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Die Fünfundvierzig. Alexandre DumasЧитать онлайн книгу.

Die Fünfundvierzig - Alexandre Dumas


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gesagt, nicht hören; aber wir, die wir im Geiste den Verhandlungen der stürmischen Versammlung beiwohnen, wollen dem Leser kurz den Gang und Geist der Verhandlungen angeben.

      Zuerst beklagten sich Crucé, Marteau und Bussy über die Untätigkeit des Herzogs von Guise, insbesondere wies Marteau als Anwalt der Partei darauf hin, daß die Verschworenen Vermögen und Leben in die höchste Gefahr gebracht hätten und nicht länger warten wollten.

      Herr von Mayneville suchte sie vergeblich damit zu beruhigen, daß der Herzog seinen Bruder, den Herrn von Mayenne, nach Paris sende. Erfolgreicher war er in seinem Bemühen, als er erzählte, daß Frau von Montpensier in Paris weile und mit Einsetzung ihres Lebens Salcède abgehalten habe, das Komplott der Ligisten zu enthüllen. Damit gewann Herr von Mayneville das Spiel gegenüber den erbitterten und ungeduldigen Anhängern.

      Briquet erriet ihre Freude aus ihren Bewegungen, und diese Freude beunruhigte den würdigen Bürger ungemein, der plötzlich einen Entschluß zu fassen schien.

      Er ließ sich oben von seinem Trichter auf das Pflaster des Hofes hinabgleiten und wandte sich nach dem Tore, wo ihm der Pförtner auf die zwei Worte: Lothringen und Parma, den Ausgang freigab.

      Sobald Meister Robert Briquet auf der Straße war, atmete er so geräuschvoll, daß man merkte, er habe seit langer Zeit den Atem zurückgehalten.

      Die Beratung dauerte aber immer noch fort. Herr von Mayneville überbrachte namens der Guisen den künftigen Insurgenten von Paris den ganzen Plan des Aufstandes.

      Es handelte sich um nichts Geringeres, als alle wichtige Personen, von denen man wußte, daß sie beim König in Gunst standen, zu ermorden, mit dem Ausruf: »Es lebe die Messe! Tod den Politikern!« die Straße zu durchziehen und so eine neue Bartholomäusnacht mit den Trümmern der alten zu entflammen; nur sollten diesmal die schlimm denkenden Katholiken mit den Hugenotten aller Art daran glauben.

      Indem man so handelte, diente man zwei Göttern: dem, der im Himmel herrscht, und dem, der in Frankreich herrschen sollte. Dem Ewigen und Herrn von Guise.

      Das Gemach seiner Majestät Heinrichs III. im Louvre.

      In seinem großen Gemach im Louvre, in das wir schon so oft mit unseren Lesern eingetreten sind, finden wir den armen König Heinrich III. nicht mehr als König und Herrn, sondern niedergeschlagen, bleich, unruhig und ganz und gar der Verfolgung aller Schatten preisgegeben, die bei ihm die Erinnerung unablässig unter diesen erhabenen Gewölben hervorruft.

      Heinrich III. war grausam heimgesucht worden. Alles, was er liebte, war nach und nach um ihn her gefallen. Nachdem, wie wir in der »Dame v. Monsoreau« erzählt haben, Schomberg, Quelus und Maugiron im Duelle durch Livarot und Antraguet getötet worden, wurde Saint-Megrin durch Herrn von Mayenne ermordet, die Wunden waren offen und blutig geblieben .... Seine Zuneigung für die neuen Günstlinge, Epernon und Joyeuse, glich der, die ein Vater, nachdem er seine besten Kinder verloren, auf die überträgt, die ihm noch bleiben; während er ihre Fehler vollkommen kennt, liebt er, schont er, behütet er sie, um dem Tod keine Gewalt über sie zu geben.

      Er hatte Epernon mit Gütern überhäuft, trotzdem hatte er fortwährend unter dessen Habsucht zu leiden, da er beständig die Schwäche des Königs ausbeutete und aus dem Günstlingstum ein Gewerbe machte. Dabei zwang ihn die Notwendigkeit, auf Füllung des königlichen Schatzes bedacht zu sein, damit er selbst daraus schöpfen könne, und so statt eines trägen Höflings ein tätiger Höfling zu sein.

      Viel reiner war das Verhältnis Joyeuses zum König. Aber Joyeuse war jung, feurig, verliebt, und wenn er verliebt war, selbstsüchtig; durch den König glücklich zu sein, hatte für ihn wenig Reiz, sonst glücklich zu sein, war alles für ihn.

      Brav, schön, reich, glänzte er in diesem dreifachen Schein, der für junge Stirnen eine Liebesglorie bildet; die Natur hatte zu viel für Joyeuse getan, und Heinrich verfluchte zuweilen die Natur, die ihm, dem König, so wenig für seinen Freund zu tun übrig gelassen.

