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Die Zeit Constantins des Großen. Jacob BurckhardtЧитать онлайн книгу.

Die Zeit Constantins des Großen - Jacob Burckhardt


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unter Probus dasselbe Schicksal gehabt.

      Eine wiederkehrende Sorge verursachten die Sarmaten, wahrscheinlich ein slavisches Donauvolk. Diocletian kämpfte zuerst allein (289), dann mit Galerius gegen sie (294) und versetzte auch von ihnen viele in das Reich. Spätere Einfälle strafte Constantin durch einen Feldzug (319), welcher ihrem König Rausimod das Leben kostete; gegen Ende seines Lebens aber nahm er (334), wie es heisst, nicht weniger als 300 000 Sarmaten in das Reich auf, nachdem dieselben durch einen Aufstand ihrer Sklaven (offenbar eines früher unterjochten Volkes) aus der Heimat waren vertrieben worden. Leider fehlen zur Beurteilung solcher massenhaften Aufnahmen ganzer Völker fast alle erklärenden Nebenumstände, so dass wir weder die Grenzen des Notwendigen und Freiwilligen, noch die militärische und ökonomische Berechnung kennen, welche die römischen Herrscher dabei leitete. Ein einziger erhaltener Vertrag würde grösseres Licht auf diese Verhältnisse werfen als alle Vermutungen, welche den verlorenen Hergang aus Analogien wieder aufbauen müssen Es genügt hier, auf ein Meisterwerk rekonstruierender und dabei gewissenhafter Kritik zu verweisen, wie Gaupp, »Die germanischen Ansiedelungen und Landesteilungen in den Prov. des röm. Westreiches«. – Die ganze seit der ersten Auflage unseres Buches so ausserordentlich geförderte, aber noch nicht zum Abschluss gelangte Forschung über die Germanen der Völkerwanderung darf bei der uns vorgeschriebenen Kürze übergangen werden, indem die Berührungen mit den Germanen gerade in der langen Regierung Constantins relativ unbedeutend gewesen sind. Über die Germanen innerhalb des Reiches, als Kolonen, Kriegsmannschaft, Beamte und Hofleute, eine treffliche zusammenfassende Darstellung bei Richter, Das weströmische Reich (Berlin 1865), Buch I, Kap. 3..

      Auch ein Goteneinfall (323) wird erwähnt, wahrscheinlich von einer andern Art als die frühern und spätern, ja vielleicht nur die Tat eines einzelnen Stammes, der durch geheimnisvolle römische Einwirkung über die schlecht bewachte Grenze gelockt wurde. Constantin soll die Feinde durch seinen Anzug erschreckt und dann durch eine Niederlage zur Zurückgabe der mitgeschleppten Gefangenen genötigt haben. Der Zusammenhang mit dem Angriff gegen Licinius (wovon unten) wirft ein überaus zweideutiges Licht auf diesen ganzen Krieg. – Einige Jahre später (332) zieht Constantin mit seinem gleichnamigen Sohn auf Ansuchen der bedrängten Sarmaten in das Land der Goten, etwa in die Moldau und Walachei, wobei hunderttausend Menschen (wahrscheinlich beider Parteien) durch Hunger und Kälte sollen umgekommen sein; unter den Geiseln erhielt man auch den Sohn des Königs Ariarich. Darauf erfolgte die schon erwähnte Einmischung in die Sache der Sarmaten und deren Verpflanzung.

      Es bleibt nun immer die Frage, von welchen Goten und Sarmaten jedesmal die Rede sei Was z. B. in dem bekannten Kap. 21 des Iornandes nirgends gesagt ist. – Dass Constantin in der Kurie zu Konstantinopel gotischen Königen Statuen errichtete, vgl. Richter, a. a. O., S. 230, nach Themistius.. Denn diese Namen umfassen ganze Reihen von ursprünglich einigen, aber längst geschiedenen Stämmen, deren Bildungsstand vielleicht alle Stufen und Nuancen darstellte, welche zwischen einer fast römischen, städtischen Kultur und wildem Jägerleben in der Mitte liegen. Die Rückschlüsse, zu welchen zum Beispiel das Dasein und die Beschaffenheit der gotischen Bibel des Ulfilas (bald nach Constantin) berechtigt, würden eine sehr hohe Idee von der Bildung der betreffenden Stämme schon in constantinischer Zeit erwecken, während andere Spuren barbarischer Roheit verraten. Die vorhandenen einzelnen Züge zu einem Bilde zu verarbeiten, überschreitet jedoch unsern Zweck und unsere Kräfte.

