsinn.

      Zehntes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      1

      Als Elmer an diesem Abend nach Babylon zurückwanderte, freute er sich seiner Befreiung nicht so, wie er erwartet hatte. Doch er arbeitete mannhaft daran, sich Lulus ewig gleiches Geschwätz ins Gedächtnis zurückzurufen, ihre humorlose Unwissenheit, ihr unaufhörliches Streicheln, ihre anspruchslose Ungehobeltheit und alles, dem er entronnen war.

      … Sie um sich zu haben – sie hätte sein Leben verkleistert – hätte sich nie bei der Gemeinde beliebt machen und ihm helfen können – und wie, wenn er in einer großen Stadt mit einer fabelhaften Kirche sein sollte – Herrje! Vielleicht war er nicht einmal froh, aus der Sache raus zu sein! Übrigens! Wirklich besser für sie. Sie und Floyd paßten viel besser zueinander …

      Er wußte, daß Dekan Trosper nur eine einzige Sünde hatte – bis spät in die Nacht hinein zu lesen – und platzte ihm um elf Uhr ins Haus. Während der letzten Meile hatte er heroisch seine freudige Erregtheit unterdrückt; hatte sich mit Wucht in den Zustand des betrogenen und trostlosen jungen Manns gebracht, mit solchem Erfolg, daß es selbst daran glaubte.

      »Oh, wie weise haben Sie über die Frauen gesprochen, Dekan!« jammerte er. »Etwas Schreckliches ist geschehen! Mein Mädel – ihr Vater und ich haben sie soeben in den Armen eines anderen Manns gefunden – eines regelrechten Bruders Liederlich von dort draußen. Ich kann nie wieder hin, nicht einmal für die Osterandachten. Ihr Vater ist derselben Ansicht wie ich … Sie können ihn fragen!«

      »Nun, es tut mir sehr leid, das zu hören, Bruder Gantry. Ich wußte gar nicht, daß Sie so tief empfinden können. Sollen wir im Gebet niederknien und den Herrn bitten, Sie zu trösten? Für den Ostergottesdienst werde ich Bruder Shallard hinausschicken – er kennt das Feld.«

      Auf seinen Knien erzählte Elmer dem Herrn, daß ihm mitgespielt worden wäre wie keinem Mann vor oder nach ihm. Der Dekan war von seinem Schmerz sehr gerührt.

      »Na, na, mein Junge. Der Herr wird schon Ihre Bürde erleichtern, wenn er es für gut hält. Vielleicht wird das zu einem verborgenen Segen – Sie haben Glück, daß Sie so ein Weib loswerden, und das wird Ihnen jene Demut geben, jenes tiefere Dürsten nach der Rechtfertigung, dessen Fehlen ich immer an Ihnen empfunden habe, trotz Ihrer glänzenden Kanzelstimme. Und ich habe auch etwas, das Sie von Ihren Sorgen ablenken wird. Am Rand von Monarch steht eine recht hübsche kleine Kapelle, für die ein Vikar fehlt. Ich hatte vor, Bruder Hudkins zu senden – Sie kennen ihn; das ist der alte pensionierte Prediger, der draußen bei der Ziegelei wohnt – er kommt ab und zu in die Vorlesungen – ich hatte vor, ihn für den Ostergottesdienst hinzuschicken. Aber ich werde Sie an seiner Stelle schicken, und wenn Sie mit dem Ausschuß sprechen, glaub' ich sogar, daß Sie sich diesen Posten als regulären sichern können, mindestens bis zu Ihrem Schlußexamen. Sie zahlen fünfzehn für den Sonntag und Ihre Reisespesen. Und wenn Sie in einer Stadt wie Monarch sind, können Sie den Predigerverein besuchen und so weiter – jede Woche bis Montag mittag drüben bleiben – und schöne Bekanntschaften machen, so daß Sie vielleicht schon im nächsten Sommer als Hilfsprediger für eine der großen Kirchen in Betracht gezogen werden. Sie haben einen Vormittagszug nach Monarch – zehn Uhr einundzwanzig, nicht? Sie werden morgen früh mit diesem Zug hinüberfahren und einen Rechtsanwalt namens Eversley aufsuchen. Er hat ein Bureau – wo hab' ich denn seinen Brief? – sein Bureau ist im Royal Trust Company Building. Er ist Diakon. Ich werd ihm telegraphieren, damit er morgen nachmittag auch dort ist oder wenigstens Nachricht für Sie hinterläßt, und dann können Sie selbst Ihre Verabredungen treffen. Sie heißt Flowerdale-Baptistenkirche, es ist eine wirklich nette, kleine moderne Kolonie mit lieben Leuten. Jetzt gehen Sie in Ihr Zimmer und beten Sie, und ich bin überzeugt davon, daß Ihnen bald besser sein wird.«

      2

      Ein freudestrahlender Elmer Gantry war es, der sich in den Zehn-Uhr-einundzwanzig-Zug nach Monarch, einer Stadt von etwa dreihunderttausend Einwohnern, setzte. Er saß im Personenwagen und dachte über seine Osteransprache nach. Herr Gott noch einmal! Seine erste Predigt in einer richtigen Stadt! Das konnte zu etwas führen. Am besten, ihnen was Tüchtiges, Rührendes zu geben. Mal sehen: Es dürfte nichts sein mit diesem Christ-ist-erstanden-Zeugs; es müßte natürlich erwähnt, gerade noch reingebracht werden, aber das Thema müßte ein anderes sein. Mal sehen: Glaube. Hoffnung. Reue nein, besser


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