Die YouTube-Formel. Derral EvesЧитать онлайн книгу.
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Vorwort von MrBeast
Jeder sollte einen YouTube-Kanal haben. Buchstäblich jeder, aber vor allem Marken. Wenn ich Marken sehe, die keine YouTube-Präsenz haben, denke ich, dass sie wahnsinnig sein müssen. Es ist unfassbar, dass jemand die Chance nicht nutzt, die sich dort bietet. Es ist der begehrteste Job in Amerika, und das aus gutem Grund. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Goldmine.
Als ich ein Kind war, habe ich ständig YouTube geschaut. Es war immer mein Traumjob. Ich wollte nicht Astronaut oder Arzt werden – ich konnte mir nicht mal eine Welt vorstellen, in der ich kein YouTuber war. Ich begann meinen Kanal im Jahr 2012 und hatte im ersten Jahr nur 40 Abonnenten. Jetzt habe ich einen der am schnellsten wachsenden Kanäle der Welt. Ich habe allein im Jahr 2019 mehr als 15 Millionen Abonnenten dazugewonnen und knapp über 4 Milliarden Videoaufrufe erreicht. Und diese Zahlen wachsen immer noch jeden Tag.
Wenn du gerade erst auf YouTube anfängst, erwarte nicht, dass du in deinem ersten Jahr irgendeine Art von nennenswerter Zuschauerzahl erreichst. Wenn du das nicht akzeptieren kannst, fang gar nicht erst an. Aber wenn du es akzeptieren kannst, dann musst du Folgendes tun: Dreh 100 Videos. Es spielt keine Rolle, worum es geht, denn sie werden schrecklich sein, aber tu etwas, das du gerne tust. Deine ersten 10 Videos werden Schrott sein. Mach dann noch 10. Diese werden auch Müll sein und genauso werden es die nächsten 10 sein. Aber irgendwann wird es besser werden. Du wirst nach und nach besser. Der beste Weg, deinen Content zu verbessern, ist es, Content zu erstellen und zu sehen, was den Leuten gefällt.
Dann wird dir bei deinem 101. Video etwas auffallen. Es wird in einer ganz anderen Liga spielen als dein erstes Video. Du wirst immer noch weit von gutem Content entfernt sein, aber es wird besser sein als dein erstes Video.
Ich habe Hunderte von Videos und mehrere Jahre gebraucht, bevor ich gut wurde. Ich hatte zwei Jahre lang YouTube-Videos erstellt und konnte immer noch keine qualitativ hochwertigen Videos machen, obwohl ich sie damals für gut hielt.
Mir ging es wie so vielen Creators: Ich dachte, der Algorithmus hasst mich, weil ich keine Abonnenten und Aufrufe bekam. Aber in Wirklichkeit war mein Content nicht gut genug. Tatsächlich waren meine Videos furchtbar, wie die meisten YouTube-Videos. Die meisten YouTuber setzen einfach ihre Prioritäten falsch. Sie verbringen ihre ganze Zeit damit, über den Algorithmus in ihren ersten hundert Videos nachzudenken, wenn sie eigentlich darüber nachdenken sollten, wie man besseren Content, abgestimmt auf den Zuschauer, macht.
Wenn du nicht gerade zu den seltenen YouTubern gehörst, die Content professionell erstellen, bist du darin wahrscheinlich (bestenfalls) durchschnittlich. Man wird nicht an einem Tag vom Entertainer ohne Publikum zum Entertainer, der Millionen Menschen begeistert. Es ist harte Arbeit und ein langsamer, progressiver Aufbau, und das ist auch gut so. Denn wenn du über Nacht Millionen von Zuschauern bekämst, wüsstest du nicht, wie du mit ihnen umgehen solltest.
Jedes Video ist dein Konkurrent, also musst du dir ständig Mühe geben, deinen Content relevant und konkurrenzfähig zu halten. Viewer müssen jedes Mal, wenn sie auf YouTube gehen, zwischen zahllosen Videos wählen, und sie werden, ohne zu zögern, das bessere Video wählen. Mach dein Video zu diesem besseren Video.
