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Die blaue Hand. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Die blaue Hand - Edgar Wallace


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sagte er ruhig.

      »Was nützt Ihnen als Detektiv Glaube?«

      »Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hoffet, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht.«

      Jim zitierte diesen Bibelspruch feierlich, und Mr. Salter schwieg eine Weile. Dann nahm er ein Stück Papier, auf das er einige Notizen geschrieben hatte, und reichte es Jim.

      »Sehen Sie einmal, ob Sie mit dem Spürsinn eines Detektivs diese Aktenstücke auffinden können, sie liegen unten in der Stahlkammer.« Aber obwohl er scherzte, hatten Jims Worte doch Eindruck auf ihn gemacht.

      Jim nahm den Zettel, las ihn durch und wollte eben eine Frage an Mr. Salter stellen, als ein Schreiber hereinkam.

      »Wollen Sie Mr. Digby Groat empfangen, Sir?«

      2

      Mr. Salter schaute mit einem humorvollen Lächeln in den Augen auf.

      »Ja«, sagte er nur kurz und wandte sich zu Jim, der schnell das Büro verlassen wollte. »Sie können ruhig hierbleiben, Steele. Mr. Groat schrieb mir, daß er die Akten durchsehen will, und wahrscheinlich müssen Sie ihn zur Stahlkammer führen.«

      Jim sagte nichts.

      Der Schreiber öffnete die Tür für einen elegant gekleideten jungen Herrn.

      Jim kannte ihn schon von früher, aber je öfter er ihn sah, desto weniger konnte er ihn leiden. Er hätte mit geschlossenen Augen das schmale, wenig freundliche Gesicht mit dem kurzen, schwarzen Schnurrbart, die müden Augen, die blasierten Züge, das große, vorstehende Kinn und die etwas abstehenden Ohren malen können, wenn er Zeichner gewesen wäre. Und doch machte Digby Groat in mancher Beziehung einen guten Eindruck, das konnte selbst Jim nicht bestreiten. Er mußte einen erstklassigen Kammerdiener haben, denn von seiner tadellos glänzenden Frisur bis zu den blitzblanken Schuhen war nichts an seiner Erscheinung auszusetzen. Sein Anzug war nach dem modernsten Schnitt gearbeitet und stand ihm außerordentlich gut. Als er ins Zimmer trat, verbreitete sich ein leiser Duft von Quelques Fleurs. Jim verzog die Nase. Er haßte Männer, die sich parfümierten, so dezent sie es auch tun mochten.

      Digby Groat schaute von dem Rechtsanwalt zu Steele, und in seinen dunklen Augen lag jener nachlässige und doch so unverschämte Ausdruck, den weder der Rechtsanwalt noch sein Sekretär vertrugen.

      »Guten Morgen, Salter«, sagte er.

      Er zog ein seidenes Taschentuch hervor, staubte einen Stuhl damit ab und nahm Platz, ohne dazu aufgefordert worden zu sein. Seine Hände, die in zitronengelben Handschuhen steckten, ruhten auf dem goldenen Knopf eines Ebenholzspazierstockes.

      »Sie kennen Mr. Stelle, meinen Sekretär?«

      Der andere nickte.

      »Ach ja, er war doch früher Offizier und hat das Viktoriakreuz erhalten?« fragte Digby müde. »Vermutlich finden Sie es jetzt sehr öde hier, Steele? Eine solche Stelle würde mich zu Tode langweilen.«

      »Das glaube ich auch. Aber wenn Sie sich an der Front den Wind hätten um die Nase wehen lassen, gefiele Ihnen die himmlische Ruhe dieses Büros sehr.«

      »Da mögen Sie recht haben«, erwiderte Digby kurz. Er fühlte sich peinlich dadurch berührt, daß Jim erwähnte, daß er nicht im Felde gewesen war.

      »Nun. Dr. Groat –«, begann der Anwalt, aber der elegante junge Mann unterbrach Salter durch eine Geste.