      Auch dem Gegenbilde, den römischen oder römisch gewesenen Donaulanden Dacien (Siebenbürgen, Niederungarn, Moldau und Walachei), Pannonien (Oberungarn nebst den westlichen und südlichen Nachbargegenden) und Mösien (Serbien und Bulgarien) kann hier nicht die gebührende Beachtung zuteil werden, weil dem Verfasser die Übersicht der beträchtlichen neuern Entdeckungen in diesen Gegenden gänzlich fehlt. In der Zeit, um welche es sich hier handelt, waren dieselben eine Militärgrenze wie zum Teil jetzt, nur umgekehrt gegen den Norden, nicht gegen den Süden; seit Philipp dem Araber wollte der Waffenlärm hier gar nicht mehr verstummen Panegyr. III, (Genethl. Max.), c. 3 in quibus (provinciis) omnis vita militia est . . . Als Schule von Helden wurden sie schon oben bezeichnet., und Aurelian hatte Dacien, die gefährliche Eroberung Trajans, bereits den Goten soviel als preisgeben müssen. Vorher aber und in den weniger bedrohten Gegenden auch nachher muss hier eine sehr bedeutende römische Kultur geherrscht haben, deren Wirkungen auf diesem von der Völkerwanderung ganz durchwühlten Boden nicht zu vertilgen gewesen sind und zum Beispiel in der romanischen Sprache der Walachen noch kenntlich fortdauern. Städte wie Vindobona (Wien), Carnuntum (St. Petronell), Mursa (Essek), Taurunum (Semlin) und vor allem Sirmium (Mitrovicz), dann weiter abwärts Naïssus (Nissa), Sardica (Sophia), Nikopolis am Haemus und das ganze reiche Itinerarium der Donau überhaupt lassen auf ein Dasein schliessen, welches an Fülle und Wichtigkeit vielleicht die Rheingrenze bedeutend überholte. Wenn einst moderne Hände den slavischen und türkischen Schutt von den alten Donaustädten wegräumen dürfen, so wird auch das römische Leben jener Gegenden wieder zum Vorschein kommen. Die Weltgeschichte hätte eine andere Wendung nehmen können, wenn es in diesen Landen einem kulturfähigen Germanenvolk durch Mischung mit den kräftigen Einwohnern des nördlichen Illyricums gelungen wäre, ein mächtiges und dauerndes Reich zu gründen.

      Am Schwarzen Meer endlich treffen die Germanen nebst andern Barbaren mit den griechischen, meist milesischen Kolonien Für das folgende s. Boeckh, Corpus inscr. Graec., vol. II, pars XI, bes. die Einleitung dazu. – Hallische Welthistorie, Zusätze, Bd. IV. zusammen, welche als nördlichste Vorposten des Hellenentums seit mehr als acht Jahrhunderten den Pontus zu einem »gastlichen« (euxeinos) machten. Ein Teil derselben hatte sich längst mit einigen barbarischen Stämmen zu dem sogenannten Bosporanischen Königreich verschmolzen, welches über die Hälfte der Krim und die jenseits der Meerenge von Kertsch beginnenden Abhänge des Kaukasus umfasste und also den Eingang des Asowschen Meeres, vielleicht auch beträchtliche Stücke von dessen Ufern beherrschte. Münzen und Inschriften gewähren eine Königsreihe ohne Unterbrechung bis auf Alexander Severus Mehrere Fürsten dieser Reihe führen merkwürdigerweise die nämlichen Namen, welche unter den längst erloschenen Königen von Thracien vorkommen: Cotys, Rhoemetalces, Rhescuporis., dann folgen zwischen Lücken die Namen Ininthimeuos, Teiranes, Thothorses, Phareanzes und unter Constantin 317 bis 320 nachweisbar ein König Rhadamsadis. Als Rom von den kleinen Königreichen seiner Ostgrenze eines nach dem andern zur Provinz machte, blieben nur Armenien und Bosporus verschont, welches sich dann mehr und mehr von Rom losgemacht und barbarisiert haben muss. Unter Diocletian erhoben die Bosporaner, mit Sarmaten verbunden, einen unglücklichen Krieg Constantin. Porphyrog., De administr. imp. cap. 53 gibt eine Erzählung davon, deren Wert hier gänzlich dahingestellt bleibt. gegen ihre Nachbarn an der ganzen östlichen Seite des Pontus; Constantius Chlorus, der im nördlichen Kleinasien gegen sie im Felde stand, rief die Chersonnesiten auf, von Westen her in das bosporanische Land einzufallen, was denn auch mit vielem Erfolge geschah. Die Bosporaner mussten einen Vertrag eingehen, wobei sie fast die ganze Krim, bis auf die Gegend von Kertsch (Panticapaeum, die alte Hauptstadt des grossen Mithridat) an die Chersonnesiten verloren. Die griechische Kolonie hatte zu ihrem Glück ihre Lehnspflicht gegen das römische Imperium erkannt, während der Bosporusfürst bei der allgemeinen Not des letztern sich jeder Pflicht ledig glaubte. – Im Verhältnis zu den griechischen Küstenstädten hiessen diese Könige übrigens immer nur Archonten, welches in Hellas der Name der obersten Stadtbeamten zu sein pflegte; gegen die Nichtgriechen blieb es ihnen dafür übernommen, sich sogar »König der Könige« betiteln zu lassen, wie einst die Herrscher Persiens.

      Doch wenden wir uns nochmals aus diesem kleinen Reiche nach Westen zurück. In dem reichen Kranze altgriechischer Kolonien, deren Fundstücke die Museen von Südrussland zu füllen beginnen, erwecken vor allem zwei unsere Teilnahme durch ihr eifriges Bemühen, das griechische Leben trotz der Umgebung rein und vollständig bei sich zu erhalten. Das siegreiche Chersonnesus, jetzt Sebastopol, war eine Kolonie von Heraklea am Pontus und dadurch mittelbar von Megara. Das nahe Vorgebirge Parthenium war die Stätte einer geweihten Erinnerung; hier stand noch der Tempel der strengen taurischen Artemis, welche bis zu Iphigeniens Priestertum durch Menschenopfer gesühnt werden musste; auf den Münzen der Stadt sieht man das Bild der Göttin. Unter der Römerherrschaft kam Chersonnesus noch einmal kräftig empor und erweiterte, wie gesagt, unter Diocletian sogar sein städtisches Gebiet, während es im Innern alle seine griechischen Einrichtungen und zu dem Siege die völlige Steuerfreiheit behielt Unter Constantin d. Gr.,


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