Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Sinclair LewisЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Sinclair Lewis


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erzähl' ihnen ein paar Sachen. Ich hab' nichts dagegen, daß sie Demokraten sind, gar nichts, aber Sozialisten kann ich hier in der Gegend nicht brauchen. Aber, Gott sei Dank, wir haben hier nicht die Arbeiterunruhen, wie sie in den Städten waren. Sogar Jack Eider kommt mit seinen Leuten in der Hobelwerkstatt ganz gut aus. Nicht wahr, Jack?«

      »Ja. Freilich. Ich brauch' nicht allzuviel tüchtige Arbeiter bei mir, und meistens sind's ja diese verrückten, lohntreibenden, halbgrünen gelernten Mechaniker, die Unruhen anfangen – lesen eine Menge von der anarchistischen Literatur und Gewerkschaftszeitungen und so weiter.«

      »Halten Sie etwas von den Gewerkschaften?« fragte Carola Herrn Eider.

      »Ich? O nein! Die Sache ist so: ich hab' gar nichts dagegen, mit meinen Leuten zu verhandeln, wenn sie glauben, daß sie irgendwelche Sorgen haben – obwohl der Himmel wissen mag, was heute über die Arbeiter gekommen ist – sie haben für einen guten Posten nichts übrig. Aber trotzdem, wenn sie anständig zu mir kommen, als ein Mann zum anderen, besprech' ich alles mit ihnen. Aber ich will nichts mit Leuten von außerhalb zu tun haben, mit solchen Gewerkschaftsbevollmächtigten, oder mit was für komischen Namen sie sich jetzt nennen – mit der ganzen Blase von reichen Schmarotzern, die von den unwissenden Arbeitern leben! Ich will mir nicht gefallen lassen, daß einer von den Kerlen seine Nase reinsteckt und mir erzählt, wie ich mein Geschäft leiten soll.«

      Herr Elder wurde immer erregter, immer kriegerischer und patriotischer. »Ich bin für Freiheit und verfassungsmäßige Rechte. Wenn einem mein Leben nicht paßt, kann er zusammenpacken und gehen. Und genau so, wenn er mir nicht paßt, geht er. Und damit ist die Sache erledigt. Ich kann ganz einfach alle die Komplikationen, das Hin und Her und die Regierungsberichte, die Lohntarife und, weiß Gott, was die Kerle sonst noch alles erfinden, das kann ich alles nicht verstehen, wo doch alles so einfach ist. Den Leuten ist recht, was ich ihnen bezahl', oder sie gehen. Damit ist die Sache erledigt!«

      »Was halten Sie von der Gewinnbeteiligung?« wagte Carola zu fragen.

      Herr Elder donnerte seine Antwort heraus, und die anderen nickten dazu, feierlich und im gleichen Rhythmus wie Gelenkpuppen in einem Schaufenster, komische Mandarine und Richter, Enten und Clowns, die ein Luftzug durch die offene Tür in Bewegung gesetzt hat:

      »Diese ganze Profitbeteiligung, Wohltätigkeitsarbeit, Versicherung und Altersrente ist ganz einfach Mist. Das schwächt die Unabhängigkeit des Arbeiters und frißt eine Menge von ehrlichem Einkommen auf. Die halbausgebackenen Denker, die noch nicht trocken hinter den Ohren sind, und diese Frauenrechtlerinnen und, Gott weiß, was für Revolutionäre sonst noch, die einem Geschäftsmann erzählen wollen, wie er sein Geschäft führen soll, und ein paar von den Collegeprofessoren sind genau so schlimm, die ganze Blase miteinander ist nichts weiter als verkleideter Sozialismus! Und es ist meine verdammte Pflicht und Schuldigkeit als Unternehmer, jedem Angriff auf die Integrität der amerikanischen Industrie bis zum letzten Atemzug Widerstand zu leisten. Jawohl, Herrschaften!«

      Herr Elder trocknete sich die Stirn.

      Dave Dyer fügte hinzu:

      »Freilich! Selbstverständlich! Man sollte ganz einfach jeden einzelnen von diesen Agitatoren aufhängen, und damit wäre die ganze Sache in Ordnung gebracht. Glauben Sie nicht auch, Doktor?«

      »Selbstverständlich«, stimmte Kennicott zu.

      Die Konversation hatte sich endlich von Carolas lästigen Einmischungen befreit, man ließ sich wieder behaglich nieder und untersuchte die Frage, ob der Friedensrichter jenen betrunkenen Vagabunden auf zehn oder auf zwölf Tage ins Loch gesteckt habe. Es war eine Angelegenheit, die nicht leicht zu klären war. Dann erzählte Dave Dyer von seinen munteren Abenteuern auf der Wanderfahrt:

