Mafia - Allmacht einer Holding. Heike BoninЧитать онлайн книгу.
des Landes bekannt gemacht, insbesondere in Los Angeles und der San Francisco Bay Area sowie in Seattle , Las Vegas , Arizona , Virginia , Chicago und New York City . Die Yakuza sollen Hawaii als Zwischenstation zwischen Japan und dem amerikanischen Festland nutzen, Methamphetamin ins Land schmuggeln und Schusswaffen zurück nach Japan schmuggeln. Sie passen leicht in die lokale Bevölkerung, da viele Touristen aus Japan und anderen asiatischen Ländern die Inseln regelmäßig besuchen und es eine große Bevölkerung von Bewohnern gibt, die ganz oder teilweise japanischer Abstammung sind. Sie arbeiten auch mit lokalen Banden zusammen und leiten japanische Touristen zu Spielstuben und Bordellen. In Kalifornien haben die Yakuza Allianzen mit lokalen koreanischen Banden sowie chinesischen Triaden geschlossen . Sie verbündeten sich mit vietnamesischen Banden, um sie als Muskeln zu nutzen, da sie das Potenzial hatten, bei Bedarf extrem gewalttätig zu werden.
Die Yakuza erkannten ihr Potenzial nach den ständigen Schießereien in vietnamesischen Cafés und Einbrüchen bei Hausinvasionen in den 1980er und frühen 1990er Jahren. In New York City scheinen sie Findergebühren von russischen, irischen und italienischen Gangmitgliedern und Geschäftsleuten zu erheben, um japanische Touristen zu legalen und illegalen Glücksspieleinrichtungen zu führen. In den USA hergestellte Handfeuerwaffen machen einen großen Anteil (33%) der in Japan beschlagnahmten Handfeuerwaffen aus, gefolgt von China (16%) und den Philippinen (10%). 1990 konnte ein Revolver vom Kaliber 38 von Smith & Wesson , der in den USA 275 US-Dollar kostete, in Tokio für bis zu 4.000 US-Dollar verkauft werden. Bis 1997 würde es aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Waffen in Japan in den 1990er Jahren für nur 500 US-Dollar verkauft. Das FBI vermutet, dass die Yakuza verschiedene Operationen durchführen, um Geld in den USA zu waschen Im Jahr 2001 veranlasste der Vertreter des FBI in Tokio, dass Tadamasa Goto , der Leiter der Gruppe Goto-gumi , eine Lebertransplantation im UCLA Medical Center in den USA erhielt, um Informationen über die Operationen von Yamaguchi-gumi in den USA zu erhalten. Dies geschah ohne vorherige Konsultation der NPA . Der Journalist, der den Deal aufgedeckt hatte, erhielt Drohungen von Goto und erhielt Polizeischutz in den USA und in Japan. Ostasien außerhalb Japans
Die Yakuza sind seit den 1960er Jahren in Südostasien beschäftigt. Sie arbeiten dort an der Entwicklung des Sextourismus und des Drogenhandels. Dies ist der Bereich, in dem sie heute noch am aktivsten sind. Neben ihrer Präsenz in südostasiatischen Ländern wie Thailand , den Philippinen und Vietnam sind Yakuza-Gruppen auch in Südkorea , China , Taiwan und auf den Pazifikinseln (hauptsächlich Hawaii ) tätig. Yakuza-Gruppen sind auch in Nordkorea präsent; 2009 wurde Yakuza-Mitglied Yoshiaki Sawada aus Nordkorea entlassen, nachdem er fünf Jahre im Land verbracht hatte, weil er versucht hatte, einen nordkoreanischen Beamten zu bestechen und Drogen zu schmuggeln
3. Camorra
Diese Mafia-Gruppierung stammt ursprünglich aus Italien und entstand in den Gefängnissen. Entlassene Gefangene führen die Aktivitäten anderer Gefangenen weiter. Viele Mafiosi sind im Laufe der Jahre in die USA gezogen, aber durch die strenge Gesetzgebung dort sind die Mafia-Gruppen abgeschwächt. In Italien ist die Organisation stark geblieben, weil die italienische Regierung ihr die Hand über dem Kopf gehalten hat. Trotz der Versuche von Journalisten, Bürgern und Regierungsbeamten ist es immer noch nicht gelungen um Maffia und die Regierung in Italien zu trennen. Die Camorra ist die erfolgreichste Mafia-Gruppe in diesem Land. Sie entstand im 19. Jahrhundert in Neapel. Sie erzeugt Geld in erster Linie von sexueller Ausbeutung, Handel mit Waffen, Drogen, gefälschte Produkte und Glücksspiele
Als Camorra, auch bekannt als Bella Società Riformata, Società dell’Umirtà, Onorata Società oder Il Sistema, werden organisierte kriminelle italienische Familienclans in Neapel und der Region Kampanien bezeichnet. Die Camorra ist eine der ältesten und größten kriminellen Organisationen in Italien und besteht seit dem 16. Jahrhundert. Im Gegensatz zur sizilianischen Cosa Nostra und der kalabrischen ’Ndrangheta mit ihrem überwiegend ländlichen Operationsfeld agiert die Camorra vorwiegend von Neapel und dem Umland aus. Die Camorra besteht aus autonomen Clans und ist daher auch nicht wie die Cosa Nostra vertikal, sondern horizontal organisiert. Zulauf erhält die Camorra vor allem aufgrund der – besonders unter Jugendlichen – hohen Arbeitslosigkeit. Sie bietet ihnen (statistisch nicht erfasste) Arbeit an; überhaupt ist die Schattenwirtschaft eine bedeutende ökonomische Kraft der Stadt.
