Herzensangelegenheit. Alain SutterЧитать онлайн книгу.
unsere Lebensqualität, aber auch auf unsere Beziehungen und sogar auf unsere Umwelt.
Drei Jahre sind nun schon vergangen, seit ich mein erstes Buch Stressfrei glücklich sein veröffentlicht habe. In diesen drei Jahren durfte ich so allerlei Neues erfahren, was mich immer mehr in meinen Überzeugungen rund um dieses Thema bestärkt hat.
Insbesondere seit ich mit der Lebensfeuer Analyse von Autonom Health, die im Laufe dieses Buches noch erläutert wird, arbeite, ist mir die Wichtigkeit des Herzens so richtig bewusst geworden.
Heute weiß ich, dass Liebe, Herzlichkeit und alle Herzgefühle einen nicht zu unterschätzenden positiven Einfluss auf uns und unser Leben haben, da die Wirkung mess- und damit verifizier- und sichtbar gemacht werden kann.
Ich werde mich in diesem Buch an meinen Vorträgen, die ich über ein stressfreies, glückliches und erfolgreiches Leben halte, orientieren. Es ist für mich quasi eine Erweiterung meines ersten Buches, mit etwas anderen Inhalten, die aber auch immer wieder Bezug darauf nehmen, ohne dass es für die Verständlichkeit notwendig wäre, mein erstes Buch gelesen zu haben. Somit kann auch jede/r Leser/in dieses Buches sich bei Interesse mein erstes Buch im Nachhinein noch zu Gemüte führen, ohne dass mit dem zweiten schon etwas vorweggenommen worden wäre, obwohl ich mich auch immer mal wieder wiederhole.
Das mache ich aus gutem Grund, denn wie ich in der Hypnoseausbildung gelernt habe, braucht es Wiederholung um Wiederholung, damit Inhalte in unserem Bewusstsein und Unterbewusstsein verankert werden können. In der Hypnosesprache nennt man das Compounding.
Ich möchte in diesem Buch zeigen, dass jeder von uns ganz persönlich davon profitieren kann, wenn mehr Menschen auf dieser Welt glücklich, zufrieden und mit mehr Herzlichkeit unterwegs sind. Deshalb habe ich auch dieses zweite Buch geschrieben, gebe Vorträge und Coachings, nicht um anderen zu helfen, sondern um andere zu mehr Herzlichkeit zu inspirieren und ihnen den Sinn und Zweck aufzuzeigen, weshalb es sehr lohnenswert ist, und sie damit nicht nur sich, sondern der ganzen Welt etwas Gutes tun.
Ich möchte zeigen, dass wir nicht warten müssen, bis die Welt sich verändert hat, damit wir glücklich und zufrieden sein können, sondern dass wir sofort selbst dafür sorgen können und es in unseren Händen liegt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, ohne die ganze Welt verbessern und retten zu wollen oder zu müssen. Wir haben die Möglichkeit, es zu erreichen, indem wir nur gut auf uns schauen. Indem wir Dinge, die sich gut für uns anfühlen, immer häufiger machen. Wir entdecken so mehr Freude, Begeisterung und Leidenschaft in unserem Leben, da wir uns immer mehr mit Dingen beschäftigen, die uns etwas bedeuten und uns guttun. Wenn wir es schaffen, Frieden mit uns zu schließen und uns so lieben können, wie wir sind, ist das schon alles, was wir machen müssen, um in einer besseren Welt zu leben.
Die wirkliche Essenz des menschlichen Wesens ist die Güte. Es gibt noch andere Qualitäten, die sich aus der Erziehung, dem Wissen ergeben, aber wenn man wahrhaft ein menschliches Wesen werden und der eigenen Existenz einen Sinn geben will, dann ist es essenziell, ein gutes Herz zu haben. DALAI LAMA
Pleasure is Medicine and Love has the Power to Heal
Freude ist Medizin und Liebe hat die Kraft zu heilen
Es gibt nichts, was sich als wahrer herausgestellt hätte als dieser Spruch. Es gibt kein besseres Medikament, als sich mit Dingen zu beschäftigen, die uns und unserem Herzen guttun, die uns am Herzen liegen und uns etwas bedeuten. Und die Liebe scheint tatsächlich heilende Kräfte in sich zu tragen. Mit all meinen Erfahrungen kann ich das mit ruhigem Gewissen niederschreiben, aber muss im gleichen Augenblick auch anfügen, dass dies zu erreichen die wohl größte Herausforderung in unserem Leben darstellt.
Je mehr Menschen diese Herausforderung annehmen und es wagen, diesen Egoismus zu leben, in dem sie alles für sich tun, damit sie glücklich, zufrieden und voller Herzlichkeit sind, desto mehr wird die ganze Welt davon profitieren können. Aber die Welt um uns herum wird immer wieder versuchen, uns ein schlechtes Gewissen einzureden und Ansprüche an uns zu stellen – was wir alles tun sollten oder müssten, und dass wir uns in den Dienst der anderen stellen müssten, um ein guter Mensch zu sein. Glauben Sie mir aber eins, ich mache die Welt zu keinem besseren Ort, wenn ich mich für andere aufopfere, dabei aber selber unglücklich, unzufrieden und schon nach kurzer Zeit ausgebrannt bin.