Wenn du ein Video auf deinem Kanal von vor sechs Monaten nicht zum Kotzen findest, weil du denkst, dass du jetzt so viel besser darin bist, Content zu erstellen, machst du etwas falsch. Ich kann es nicht einmal ertragen, mir meine Videos von vor sechs Monaten anzusehen, weil ich jetzt so viel besser darin bin, Content zu erstellen. Ich kann erkennen, wie schlecht meine alten Videos sind. Sie hätten so viel besser sein können! Es deprimiert mich, wenn ich nur an diese Videos denke.
Auf YouTube bieten sich Riesenchancen für Marken. Wenn jede Marke wüsste, was ich weiß, könnten sie hundert Mal so viele Zuschauer erreichen wie im Fernsehen und das zum gleichen Preis. Sie sollten Creators wie mir ihr Werbebudget geben, damit sie YouTube-Videos rund um ihre Marke machen. Hier ein Beispiel. Wenn ich Coca-Cola wäre, könnte ich eine Pyramide aus einer Million Coca-Cola-Dosen bauen. Oder ich könnte ein Video mit dem Titel »Ich fülle das Haus meines Freundes mit einer Million Coca-Cola-Dosen« machen. Das sind beides Knaller-Ideen, die Unmengen an Aufrufen bekommen würden, wenn man es richtig macht. (Das war kostenlos, Coca-Cola; das nächste Mal könnt ihr mich bezahlen, lol.) Videos wie diese könnten eine millionenfach höhere Rendite bringen als TV-Spots und sie sind exponentiell billiger. Und im Ernst, wer schaut sich heute noch TV-Werbung an. Jeder hängt während der Werbung an seinem Smartphone.
Wenn Marken sichtbar werden wollen, müssen sie vom Fernsehen wegkommen. Was denkst du, was die Leute tun – vor allem die unter 30 –, wenn die Werbung im Fernsehen läuft? Sie zücken ihre Telefone und hören nicht mehr zu! Sie schauen sich deine Werbung nicht an! Ihre Aufmerksamkeit ist zu Twitter, SnapChat, YouTube oder TikTok gewandert. Die Anzahl der Tweets schießt während der Werbung nach oben. Und die Leute legen ihre Handys nicht weg, bis die Werbung vorbei ist und ihre Sendung oder Sportveranstaltung wieder beginnt. Dreimal weniger Menschen überspringen einen Markendeal auf YouTube als im Fernsehen, weil die Leute in der Regel auf ihren Handys YouTube-Videos schauen. Sie haben kein zweites Telefon zur Hand, wenn sie auf einen Werbespot stoßen, also schauen sie ihn sich an. Außerdem sehen sich die Menschen einen YouTuber an, dessen Videos sie höchstwahrscheinlich die ganze Zeit anschauen, also ist es auch weniger wahrscheinlich, dass sie die Werbung oder den Markendeal überspringen, weil sie diesen YouTubern vertrauen.
Jede Woche schauen mehr Viewer meine Videos als den Super Bowl. Und ich habe eine persönliche Verbindung zu meinen Viewern, die Vertrauen in mich aufgebaut haben. Dieser Vertrauenswert beim Publikum ist so viel mehr wert als ein unpersönlicher Auftritt eines Prominenten oder Sportlers in einer Fernsehwerbung.
Marken geben mehr als 5 Millionen US-Dolllar für 30-Sekunden-Spots aus, die während des Super Bowls mit massig anderen Werbespots zusammengepackt werden. Mit YouTubern wie mir könnten sie 10 bis 15 Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit für ihre Marke bekommen – und das viel günstiger. Dann können sie die Zuschauer dazu bringen, sich mehr Videos anzusehen und auf andere Art und Weise mit ihrer Marke zu interagieren, wenn sie es wirklich clever anstellen. Es ist ein Kinderspiel. Sie sind wortwörtlich verrückt, wenn sie diese Chance nicht nutzen.
Führungskräfte denken, sie wüssten mehr als ein YouTuber, besonders wenn dieser sehr jung ist. Sie wollen die Kontrolle über ihre Einbindung haben und geben den YouTubern eine Liste mit Argumenten,