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Die hochsensible Frau. Alina SchwarzЧитать онлайн книгу.

Die hochsensible Frau - Alina Schwarz


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(bereits kleinste) Eindrücke zu verarbeiten?

      17 Sind Sie ständig in Gedanken?

      18 Träumen Sie viel und intensiv?

      19 Benötigen Sie viel Zeit und Ruhe für sich selbst?

      20 Können Sie am besten alleine arbeiten bzw. macht es Sie nervös, wenn Ihnen jemand bei der Arbeit zuschaut?

      21 Können Sie trotz eigener regelmäßiger Überforderung anderen besonnen beistehen und sinnvolle Ratschläge erteilen?

      22 Nehmen Sie gesagte Worte anderer Menschen sehr genau?

      23 Erinnern Sie sich noch lange an Gesprochenes oder Wahrgenommenes?

      24 Können Sie selbst gut reflektieren?

      25 Haben Sie oft das Gefühl, sich erklären zu müssen und fühlen sich immer wieder missverstanden?

      26 Besitzen Sie viel Humor, der gerne auch mal in die ironische oder sarkastische Richtung geht?

      27 Verfügen Sie über eine ausgeprägte Fantasie?

      28 Interessieren Sie sich insbesondere für spirituelle und/oder philosophische Themen?

      29 Besitzen Sie einen ausgeprägten Sinn für schöne und ästhetische Dinge (Kunst, Inneneinrichtung, Mode, Naturschöpfungen)?

      30 Sind Sie besonders kreativ?

      Je mehr dieser Fragen Sie mit Ja beantwortet haben, desto höher ist Ihre Wahrscheinlichkeit, dass Sie hochsensibel sind. Zudem haben Sie einen Eindruck davon erhalten, in welche Richtung Ihre Hochsensibilität geht. Reagieren Sie in erster Linie feinsinnig auf körperliche Empfindungen? Oder geht es bei Ihnen mehr in den Bereich der äußeren Wahrnehmung, was die Geschehnisse um Sie herum betrifft? Vielleicht bezieht es sich ja auch überwiegend auf Ihr Seelenleben? Doch unabhängig davon, ob der Test positiv oder negativ ausgefallen ist: Sie haben einen Grund, sich mit dieser besonderen Thematik zu befassen. Sind Ihnen bestimmte Dinge an sich aufgefallen, die Ihnen zu bedenken geben oder die Ihnen das Leben erschweren, dann sind diese Punkte in Ihrem Leben da – egal, ob Sie nun hochsensibel sind oder nicht. Das bedeutet, ein angemessener Umgang damit ist so oder so hilfreich. Im Falle einer Normalsensibilität kann Ihnen dieser Ratgeber also ebenso als Inspiration dienen. Die Erkenntnisse, Tipps und Hilfestellungen dieses Buches sind nicht ausschließlich für die Gruppe der Hochsensiblen geeignet. Jedem Menschen darf der Sinn nach einer ausgewogenen, entspannten und gehaltvollen Lebensweise stehen. Dies trägt nicht nur zum eigenen Wohlbefinden bei, es erleichtert und verschönert auch das soziale Miteinander. Daneben fördert das Wissen um einen (in seiner Empfindung) besonderen Teil der Gesellschaft das gegenseitige Verständnis. Das alles trifft natürlich auch zu, wenn Sie sich aufgrund eines hochsensiblen Menschen Ihrer Umgebung mit dem Thema HSP befassen.

      Charaktereigenschaften hochsensibler Menschen

      Gehen wir einmal genauer auf die Wesensmerkmale von HSPs ein: Was ist typisch für hochsensible Personen und was eher untypisch? Welche Stärken und welche Schwächen resultieren daraus?

      In erster Linie kann man sagen, dass Hochsensible überwiegend introvertiert sind. Auch hier gibt es Ausnahmen, dennoch liegt dies nahe: Der Introvertiertheit liegt ähnlich wie bei der Hochsensibilität eine besondere Reizverarbeitung im Gehirn zugrunde. Introvertierte haben eine höhere Gehirnaktivität. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie gerade intensiv mit einer Sache beschäftigt sind oder sich im Ruhezustand befinden. Aus diesem Grund reagieren introvertierte Menschen empfindlicher auf äußere Reize – ihre Energie ist begrenzt. Im Gegensatz zu Ambi- oder Extravertierten benötigt das Gehirn Introvertierter weniger Dopamin, um angeregt zu sein. Das führt zu einer schnelleren Überstimulation: Von Kopfschmerzen und Müdigkeit bis hin zu Schweißausbrüchen oder Hyperventilieren sind unterschiedliche körperliche Reaktionen möglich. Bereits die Gesellschaft anderer Menschen – etwa eine Feier in kleinem Kreis – kann da bereits nach kurzer Zeit zu viel werden. So ist es verständlich, dass introvertierte Menschen die Stille und das Alleinsein bevorzugen. Auch hier werden Hochsensible wie Introvertierte oft missverstanden: Still sein und Zurückgezogenheit setzen Außenstehende nicht selten mit Schüchternheit gleich.