Es gibt Menschen, die sind dafür geboren, für andere da zu sein, die aber werden ihre Aufgabe von Herzen gern tun, in ihr so richtig aufgehen, aus ihr Kraft und Energie schöpfen und dabei einen großen Bogen um ein Burn-out machen. Solche Menschen sind nicht besser als alle anderen, die für eine andere Aufgabe geboren wurden, wie oberflächlich und bedeutungslos diese für die Welt auch erscheinen mag. Jeder hat seinen Platz, an den er gehört und an dem er sich entfalten kann, den müssen wir aber ganz allein finden, nur unser Herz kennt ihn. Damit wir nun nicht unser ganzes Leben das Gefühl haben, am falschen Platz zu sein und das Falsche zu tun, müssen wir den Mut haben, auf unser Herz zu hören, das uns sagt, was uns guttut und was nicht.
Ich bin in dem Bezug sehr egoistisch und froh darüber, denn ich laufe, obwohl ich mit Menschen arbeite, nicht Gefahr, mich im Helfersyndrom zu verlieren, das sehr schnell im Burn-out endet. Mir ist bewusst, und das möchte ich in diesem Buch auch darstellen, dass es nicht wichtig ist, was ich tue, sondern wie ich es tue. Meine inneren Beweggründe, mein Empfinden bei dem, was ich tue, entscheiden über die Qualität meiner Handlungen, und diese bleiben dem Auge des Betrachters meistens verborgen.
Ein kleines Beispiel, was ich damit meine. Wenn ich mich um meine Eltern, die pflegebedürftig sind, kümmere und ihnen helfe, ihren Alltag zu bestreiten, sodass sie weiterhin noch in ihrem Zuhause leben können, würden viele sagen, das ist aber ein guter Mensch. Was hier jedoch im Verborgenen bleibt, ist der Grund, die Triebfeder meiner Handlung. Mache ich es, weil ich es von ganzem Herzen will, mit Freude, Begeisterung und Leidenschaft, weil es mir etwas bedeutet, noch viel Zeit mit meinen Eltern zu verbringen und ich jedes Mal mit einem Lächeln und mehr Energie nach Hause fahre, dann mache ich das Ganze nicht für meine Eltern, sondern für mich, dann hat es einen schönen und gesunden Hintergrund. Ich bin deswegen noch lange kein guter Mensch, sondern eher ein Egoist, der sich etwas Gutes tut.
Mache ich das Ganze aber aus einem Pflichtbewusstsein heraus, weil ich glaube, ich wäre meinen Eltern etwas schuldig und es sei meine Pflicht als Kind, für meine Eltern zu sorgen, weil diese ja – als ich Kind war und ihre Hilfe brauchte – immer für mich da waren. Dann werde ich weder mir noch meinen Eltern einen Gefallen tun, denn jedes Mal, wenn ich gehe, wird es mich viel Energie kosten. Mit der Zeit kann ich einen Groll auf meine Eltern und die Situation entwickeln und meine Energie lässt immer mehr nach. Wenn das über einen längeren Zeitraum so weitergeht, kann mich irgendwann ein Burn-out erreichen oder eine andere Krankheit wird sich zeigen, weil mein Organismus einfach nicht mehr in der Lage ist, diese Belastung auszugleichen. Bin ich jetzt ein guter Mensch, weil ich all das auf mich nehme und mich für etwas aufopfere, was ich nicht wirklich gern tue? Was ich eigentlich gar nicht möchte, sondern nur mache, weil ich das Gefühl habe, ich müsste es tun? Auch wenn ich von außen betrachtet etwas Gutes tue, so ist meine innere Haltung, mein Pflichtbewusstsein, das aus einer Fehlinterpretation einer Gegebenheit entsteht, bei meinem Handeln der ausschlaggebende Faktor für die Qualität dessen, was ich mache. Und mit dieser inneren Haltung tue ich niemandem etwas Gutes.
Noch eine kleine Erläuterung zu der Fehlinterpretation. Nach meiner Weltsicht ist kein Kind auf dieser Welt seinen Eltern irgendetwas schuldig und hat diesen gegenüber daher auch keine Verpflichtung. Das aus dem einfachen Grund heraus, dass die Eltern, als sie erwachsen wurden, eine bewusste Entscheidung getroffen haben, ein Kind zu bekommen. Ihnen war bewusst, auf was sie sich da einlassen. Sie nahmen freiwillig die Pflicht auf sich, für dieses Kind zu sorgen, bis es alt genug ist, um sein Leben selber zu bestreiten. Nicht das Kind hat diese Entscheidung getroffen, sondern die Eltern, somit ist auch klar, wer die Verantwortung trägt und wer nicht. Und egal, was die Eltern für ihre Kinder auch tun, ob sie ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen und erfüllen oder auch nicht, die Eltern können später nicht kommen und sagen: Du könntest jetzt auch mal etwas für mich machen, ich habe schließlich auch so viel für dich getan; wegen dir habe ich auf vieles über Jahre hinweg in meinem Leben verzichtet. Ist das nun die Dankbarkeit für