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Töchter der Nacht. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Töchter der Nacht - Edgar Wallace


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kamen, kehrte er gerade vom Tennisplatz zurück und grüßte Jim und seine Schwester von weitem.

      »Ich hatte Besuch von Ihrem Assistenten«, sagte er, nachdem der Reitknecht die Pferde fortgeführt hatte und Margot ins Haus gegangen war.

      »Von Sanderson?« fragte Jim erstaunt. »Zum Teufel, was hat der denn hier gewollt? Haben Sie Ihr Konto überzogen?«

      Frank grinste.

      »Nein, um so prosaische Dinge handelte es sich nicht. Er kam in einer viel interessanteren Angelegenheit. Übrigens ist er ein Amateurdetektiv, das wissen Sie doch wahrscheinlich?«

      Jim seufzte.

      »Er ist doch nicht etwa hiergewesen, um irgendein Verbrechen aufzuklären?«

       Frank lachte.

      »Das gerade nicht, aber vor einem Monat bat er mich, ihm ein Empfehlungsschreiben an einen persönlichen Freund von mir zu geben. Zufällig habe ich nämlich, als ich einmal auf der Bank war, erwähnt, daß ich den berühmten Staatsanwalt John Rogers besonders gut kenne. Er ist als Kriminalist bekannt und hat eine umfangreiche Kenntnis von Verbrechern. Er besitzt auch die beste Bibliothek über Kriminologie in den Vereinigten Staaten. Schließlich gab ich Sanderson ein Empfehlungsschreiben an John Rogers, und heute machte er mir nun einen Besuch. Allem Anschein nach hat John ihm eine Anzahl interessanter Angaben mitgeteilt, und Sanderson ließ sich von mir verschiedenes erklären. Vor allem wollte er über die Stellung der Gouverneure in den einzelnen Bundesstaaten und über ihre Vollmachten orientiert sein, ebenso über ihr Begnadigungsrecht.«

      »Wozu braucht er denn das alles?« fragte Jim erstaunt. »Mir erzählt er so etwas nicht, mir schenkt er in dieser Beziehung kein Vertrauen. Ich habe ihn ja auch schon oft genug wegen dieser Liebhaberei aufgezogen, und infolgedessen sind wir nicht gerade die besten Freunde.«

      Während sie miteinander sprachen, führte Frank Jim zu seinem Arbeitszimmer, nahm ein Blatt Papier in die Hand und überflog den Inhalt.

      »Ich habe mir ein paar Notizen gemacht, nachdem er gegangen war, und ich möchte wirklich sagen, Bartholomew, Ihr Mr. Sanderson ist nicht so verdreht, wie es den Anschein hat. Es handelt sich um folgendes. Hier in England arbeitet augenblicklich eine Verbrecherbande, die den romantischen Namen ›Die vier Großen‹ führt. Drei von ihnen sind Amerikaner, der vierte stammt aus Spanien, gibt sich aber für einen Italiener namens Romano aus. Die Tatsache, daß Romano der Verbrecherwelt angehört, ist bewiesen. Die anderen drei, der Polizei in verschiedenen Ländern bekannt, sind Mr. und Mrs. Trenton und Talbot, ein alter, erfahrener Fälscher. Unter diesen Namen treten sie gewöhnlich auf. In Wirklichkeit können sie ganz anders heißen.«

      »Aber was hat denn das mit uns zu tun?«

      »Warten Sie einen Augenblick, ich möchte Ihnen die Sache eben etwas genauer erklären. Ich glaube, daß Ihr Assistent auf der rechten Spur ist. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß diese vier Verbrecher sich hier in England aufhalten und auch sehr tätig sind. Die Polizeidirektionen von fast allen europäischen Ländern suchen diese vier, besonders die Behörden in Amerika. Sanderson hat nun mit viel Mühe und Fleiß den Nachweis geführt, daß diese vier tatsächlich mit der Bande identisch sind, die im letzten Jahr eine ganze Reihe von Juwelendiebstählen in Paris und London ausführte.«

      Bartholomew nickte.

      »Oh, ich kenne sie sehr wohl. Fast jede Nummer unserer Fachschrift enthält irgendeine Warnung vor diesen Leuten. Und ich glaube, daß Sanderson seine Kenntnis hauptsächlich aus den Aufsätzen unserer Fachzeitschrift geschöpft hat. Dazu kommen noch die vertraulichen Mitteilungen, die die Bankiers erhalten, nicht nur von den Bankiervereinigungen aller Länder, sondern vor allem von den Polizeidirektionen.«

      »Das hat er mir auch erzählt. Aber er hat nun weitergearbeitet, sich brieflich an die großen Polizeidirektionen gewandt und Beschreibungen der bekanntesten Juwelen- und Bankdiebe erhalten. In vielen Fällen hat man ihm auch die Photographien dieser Verbrecher geschickt. Die Empfehlung an meinen Freund John Rogers hat ihm besonders genützt, denn dieser hat ihm einen ganzen Stoß solcher Photographien und Nachrichten über bekannte Verbrecher geschickt. Wenigstens hat er diese Sendung in einem Brief angekündigt. Sie war noch nicht angekommen, als Sanderson mich besuchte, aber die amerikanische Post trifft ja immer erst spät ein.«

      »Welche Zukunftspläne hat Sanderson denn?« fragte Jim erstaunt. »Will er zur Polizei gehen? Hat er Ihnen das vielleicht auch im Vertrauen mitgeteilt?«

       Frank lachte.