      Parallel dazu sind HSPs besonders empathische Wesen. Dies dürfte auch einen Widerspruch zu der vermeintlichen Schüchternheit darstellen. Hochsensible können nämlich sehr gut mit anderen Menschen: Ihre Gabe, sich in andere hineinversetzen zu können, macht sie zu verständnisvollen Gesellen. Das hilft ihnen dabei, neue Beziehungen zu knüpfen – ganz anders als von „schüchternen“ Personen erwartet. Und auch in Bezug auf die eigenen Gefühle ist die ausgeprägte Empathie von Vorteil: Empfindungen wahrnehmen, deuten, benennen und darauf abgestimmt handeln zu können, bedeutet eine ungemeine Erleichterung für das eigene Leben. Wer weiß, was ihm gut oder nicht gut tut und danach handelt, lebt achtsamer. Dies lässt einen zudem vorausschauend denken, weil man sich Situationen im Vorfeld vorstellen, abwägen und sich auf diese vorbereiten kann.

      Auch ausgeprägte Gefühlsregungen sind charakteristische Merkmale hochsensibler Menschen. So können sie aus dem Nichts anfangen, herzhaft zu lachen; sind jedoch auch nah am Wasser gebaut. Sie zeigen ihre Gefühle eben offen, was sie menschlich und nahbar macht. Plötzliche Gefühlsausbrüche sorgen für einen gesunden Emotionsabbau: Diese wirken genauso befreiend, was akute Belastungen angeht, wie in Bezug auf einengende Gedankenmuster.

      In Sachen Humor ticken hochsensible Menschen ebenfalls besonders. Ironie und Sarkasmus dürfen da nicht fehlen, auch sind sie für ihren schwarzen Humor bekannt. Komische Situationen, die ihnen selbst widerfahren, verleiten HSPs oft zu – mitunter tränenreichen – Lachanfällen. Doch wehe, es handelt sich um ernste Angelegenheiten, die mit Witzen auf ihre Kosten einhergehen. Auch wenn es um andere Menschen (oder Tiere) geht, die verspottet werden, verstehen sie keinen Spaß. Ähnlich verhält es sich mit Schadenfreude.

      Das Streben nach Gerechtigkeit ist Hochsensiblen äußerst wichtig. Andersherum können sie sehr schlecht mit Ungerechtigkeiten umgehen. Dann setzen sie entweder alles daran, die Dinge klarzustellen und einzufordern, was ihnen zusteht. Oder sie ziehen sich zurück und verschließen sich und leiden stark unter dieser Situation. Noch intensiver handeln HSPs in Bezug auf andere: So haben sie den Hang, sich für Benachteiligte oder Schwächere einzusetzen.

      Mit der Hochsensibilität geht nicht selten eine Art Perfektionismus einher. Da Hochsensible einen ausgeprägten Sinn für Schönheit besitzen und die Dinge gerne besonders genau nehmen, ist es ihnen wichtig, ihre Werke mit einer gewissen Perfektion zu vollenden. Das kann dazu führen, dass sie mehr Zeit für ihre Tätigkeiten benötigen. Oder sie beginnen gar nicht erst mit einer Aufgabe, weil sie sich aufgrund ihrer eigenen Ansprüche nicht imstande dazu fühlen. Auch Unstimmigkeiten und Fehler in ihrem Umfeld bemerken HSPs schnell. Dies beginnt schon bei Kleinigkeiten, wie einem schief hängenden Bild an der Wand, geht über kleinste Rechtschreibfehler in Briefen bis hin zu einem ungesunden Arbeitsklima in einem Unternehmen.

      Des Weiteren ist Zuverlässigkeit ein Wesensmerkmal von Hochsensiblen. In diesem Punkt profitieren sie von ihrer Genauigkeit. Einmal Gesagtes nehmen sie ernst und halten sich an ihr Wort. Zudem bieten HSPs ihren Mitmenschen gerne Hilfe an und sind da, wenn sie gebraucht werden.

      Bewusste und unbewusste Fähigkeiten

      Im Denken sind Hochsensible sehr tiefsinnig. Sie erforschen gerne den Sinn einer Sache und interessieren sich für die Ursachen und Folgen bestimmter Dinge. Übergreifendes und vernetztes Denken ist ebenfalls typisch für HSPs, was aus ihrer intuitiven Wahrnehmungsgabe resultiert. Bewusste wie unbewusste Informationen vermischen sich und fließen in neue Gedankengänge mit ein. Das macht sie nicht nur tiefgründig, es führt auch zu weitsichtigem und verantwortungsvollem Handeln. Aber das komplexe Denken kann auch belastend für Hochsensible sein: So verfallen sie häufig in anstrengendes Grübeln oder haben Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung. Immer wieder fallen ihnen neue Ideen ein, die sie gründlich durchdenken müssen, was zur Folge hat, dass sie ihre Gedanken ein ums andere Mal neu ordnen müssen. Diese permanenten Gedankengänge sind äußerst ermüdend, was lange Erholungsphasen nötig macht. Das kann sich in einem längeren Schlafbedürfnis zeigen oder in häufigeren


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