      Heinrich kannte die beiden Männer genau und liebte sie vielleicht des Kontrastes willen. Unter seiner skeptischen und abergläubischen Hülle verbarg Heinrich einen Gehalt von Philosophie, der sich, ohne Katharina, sicher stark in einer nützlichen Richtung entwickelt hätte. Oft verraten, wurde Heinrich nie getäuscht.

      Mit dem vollkommenen Verständnis des Charakters seiner Freunde, mit der tiefen Kenntnis ihrer Fehler und ihrer guten Eigenschaften, dachte er nun, von ihnen entfernt, einsam, traurig, in diesem düsteren Gemache an sie, an sich, an sein freudenleeres Leben.

      Salcèdes Vierteilung hatte ihn eher trübe gestimmt. Allein zwischen den beiden Frauen in einem solchen Augenblick hatte Heinrich seine einsame Lage gefühlt; Luisens Schwäche machte ihn traurig; Katharinas Stärke erschreckte ihn. Heinrich empfand endlich in seinem Innern jene unbestimmte, ewige Angst, die die Könige erfaßt, wenn sie vom Mißgeschick dazu bestimmt sind, daß ein Geschlecht in ihnen und mit ihnen erlösche.

      Und dennoch raffte er sich von Zeit zu Zeit zu der Energie seiner lange vor dem Ende seiner Jugend in ihm erloschenen Jugend auf.

      »Warum soll ich mich berunruhigen?« sagte er zu sich selbst. »Ich habe keine Kriege mehr durchzukämpfen; Guise ist in Nancy; Heinrich in Pau; der eine muß seinen Ehrgeiz in sich selbst verschließen, der andere hat nie Ehrgeiz gehabt. Die Geister besänftigen sich, kein Franzose hat im Ernste das unmögliche Unternehmen, den König zu entthronen, im Auge behalten; die durch die goldene Schere der Frau von Montpensier versprochene dritte Krone ist nicht mehr als das Wort eines in seiner Eitelkeit verletzten Weibes; meine Mutter allein träumt immer von ihrem Usurpationsgespenst, ohne mir im Ernst den Usurpator zeigen zu können; doch ich, der ich ein Mann bin, der ich trotz meines Kummers ein noch junges Gehirn besitze, ich weiß, woran ich mich hinsichtlich der Prätendenten, die sie fürchtet, zu halten habe.

      »Ich werde Heinrich von Navarra lächerlich, Guise verhaßt machen, und mit dem Schwerte in der Hand die fremden Bündnisse sprengen. Bei Gottes Tod! ich war bei Jarnac und Moncontour nicht mehr wert, als ich heute wert bin.

      »Ja,« fuhr Heinrich fort, »die Langeweile ist mein einziger, mein wahrer Verschwörer. Ich will doch sehen, ob heute einer zu mir kommt! Joyeuse versprach mir, früh zu erscheinen: er belustigt sich, aber wie macht er das nur? Epernon? oh! der belustigt sich nicht; er schmollt, er hat seine Klauensteuer von fünfundzwanzigtausend Talern noch nicht erhalten; meiner Treue! er mag nach seinem Belieben schmollen.« »Sire,« sagte die Stimme des Huissiers, »der Herr Herzog von Epernon!«

      »Ah! guten Abend, Herzog,« sagte der König, als er eintrat, »ich bin entzückt, Euch zu sehen.«

      Epernon verbeugte sich ehrfurchtsvoll.

      »Warum habt Ihr diesen Schurken von einem Spanier nicht vierteilen sehen? Ihr wußtet wohl, daß Ihr einen Platz in meiner Loge hattet, da ich es Euch sagen ließ.« – »Sire, ich konnte nicht.«

      »Ihr konntet nicht?« – »Nein, Sire, ich hatte Geschäfte.«

      »Sollte man nicht in der Tat glauben, es wäre mein Minister mit seinem ellenlangen Gesichte und käme, um mir zu melden, eine Steuer sei nicht bezahlt worden,« sagte Heinrich, die Achseln zuckend. – »Wahrhaftig,« sagte Epernon, die Kugel im Sprunge auffassend, »Eure Majestät hat recht, die Steuer ist nicht bezahlt, und ich habe keinen Taler mehr.«

      »Gut,« machte Heinrich ärgerlich. – »Doch,« fuhr Epernon fort, »es handelt sich nicht darum, und ich beeile mich, es Eurer Majestät zu sagen, denn sie könnte glauben, dies seien die Angelegenheiten, mit denen ich mich beschäftige.«

      »Laßt Eure Angelegenheiten hören, Herzog!« – »Eure Majestät weiß, was bei der Hinrichtung Salcèdes vorgefallen ist?«

      »Bei Gott, da ich dabei gewesen bin.« – »Man hat den Verurteilten zu entführen versucht.«

      Aber Heinrich wollte nichts von Politik hören, er wollte unterhalten sein und seufzte: »O, hätte ich doch noch jenen anderen demütigen Freund, mit dem ich nie einen einzigen Augenblick der Langeweile durchzumachen hatte.« – »Von wem spricht Eure Majestät?«


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