      »Ja. Und da er mir weiter keine Schweigepflicht auferlegt hat, kann ich es Ihnen ja ruhig erzählen. Aber ich möchte Sie doch bitten, Bartholomew, ihn nicht damit aufzuziehen.«

      »Natürlich werde ich das nicht tun«, protestierte Jim. »Hätte ich gewußt, daß er die Sache so ernst nimmt, und daß er so gewissenhaft und auch erfolgreich arbeitet, dann hätte ich ihm jede Unterstützung gegeben.«

      »Sanderson hat eine Idee, und sein Hauptehrgeiz besteht darin, eine Gesellschaft zum Schutz der Banken zu bilden«, fuhr Frank fort. »Und ich muß sagen, daß es ein ganz gesunder Plan ist. Er hat die Absicht, die geeignetsten Leute unter den Bankbeamten auszusuchen, einfache Angestellte, Kassierer und so weiter. Die will er ausbilden in der Entdeckung von Bankverbrechen – aber da kommt Johnson und will uns zum Tee holen.«

      Er erhob sich, und Jim verließ mit ihm das Zimmer. In der Halle sprach Frank Cameron dann nicht mehr über das Thema.

      »Ich werde Sie in Zukunft sehr vermissen«, sagte er. »Und ich hoffe nur, daß wir bald zu dieser schönen Gegend zurückkehren können.«

      Auch Jim erhoffte das sehnlichst, aber er machte nur eine konventionelle Bemerkung.

      »Die Seereise wird meiner Frau sicher sehr guttun. Sie hat sich noch nicht recht erholen können seit dem Tode ihrer Schwester.«

      Zum erstenmal erwähnte Frank Cameron die Krankheit seiner Frau. Jim hatte sich allerdings schon öfter mit Margot darüber unterhalten.

      »Sie ist doch plötzlich drüben in den Vereinigten Staaten gestorben?«

      Frank nickte.

      »Ja. Wir waren damals in Paris. Eines Morgens erhielten wir ein dringendes Telegramm, und Cecile fuhr am nächsten Tag nach New York zurück. Sie bestand darauf, allein zu reisen, und sie kam gerade noch zur rechten Zeit. Von der Aufregung hat sie sich noch nicht erholt. Es wirft direkt einen Schatten auf ihr Leben. Übrigens möchte ich Sie bitten, niemals mit Cecile über ihre Schwester zu sprechen.«

      Jim schüttelte den Kopf.

      »Das hätte ich selbstverständlich unterlassen.«

      Frank nickte.

      Margot hatte ihr Reitkleid ausgezogen und saß mit ihrer Schwägerin im Wohnzimmer. Mrs. Cameron erhob sich und kam mit ausgestreckten Händen auf ihn zu. Sie war eine stattliche, schöne Frau von dreißig Jahren, mit feinen Gesichtszügen und dunklen Augen. Frank hatte sofort bemerkt, daß sie irgendeinen stillen Kummer haben mußte.

      »Gott sei Dank, mit dem Packen bin ich fertig«, sagte sie und atmete erleichtert auf.

      »Wann werden Sie denn Moorford verlassen?« fragte Jim. »Schon morgen?«

      »Nein, am Sonnabendmorgen«, entgegnete Cecile und reichte ihm eine Tasse Tee. »Wir fahren im Auto nach Southampton; das Gepäck geht schon am Abend vorher ab. Ich möchte bis zum letzten Augenblick hierbleiben, und eine Autofahrt ist in der Morgenfrühe am schönsten.«

      »Ich habe große Summen für morgen zu Ihrer Verfügung bereitgestellt«, erklärte Jim lachend. »Ich weiß nicht, was unser Generaldirektor sagen wird, wenn er erfährt, daß die Bank vier gute Kunden verloren hat.«

      »Gleich vier?« fragte Mrs. Cameron. »Wer verläßt denn außer uns dreien noch die Stadt?«

      »Mrs. Markham von Tor Towers benützt den gleichen Dampfer wie Sie. Übrigens ist sie auch Amerikanerin.«

      »Markham? Kennst du sie?« wandte sie sich an ihren Mann.

      Frank


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