Эротические рассказы

Winnetou Band 2. Karl MayЧитать онлайн книгу.

Winnetou Band 2 - Karl May


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»Glaube es nicht!«

       »O gewiß!«

       » Well! Es ist Eure Sache, ob Ihr es zugeben wollt oder nicht. Ich kann und mag Euch nicht zwingen.

       Aber wenn Ihr nicht wollt, daß man Euch durchschaue, dürft Ihr Euch nicht so durchsichtig verhalten. Es

       handelt sich um eine Geldsache. Man hat die Aufgabe einem Greenhorn anvertraut; man will also

       schonend verfahren; folglich ist der Betreffende ein guter Bekannter oder gar ein Glied der Familie des

       Geschädigten. Etwas Kriminelles ist doch dabei, sonst würde die hiesige Polizei Euch nicht ihre Hilfe

       zugesagt haben. Vermutlich hat der Betreffende einen Verführer, welcher sich bei ihm befindet und ihn

       ausnützen will. Ja, ja, schaut mich nur an, Sir! Ihr wundert Euch über meine Phantasie? Nun, ein guter

       Westmann konstruiert sich aus zwei Fußstapfen einen ganzen langen Weg von hier bis meinetwegen ins

       Kanada hinein, und es ist gar selten, daß er sich dabei irrt.«

       »Ihr entwickelt allerdings eine außerordentliche Einbildungskraft, Master.«

       » Pshaw! Leugnet meinetwegen immerfort! Mir macht es keinen Schaden. Ich bin hier leidlich bekannt

       und hätte Euch wohl einen guten Rat geben können. Doch wenn Ihr meint, auf eigenem Weg schneller

       zum Ziele zu gelangen, so ist das zwar recht lobenswert von Euch, ob aber klug, das möchte ich

       bezweifeln.«

       Er stand auf und zog einen alten Lederbeutel aus der Tasche, um sein Bier zu bezahlen. Ich glaubte, ihm

       durch mein Mißtrauen wehe getan zu haben, und sagte, um das wieder gut zu machen:

       »Es gibt Geschäfte, in welche man keinen andern, am allerwenigsten aber einen Fremden, blicken lassen

       darf. Ich habe keineswegs die Absicht gehabt, Euch zu beleidigen und denke - - -«

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       »Ay, ay!« unterbrach er mich, indem er ein Geldstück auf den Tisch legte. »Von einer Beleidigung ist

       keine Rede. Ich habe es gut mit Euch gemeint, denn Ihr habt etwas an Euch, was mein Wohlwollen

       erweckte.«

       »Vielleicht begegnen wir uns wieder!«

       »Schwerlich. Ich gehe heut hinüber ins Texas und will nach Mexiko hinein. Es ist wohl nicht

       anzunehmen, daß Euer Spaziergang dieselbe Richtung haben werde, und so - fare well, Sir! Und denkt bei

       Gelegenheit daran, daß ich Euch ein Greenhorn genannt habe! Von Old Death dürft Ihr das ruhig

       hinnehmen, denn er verbindet nicht die Absicht der Beleidigung damit, und es kann keinem Neulinge

       Schaden bringen, wenn er ein klein wenig bescheiden von sich denkt.«

       Er setzte den breitkrempigen Sombrero auf, welcher über ihm an der Wand gehangen hatte, nahm Sattel

       und Zaumzeug auf den Rücken, griff nach seinem Gewehre und ging. Aber als er drei Schritte gemacht

       hatte, wendete er sich schnell wieder um, kam noch einmal zurück und raunte mir zu:

       »Nichts für ungut, Sir! Ich habe nämlich auch - studiert und denke heute noch mit großem Vergnügen

       dran, was für ein eingebildeter Dummkopf ich damals gewesen bin. Good bye!«

       Jetzt verließ er das Lokal, ohne sich nochmals umzudrehen. Ich sah ihm nach, bis seine auffällige und von

       den Passanten belächelte Gestalt in der Menschenmenge verschwand. Gern hätte ich ihm gezürnt. Ich gab

       mir ordentlich Mühe, bös auf ihn zu sein, und brachte es doch nicht fertig. Sein Äußeres hatte eine Art

       von Mitleid in mir erweckt; seine Worte waren rauh, aber seine Stimme hatte dabei sanft und eindringlich