      »Ja. Ich hab' schon was aus der Karre rausgeholt. Vorige Woche bin ich nach Neu-Württemberg rausgefahren. Das sind dreiundvierzig – nein, wollen mal nachrechnen: siebzehn Meilen sind's bis Belldale und an die sechsdreiviertel, sagen wir sieben, nach Torgenquist, und von da sind noch gute neunzehn Meilen bis Neu-Württemberg – siebzehn und sieben und neunzehn, das macht, äh, wollen mal sehen: siebzehn und sieben ist vierundzwanzig, plus neunzehn, na, sagen wir, plus zwanzig, das macht vierundvierzig, also, na, sagen wir ungefähr drei- bis vierundvierzig Meilen von hier bis Neu-Württemberg. Um sieben fünfzehn sind wir losgefahren, wahrscheinlich war's sieben zwanzig, weil ich anhalten und den Kühler füllen mußte, und dann sind wir gefahren, immer mit 'ner anständigen gleichmäßigen Geschwindigkeit –«

      Herr Dyer gelangte schließlich, aus Gründen und zu Zwecken, die zugestanden und berechtigt gefunden wurden, nach Neu-Württemberg.

      Einmal – ein einziges Mal – nahm man von der Anwesenheit der fremden Carola Notiz. Chet Dashaway beugte sich zu ihr und fragte asthmatisch: »Sagen Sie, haben Sie den Fortsetzungsroman ›Zwei auf der Fahrt‹ gelesen? Blendende Sache!«

      Die anderen versuchten, literarische Mienen aufzusetzen. Harry Haydock sagte: »Juanita liest eine ganze Menge erstklassige Sachen. Feine Bücher. Aber ich,« er sah sich wichtig um wie jemand, der davon überzeugt ist, daß vor ihm noch kein Held sich in einer so absonderlichen und mißlichen Lage befunden hätte, »ich hab' so lausig viel zu tun, daß mir keine Zeit zum Lesen bleibt.«

      »Ich les' überhaupt nie was, solang ich mich dagegen wehren kann«, sagte Sam Clark.

      Damit endete der literarische Teil der Konversation, und sieben Minuten lang zählte Jackson Elder Gründe für seine Annahme auf, daß der Hechtfang an der Westküste des Minniemashiesees besser sei als im Osten – obwohl sich andererseits durchaus nicht leugnen lasse, daß Nat Hicks einen wirklich großartigen Hecht an der Ostküste gefangen habe.

      Das Gespräch ging weiter. Es ging wirklich weiter! Die Stimmen waren dick, monoton, laut. Alle waren voll derber Pomphaftigkeit wie Männer in den Raucherabteilen von Pullmanwagen. Sie langweilten Carola nicht. Sie erschreckten sie. Sie keuchte innerlich: »Sie wollen nett zu mir sein, weil mein Mann zu ihrem Stamm gehört. Gott steh' mir bei, wenn ich ein Outsider sein sollte.«

      Mit einem gleichmäßigen Lächeln wie eine Elfenbeinfigurine saß sie still da, vermied es, zu denken, blickte sich im Wohnzimmer und in der Diele um, sah die phantasielose Zurschaustellung kaufmännischer Wohlhabenheit. Kennicott sagte: »Blendende Einrichtung, was? So stell' ich mir vor, daß 'ne Wohnung möbliert sein muß. Modern.« Sie machte eine höfliche Miene und betrachtete die geölten Fußböden, die Hartholztreppe, den unbenützten Kachelkamin, der wie braunes Linoleum aussah, die geschliffenen Vasen, die auf kleinen Deckchen standen, und die versperrten, fest verschlossenen häßlichen Einheitsbücherschränke, die zur Hälfte mit Raufboldromanen und ungelesenen Ausgaben von Dickens, Kipling, O. Henry und Elbert Hubbard angefüllt waren.

      Sie bemerkte, daß es nicht einmal mehr dem Klatsch gelang, die Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Das Zimmer füllte sich mit Unschlüssigkeit wie mit einem Nebel. Man räusperte sich, versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. Die Männer arbeiteten an ihren Manschetten herum, und die Frauen steckten sich die Kämme fester in die Haarknoten.

      Dann ein Geräusch, kühne Hoffnung in allen Augen, eine Tür öffnete sich, der Geruch von starkem Kaffee, Dave Dyers miauende Stimme triumphierte: »Das Essen!« Man begann zu plaudern, man hatte etwas zu tun, man konnte sich selbst entrinnen, man fiel über das Essen her – belegte Brote mit kaltem Huhn, Kuchen, Gefrorenes aus der Drogerie. Sogar als das Essen vorbei war, blieb man heiter. Man konnte jetzt jederzeit nach Hause, zu Bett gehen!

      Man ging, Mäntel raschelten, Tücher rauschten, man sagte sich Adieu.

      Carola und Kennicott gingen heim.

      »Haben sie dir gefallen?« fragte er.

      »Sie waren schrecklich lieb zu mir.«

      »Ach, Carrie – du solltest bißchen vorsichtiger sein und die Leute nicht so shockieren. Von Goldstrümpfen reden und erzählen, daß du deine Fesseln Schullehrerinnen gezeigt hast, und das alles!« Sanfter: »Du hast sie gut amüsiert, aber an deiner Stelle würd' ich drauf achtgeben. Juanita Haydock ist so eine verdammte Katze. Ich würd' ihr keine Gelegenheit zum Kritteln geben.«

      »Meine


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