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Das Lebensspiel und seine mentalen Regeln. Florence Scovel ShinnЧитать онлайн книгу.

Das Lebensspiel und seine mentalen Regeln - Florence Scovel Shinn


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wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“

      Viele Menschen haben durch unnütze Worte Unglück in ihr Leben gebracht. So frug mich einst eine Frau, warum ihr Leben jetzt von Armut und Beschränkungen begleitet sei. Früher hatte sie ein Heim, war von schönen Sachen umgeben und hatte reichlich Geld. Wir stellten fest, dass sie oft der Führung ihres Haushalts müde wurde und öfters gesagt hatte: „Ich habe diese Dinge satt — ich wünsche, ich lebte in einem Koffer.“ Und dann fügte sie hinzu: „Heute lebe ich in diesem Koffer.“ Sie hatte sich selbst in einen solchen „Kofferzustand“ hineingeredet. Das Unterbewusstsein versteht keinen Humor, und sehr häufig drücken sich unglückliche Zustände aus, die nur als Spaß gemeint waren.

      Als Beispiel dient folgendes: Eine Frau, die viel Geld hatte, sagte andauernd im Spaß, sie würde bald reif sein für das Armenhaus. Nach einigen Jahren war sie beinahe arm, da sie ihrem Unterbewusstsein das Bild des Mangels und der Begrenzung eingeprägt hatte.

      Glücklicherweise wirkt sich das Gesetz nach beiden Seiten aus, und ein Zustand des Mangels kann in einen Zustand des Wohlstands umgewandelt werden. An einem heißen Sommertag kam eine Frau zu mir und bat mich sehr, sie für Wohlstand zu „behandeln“. Sie war müde, niedergeschlagen und entmutigt. Sie erzählte mir, dass sie nur noch acht Dollar besitze. Ich sagte: „Gut, wir wollen diese acht Dollar segnen und sie vermehren, wie Jesus Christus die Brote und die Fische vermehrt hat.“ Er lehrte, dass jeder Mensch die Macht hat, zu segnen und zu vermehren, zu heilen und gedeihen zu lassen.

      „Was soll ich jetzt tun?“ fragte sie.

      „Folgen Sie Ihrer Eingebung“, antwortete ich. „Haben Sie irgendeine Eingebung, ein Gefühl, etwas tun oder irgendwohin gehen zu sollen?“ Eingebung heißt, auf die innere Stimme horchen, von innen geführt werden. Sie ist des Menschen unfehlbarer Führer. In einem späteren Kapitel werden wir mehr über ihre Gesetze lernen.

      Die Frau antwortete: „Ich weiß nicht — es scheint mir, als ob ich nach Hause gehen sollte; ich habe gerade genug Geld für die Fahrkarte.“ Ihr Heimathaus war in einer entfernten Stadt und war ein Heim des Mangels und der Begrenzung. Das vernunftgemäße Denken oder der Intellekt hätte gesagt: „Bleibe hier, suche Arbeit und verdiene dir Geld.“ Ich sagte: „Dann gehen Sie nach Hause, weigern Sie sich nicht, einer Eingebung zu folgen.“ Ich gab ihr folgende Geleitworte: „Unendlicher Geist, öffne du den Weg zu großer Fülle für Frau . . . Sie ist ein unwiderstehlicher Magnet für alles, was ihr nach der göttlichen Bestimmung zusteht.“ Ich riet ihr, diese Worte auch ständig zu wiederholen. Sie reiste sofort nach ihrer Heimatstadt ab. Dort besuchte sie eines Tages eine Frau, durch die sie einen alten Freund ihrer Familie traf. Durch diesen Freund erhielt sie auf ganz wunderbare Weise viel Geld. Oft sagte sie zu mir: „Erzählen Sie nur anderen von der Frau, die zu Ihnen kam mit acht Dollar und einer Eingebung.“

      Auf des Menschen Pfad ist stets Überfluss; dieser kann jedoch nur durch Wunsch, Glauben oder das gesprochene Wort in Erscheinung treten. Jesus Christus betonte deutlich, dass der Mensch den ersten Schritt tun muss.

      „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“

      In der Bibel lesen wir ferner: „Fraget mich um das Zukünftige; weiset ... das Werk meiner Hände zu mir!“

      Die unendliche Intelligenz, Gott, ist stets bereit, die kleinsten oder die größten Anforderungen des Menschen auszuführen.

      Jeder ausgesprochene und auch jeder unausgesprochene Wunsch ist eine Anforderung. Oft sind wir erstaunt, einen Wunsch plötzlich erfüllt zu sehen.

      So ging es mir einmal an einem Osterfest. Ich hatte in den Schaufenstern der Gärtner viele schöne Fliedersträuße gesehen und wünschte mir, einen geschenkt zu bekommen; im Geiste sah ich einen kurzen Augenblick, wie ein solcher Fliederstrauß an meiner Türe abgeliefert wurde. Ostern kam und brachte mir einen wunderschönen Fliederstrauß. Am nächsten Tage dankte ich meiner Freundin und sagte ihr, dass ich mir gerade dies gewünscht hatte.