       wohlmeinend geklungen. Es war ihr anzuhören gewesen, daß er es ernsthaft gut mit mir meine. Er hatte

       mir trotz seiner Häßlichkeit gefallen, aber ihn darum in meine Absichten einzuweihen, das wäre nicht nur

       unvorsichtig, sondern sogar leichtsinnig gewesen, obgleich allerdings anzunehmen war, daß er mir

       vielleicht einen guten Wink geben konnte. Das Wort Greenhorn hatte ich ihm nicht übelgenommen; ich

       war durch Sam Hawkens so an dasselbe gewöhnt worden, daß es mich nicht beleidigen konnte.

       Ebensowenig hatte ich es für nötig gehalten, ihm zu sagen, daß ich schon einmal im Westen gewesen war.

       Ich legte den Ellbogen auf den Tisch, den Kopf in die Hand und blickte sinnend vor mir nieder. Da wurde

       die Tür geöffnet, und der, welcher hereintrat, war kein anderer als - - Gibson.

       Er blieb am Eingange stehen und musterte die Anwesenden. Als ich annahm, daß sein Blick auf mich

       fallen müsse, wendete ich mich um, der Türe den Rücken zukehrend. Es gab keinen leeren Platz außer

       demjenigen, welchen Old Death inne gehabt hatte. Gibson mußte also zu mir kommen, um sich bei mir

       niederzusetzen. Ich freute mich bereits im stillen über den Schreck, welchen mein Anblick ihm einjagen

       würde.

       Aber er kam nicht. Ich hörte das Geräusch der sich wieder in ihren Angeln drehenden Türe und drehte

       mich schnell um. Wahrhaftig, er hatte mich erkannt; er floh. Ich sah ihn hinaustreten und schnellen

       Schrittes davoneilen. Im Nu hatte ich den Hut, auf dem Kopf, warf dem Boardkeeper eine Bezahlung zu

       und schoß hinaus. Da, rechts, lief er, sichtlich bemüht, hinter einer dichten Menschengruppe zu

       verschwinden. Er drehte sich um, sah mich und verdoppelte seine Schritte. Ich folgte mit gleicher

       Schnelligkeit. Als ich an der Gruppe vorüber war, sah ich ihn in einer Seitengasse verschwinden. Ich

       erreichte diese eben, als er am Ende derselben um die Ecke bog. Vorher aber drehte er sich abermals um,

       zog den Hut und schwenkte denselben gegen mich. Das ärgerte mich natürlich, und ich fiel, ohne zu

       fragen, ob die Passanten über mich lachen würden, in scharfen Trab. Kein Polizist war zu sehen.

       Privatpersonen um Hilfe zu bitten, wäre vergeblich gewesen; es hätte mir keiner beigestanden.

       Als ich die Ecke erreichte, befand ich mich auf einem kleinen Platze. Mir zu beiden Seiten standen

       geschlossene Reihen kleiner Häuser; gegenüber erblickte ich Villen in prächtigen Gärten. Menschen gab

       es genug auf dem Platze; aber Gibson bemerkte ich nicht. Er war verschwunden.

       An der Türe eines Barbierladens lehnte ein Schwarzer. Er schien schon lange dagestanden zu haben; der

       Flüchtige mußte ihm unbedingt aufgefallen sein. Ich trat zu ihm, zog höflich den Hut und fragte ihn, ob er

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       nicht einen weißen Gentleman flüchtig aus der Gasse habe kommen sehen. Er fletschte mir seine langen,

       gelben Zähne lachend entgegen und antwortete:

       » Yes, Sir! Habe ihn schon. Lief sehr schnell, sehr. Ist da hinein.«

       Er deutete nach einer der kleinen Villen. Ich dankte ihm und beeilte mich, das Häuschen zu erreichen. Die

       eiserne Pforte des Gartens, in welchem es stand, war verschlossen, und ich klingelte wohl fünf Minuten

       lang, bevor mir ein Mann, wieder ein Neger, öffnete. Ihm trug ich mein Anliegen vor; er schlug indessen

       die Türe vor meiner Nase zu und meinte:

       »Erst Massa fragen. Ohne Erlaubnis von Massa ich nicht


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