Die Ursprünge der Camorra sind bis heute nicht ganz klar. Man nahm bisher an, dass sie seit dem 16. Jahrhundert als direkter Nachkomme einer spanischen Geheimgesellschaft namens „Garduña“ zurückreichen, welche im Jahr 1417 gegründet wurde. Jüngste historische Forschungen in Spanien legen jedoch nahe, dass die Garduña nie wirklich existierte und nur auf einem fiktiven Buch aus dem 19. Jahrhundert basieren würde.
Die Herkunft des Wortes „Camorra“ ist unklar, es gibt jedoch zahlreiche Theorien. Die erste offizielle Verwendung des Wortes soll aus dem Jahre 1735 stammen, als eine königliche Verfügung die Einrichtung von acht Spielhöllen in Neapel zuließ. In dem besagten offiziellen Dokument ist die Rede von Camorra avanti palazzo, damit meinte man eine Spielhölle in der Nähe eines Palasts.Daher ist das Wort nahezu zweifellos eine Mischung aus „Capo“ (Chef) und einem neapolitanischen Straßenspiel namens „Morra“.
Die Camorra operiert in der gesamten Europäischen Union mit Drogenhandel, Waffenhandel, Produktpiraterie von Luxusgütern, illegaler Müllentsorgung und Schutzgelderpressung.[10] Mit Hilfe von Korruption und Erpressung erlangte sie Großaufträge im Baugewerbe.Weiterhin investiert die Camorra in hohem Maße in die Herstellung von Designermode und Zement. Schutzgelder werden in camorrakontrollierten Betrieben gewaschen und legal in den europäischen Großstädten reinvestiert.
Wie die Cosa Nostra, ’Ndrangheta und andere Gruppierungen der Organisierten Kriminalität hat auch die Camorra längst ihre regionale Herrschaftszone verlassen und ihre Verbrechen auf andere Länder der EU und darüber hinaus ausgeweitet. Roberto Saviano hält kriminelle Organisationen sogar für den Inbegriff von Internationalismus, da diese Syndikate mit modernsten Mitteln operieren und sich überdies untereinander verheiraten wie einst der europäische Hochadel. Als Beispiele führt er an:
„Im schottischen Aberdeen investiert der Clan La Torre in den Tourismus.“
„Francesco Schiavone, genannt ‚Cicciariello‘, wurde in Polen verhaftet und investierte auch in Rumänien.“
„Vincenzo Mazzarella wurde in Paris verhaftet, wo er mit den afrikanischen Kartellen mit Diamanten handelte.“
„In Nizza gibt es Investitionen in Immobilien.“
Die kampanische Kleinstadt Castel Volturno in der Provinz Caserta bei Neapel soll ausländischen Clans „komplett überlassen“ worden sein, nämlich „Clans aus Lagos und Benin City“, zum Zwecke des Kokainhandels und für den Transit von Prostituierten nach ganz Europa.
Die deutsche Hafenstadt Rostock spiele 2008 eine Schlüsselrolle im internationalen Kokainhandel. Die Camorra baue für den Kokainschmuggel speziell konstruierte Schiffe mit doppelten Wänden. Das Kokain sei nur über eine komplette Schiffsdemontage zugänglich, doch die enorme Gewinnspanne beim Kokainhandel erlaube den Verlust eines ganzen Handelsschiffes.
In vielen deutschen Großstädten (Stuttgart, Leipzig, München, Frankfurt am Main) hätten alle Clans der Camorra ihre Vertretungen; vor allem in der ehemaligen DDR seien bestimmte Wirtschaftsbereiche wie Tourismus, Bauindustrie, Transportwesen und Textilindustrie unterwandert.
Der deutsche Geheimdienst (vermutlich: BfV) soll ebenfalls schon von Camorra-Informanten infiltriert sein.
Saviano sieht die Unternehmen an der Costa del Sol mittlerweile weitgehend unter der Kontrolle der Camorristi des Casalesi Clans. Dort werde neben dem Rauschgifthandel (Kokain) vor allem Geldwäsche über das Baugewerbe betrieben.Die Camorristi nennen die Costa del Sol bereits „costa nostra“ (= unsere Küste). Saviano führt die Ignoranz spanischer Politiker gegenüber der Camorra zurück auf „eine stillschweigende Übereinkunft, nach der die Kriminellen aus Neapel ihre Geschäfte machen dürfen, solange sie keine militärischen Aktionen provozieren
Saviano folgert aus dieser bislang ungestörten Expansion: „Für die Camorra ist die Welt eine Art Brettspiel, wo einzelne Familien bestimmte Gebiete einfach in Besitz nehmen.“ Nur eine Kooperation