Der leuchtende Schlüssel. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.
ein hübsches Mädchen – also, auf Ihr Wohl!«
Surefoot hob das Glas und trank es in einem Zuge aus.
»Gutes Bier.«
»Warum fragen Sie mich nach Miss Lane?«
»Ich wußte, daß Sie sich für das Theater interessieren. Sie haben doch früher Gesellschaften gegeben und Leute vom Theater dazu eingeladen?«
Der Bankdirektor nickte.
»Ja, vor vielen Jahren, in meiner blühenden Jugend. Aber trotzdem verstehe ich die Frage nicht.«
»Ach, es interessierte mich nur«, sagte Smith leichthin.
Mr. Moran ging im Zimmer auf und ab.
»Warum sind Sie hergekommen, Smith? Zum Teufel, Sie sind doch nicht ein Mann, der bloß herumläuft und alberne Fragen stellt. Sie bringen mich irgendwie mit dem Mord an diesem Herumtreiber in Zusammenhang.«
Smith schüttelte den Kopf.
»Sie können mir doch wenigstens sagen, was los ist«, fuhr Moran fort. »Seien Sie doch nicht so geheimnisvoll und erzählen Sie mir, warum Sie hier sind.«
Mr. Smith wischte seinen Schnurrbart ab und erhob sich langsam. Vor einem Spiegel rückte er seine Krawatte zurecht.
»Nun gut, ich will Ihnen im Vertrauen mitteilen, um was es sich handelt. Wir erhielten einen anonymen Brief, dessen Herkunft jedoch nicht schwer festzustellen war. Er war von Ticklers Wirtin abgeschickt. Einer meiner Beamten hat sich mit ihr unterhalten und dabei folgendes erfahren: Tickler trank viel, und wenn er zu viel geladen hatte, was manchmal zweimal am Tage passierte, sprach er mit seiner Wirtin gewöhnlich über Sie.«
»Was, über mich?« fragte Moran schnell. »Aber er kannte mich doch gar nicht näher?«
»Viele Leute sprechen über andere, die sie gar nicht näher kennen. Sehen Sie, wenn man wie Sie in der Öffentlichkeit lebt –«
»Aber das stimmt nicht. Ich lebe durchaus nicht in der Öffentlichkeit. Ich bin weiter nichts als ein kleiner, verhältnismäßig armer Bankdirektor, der seinen Beruf haßt. Ich würde gern viel Geld dafür geben, wenn ich alle Bankbücher auf einen Haufen werfen und ein Freudenfeuer anzünden könnte. Ich hasse die Bank und alles, was damit zusammenhängt. Man würde viel besser einen Nachtklub daraus machen.«
Smith schaute ihn verwundert an. Dieses Eingeständnis überraschte ihn vollkommen. Morans Züge hatten sich verfinstert, und seine Stimme klang leidenschaftlich erregt, als er weitersprach.
»Früher hat man mich beinahe einmal aus der Bank hinausgeworfen, weil ich spekulierte. Ich wäre ruiniert gewesen, und ich mußte die Generaldirektoren auf Knien bitten, mich zu behalten. Ich nahm mir, vor, meinen Beruf so bald wie möglich aufzugeben, aber jedesmal, wenn ich soweit war, kam mir irgend etwas dazwischen.« Er wandte sich an Smith. »Ich kenne Tickler wirklich nicht. Warum er über mich geredet hat, kann ich Ihnen nicht erklären. Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
Surefoot Smith sah auf seinen Hut, der auf dem Stuhl lag.
»Kennen Sie Mr. Hervey Lyne?«
»Ja, er ist ein Kunde unserer Bank.«
»Haben Sie ihn in letzter Zeit einmal gesehen?«
»Nein, in den letzten zwei Jahren nicht.«
»Ach so.«
Surefoot Smith sagte das nur, weil ihm im Moment nichts Besseres einfiel.
»Gut, ich will jetzt gehen. Es tut mir leid, daß ich Sie aufgehalten habe. Aber Sie wissen ja, unser Beruf bringt das mit sich.«
Er reichte dem Bankdirektor seine große Hand. Aber Mr. Moran war so in Gedanken versunken, daß er es übersah. Nachdem er die Tür hinter seinem Besucher geschlossen hatte, ging er in sein Schlafzimmer und setzte sich auf den Rand des Bettes. Nach einer Weile stand er auf, ging quer durch das Zimmer zu einem eingebauten Safe, der hinter einem Bild versteckt war, öffnete ihn und entnahm ihm eine Anzahl von Schriftstücken, Sorgfältig sah er sie durch, legte sie dann in den Schrank zurück und holte eine dicke Brieftasche heraus, in der sich merkwürdige farbige Papiere befanden – Eisenbahn- und Schiffskarten. Obenauf lag sein Paß, und darin ein Paket von dreißig Banknoten zu je hundert Pfund.
Er schloß den Safe wieder, hängte das Bild darüber und kleidete sich dann vollkommen an. Er war bestürzt. Die zufällige Erwähnung von Hervey Lyne hatte ihn erschreckt.
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