      „Ich habe dir keinen Fliederstrauß geschickt“, sagte sie, „ich bestellte Lilien!“

      Der Gärtner hatte die Bestellung mit einer anderen verwechselt und sandte mir einen Fliederstrauß, lediglich weil ich das Gesetz in Tätigkeit gesetzt hatte und einen Fliederstrauß erhalten musste.

      Nichts steht zwischen dem Menschen und seinen höchsten Idealen und jeglichem Wunsch seines Herzens als Zweifel und Furcht. Wenn der Mensch sich etwas wünschen kann, ohne sich darum zu sorgen, so wird jeder Wunsch sofort erfüllt werden.

      In einem späteren Kapitel werde ich den wissenschaftlichen Grund hierfür eingehender angeben und zeigen, wie die Furcht aus dem Bewusstsein ausgelöscht werden muss. Die Furcht ist der einzige Feind des Menschen: Furcht vor Mangel, Furcht vor Misserfolg, Furcht vor Krankheit, Furcht vor Verlust und das Gefühl der Unsicherheit auf irgendeinem Gebiet. Jesus Christus sagte: „Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?“ Wir begreifen deshalb, dass wir den Glauben an die Stelle der Furcht setzen müssen, denn die Furcht ist nur verkehrter Glaube; sie ist der Glaube an das Böse anstatt an das Gute.

      Es ist der Zweck des Lebensspiels, unser Gutes klar zu sehen und alle geistigen Bilder des Bösen auszulöschen. Dies geschieht dadurch, dass dem Unterbewusstsein eine Vorstellung vom Guten eingeprägt wird. Ein sehr geistreicher und erfolgreicher Mann erzählte mir, dass er alle Furcht aus seinem Bewusstsein plötzlich dadurch ausgelöscht habe, dass er ein an der Wand hängendes Schild las. In großen Buchstaben gedruckt sah er den Satz: „Warum sich sorgen? Es wird wahrscheinlich nie eintreten.“ Diese Worte wurden seinem Unterbewusstsein so unauslöschlich eingeprägt, dass er jetzt die feste Überzeugung hat, dass nur Gutes in sein Leben eintreten kann; deshalb kann sich nur Gutes verwirklichen.

      In einem späteren Kapitel wollen wir die verschiedenen Möglichkeiten besprechen, durch die das Unterbewusstsein beeinflusst wird. Es ist des Menschen treuer Diener, doch muss man auf der Hut sein und ihm die richtigen Befehle geben. Der Mensch hat stets einen schweigsamen Zuhörer an seiner Seite — sein Unterbewusstsein.

      Jeder Gedanke, jedes Wort wird ihm eingeprägt und wird mit erstaunlicher Genauigkeit ausgeführt. Es ist wie bei einem Sänger, der zur Aufnahme auf die empfindliche Grammophonplatte singt. Jede Note und jeder Ton der Stimme des Sängers wird dort festgehalten. Wenn er hüstelt oder zögert, wird dies auch festgehalten. Lasst uns deshalb alle die alten, schlechten Platten im Unterbewusstsein zerbrechen, jene Platten unseres Lebens, die wir nicht länger behalten möchten, und lasst uns neue und schöne Platten herstellen.

      Sprich mit Kraft und Überzeugung folgende Worte laut aus: „Ich zerbreche und vernichte jetzt (durch mein gesprochenes Wort) jede unwahre Platte in meinem Unterbewusstsein. Sie sollen in das Nichts zurückkehren, aus dem sie stammen, denn sie entstanden aus meinen eigenen unnützen Vorstellungen. Ich stelle jetzt durch den Christus in mir vollkommene Platten her, Platten der Gesundheit, des Wohlstands, der Liebe und des vollkommenen Ausdrucks.“ Dies ist das vollendete Lebensspiel.

      In den nachstehenden Kapiteln werde ich zeigen, wie der Mensch seine Zustände durch eine Änderung seiner Worte herbeiführen kann. Jeder, der die Macht des Wortes nicht kennt, ist rückständig.

      „Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt.“

      

       2. Das Gesetz des Wohlstands.

      „So wird der Allmächtige dein Gold sein und wie Silber, das dir zugehäuft wird.“

      Eine der größten Botschaften, die der Menschheit durch die Bibel gegeben wurden, ist, dass Gott des Menschen Versorgung ist und dass der Mensch — durch sein ausgesprochenes Wort — alles, was ihm als sein göttliches Vorrecht zusteht, entbinden kann. Er muss jedoch an sein gesprochenes Wort vollständig glauben.

      Jesaja sagte: „Also soll das Wort, so aus meinem Munde geht, auch sein. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern tun, was mir gefällt, und soll


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