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Cuba Libre!. Klaus MullerЧитать онлайн книгу.

Cuba Libre! - Klaus  Muller


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machen. - Ich spüre es in jedem meiner verdammten, kaputten Knochen, es steckt etwas Großes hinter dieser Geschichte, für das wir beide nicht ge­baut sind."

      "Ich bin zäh Jo."

      Ich sah, wie er mich durch seine Augenschlitze musterte.

      "Ja, das bist du. Aber ich hoffe, dass es reicht."

      "Es wird Jo, keine Angst, es wird!"

      "Du bist keine Katze mit neun Leben, vergiss das nicht!"

      Selbst wenn ich eine Katze gewesen wäre so glaube ich, dass durch die Jahre die hinter mir lagen, nur noch höchstens ein Leben übrig war. Und dieses Letzte auch noch herzugeben, kam nicht in Fra­ge. Jedenfalls würde ich es allen schwer machen, verdammt schwer!

      "Ich brauche nur einen Punkt, um anzusetzen. Es ist merkwürdig, alles ergibt bis jetzt keinen Sinn und keinen Zusammenhang. Ich sehe noch keinen roten Faden."

      "Was ist mit der Blue Moon Bar", wollte Jo wissen.

      "Harry wollte dort die Tänzerin ficken", erklärte ich.

      "Dafür wird keiner umgelegt."

      "Nein."

      Jo rauchte mühsam.

      "Es muss irgendetwas passiert sein, von dem wir noch nichts wissen."

      "Ja, aber was verdammt noch einmal, kann das sein? - Was weißt du von der Blue Moon Bar?"

      Es entstand eine Pause.

      Jo versuchte in seine Hosentasche zu greifen. Er hatte große Schmerzen dabei.

      "Kann ich dir helfen?"

      "Greif in meine Tasche. - Du hast mich auf eine Idee gebracht. Ich habe etwas, dass ich bis jetzt nicht beachtet habe."

      Ich griff in seine Hosentasche und fühlte einen dünnen, fla­chen Gegenstand, den ich herauszog.

      Ein Streichholzbriefchen. Ich hielt es hoch und betrachtete den Aufdruck. Auf schwarzem Untergrund, stand in weißen, ge­schwungenen Lettern: Havanna Bar.

      "Das ist dem Hispano aus der Tasche gefallen, als wir gekämpft haben."

      Es waren die Streichhölzer einer Bar am Hafen, die ganz in der Nähe der Blue Moon Bar lag.

      Ich wusste nicht, wie mich diese Schachtel weiterbringen sollte.

      "Kann Zufall sein, dass er sie dabeihatte. Vielleicht war er dort gestern saufen."

      "Ja vielleicht", stimmte Jo zu "aber ist es auch ein Zufall, dass die Blue Moon Bar und die Havanna Bar, denselben Besitzer haben?"

      Überrascht blies ich die Luft aus den Lungen, denn ich war lange genug in diesem Geschäft, um zu wissen, wann eine Fährte gut war und wann nicht.

      "Wer ist es?"

      "Ein gewisser Alfredo Rosas. -Exilkubaner."

      "Und was treibt er so?"

      "Von allem etwas sagt man. Prostitution, Glücksspiel, Rausch­gift, Waffen, Politik..."

      "Politik?"

      "Er ist vor Castro geflohen, als der die Macht übernahm. Seine Familie ist damals umgebracht worden. - Großgrundbesitzer!" fügte er erklärend hinzu.

      "Dann ist Harry wohl in irgendeines seiner Geschäfte geraten."

      Jo schwieg.

      "Aber warum haben sie ihn nicht gleich umgelegt, sondern statt­dessen damit gewartet, bis ich ihn hier untergebracht hatte?"

      "Ich weiß nicht. - Und denk daran Floyd, was immer du unternimmst, - ich bin raus aus dieser Sache!"

      Ich klopfte ihm ganz leicht auf seine Schulter.

      "Ist schon OK Jo, ist schon OK!"

      Grußlos schritt Lena an mir vorbei, als ich das Hotel verließ.

      Ich ging langsam, um Zeit zum Nachdenken zu haben, die Straße zu meinem Auto hinunter.

      Von weitem sah ich, dass meine Kühlerhaube von einigen Kindern als Fußballplatz benutzt wurde. Groß genug war sie. - Ich machte dem Spiel ein Ende und stieg ein.

      An der nächsten Ecke hielt ich an, um in meinem Büro anzurufen. Ich wollte hören, ob alles abgewickelt war und ich, ohne auf Hammersmith zu stoßen, nach Hause kommen konnte.

      Es nahm keiner ab und ich ging davon aus, dass die Luft rein war.

      Für abends plante ich einen Besuch in der Havanna Bar. Vorher wollte ich aber noch etwas Schlaf nachholen und mich ein paar Stunden aufs Ohr legen.

      Ich gab meinem Buick die Sporen.

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