      »Nennen Sie mich bitte nicht Doktor«, sagte er mit einem schmerzlichen Ausdruck. »Vergessen Sie, daß ich ein medizinisches Studium durchgemacht habe und mein Examen als Chirurg bestand. Ich tat das nur zu meiner eigenen Befriedigung, und es wäre mir sehr unangenehm, eine Praxis ausüben zu müssen. Ich würde es nicht aushalten, zu jeder Tages- und Nachtzeit von Patienten gestört zu werden.«

      Für Jim war es eine Neuigkeit, daß dieser Stutzer einen medizinischen Grad erworben hatte.

      »Ich bin hierhergekommen, um die Pachtverträge der Besitzungen in Cumberland einzusehen, Salter«, fuhr Groat fort. »Es ist mir ein Angebot gemacht worden – ich sollte eigentlich sagen, es ist meiner Mutter ein Angebot gemacht worden, und zwar von einem Syndikat, das ein großes Hotel dort errichten will. Soviel ich weiß, ist eine Klausel in den Verträgen, die einen solchen Bau verhindert. Wenn es so ist, war es niederträchtig gedankenlos von dem alten Danton, solche Ländereien zu erwerben.«

      »Mr. Danton tat nichts Gedankenloses und nichts Niederträchtiges«, entgegnete Salter ruhig. »Wenn Sie diese Frage in Ihrem Brief erwähnt hätten, würde ich Ihnen telefonisch darüber Auskunft gegeben haben, und Sie hätten sich nicht hierher bemühen müssen. Aber da Sie nun einmal hier sind, wird Sie Steele zur Stahlkammer führen. Dort können Sie die Pachtverträge einsehen.«

      Groat sah argwöhnisch zu Jim hinüber.

      »Versteht er denn etwas von Pachtverträgen?« fragte er. »Und muß ich denn tatsächlich in Ihren schrecklichen Keller hinuntersteigen, um mich auf den Tod zu erkälten? Können die Akten denn nicht für mich heraufgebracht werden?«

      »Wenn Sie so liebenswürdig sind, in Steeles Zimmer zu gehen, kann er sie Ihnen ja dorthin bringen«, entgegnete Salter, der Mr. Groat ebensowenig liebte wie sein Sekretär. Außerdem hatte er den nicht unbegründeten Verdacht, daß sich die Groats in dem Augenblick, in dem sie in den Besitz des Dantonschen Vermögens kämen, einen anderen Rechtsanwalt zur Verwaltung ihres Eigentums wählen würden.

      Jim nahm die Schlüssel und kehrte bald mit einem Paket Akten wieder zu seinem Chef zurück.

      Mr. Groat hatte das Büro Mr. Salters verlassen und saß schon in Jims eigenem kleinen Zimmer.

      »Erklären Sie Mr. Groat alles, was er über die Pachtbriefe wissen will. Wenn Sie mich dazu brauchen, dann rufen Sie mich.«

      Jim fand Digby in seinem Raum. Er blätterte in einem Buch, das er sich genommen hatte.

      »Was bedeutet denn Daktyloskopie?« fragte er und sah zu Jim auf, als er eintrat. »Das Buch handelt von diesem Gegenstand.«

      »Das ist die Lehre von den Fingerabdrücken«, sagte Jim kurz. Er haßte diese anmaßende Art und war sehr ärgerlich, daß Mr. Groat eines seiner Privatbücher genommen hatte.

      »Interessieren Sie sich denn für dergleichen?« fragte Groat und stellte den Band wieder an seinen Platz zurück.

      »Ein wenig. Hier sind die gewünschten Pachtbriefe. Ich habe sie eben oberflächlich durchgesehen. Es gibt keine Klausel darin, die die Errichtung eines Hotels ausschließen könnte.«

      Groat nahm die Dokumente in die Hand und sah sie Seite für Seite durch.

      »Nein«, sagte er schließlich, »es steht nichts davon da – Sie haben recht.« Bei diesen Worten legte er das Aktenstück auf den Tisch zurück. »Sie interessieren sich also für Fingerabdrücke? Ich wußte noch nicht, daß sich der alte Salter auch mit Strafprozessen abgibt. – Was ist denn das?«

      Neben Jims Schreibtisch stand ein Bücherbrett, das mit schwarzen Heften gefüllt war.

      »Das sind meine Privatnotizen«, erklärte Jim.

      Digby wandte sich mit einem maliziösen Lächeln um.

      »Worüber machen Sie sich denn Notizen?« fragte er, und bevor ihn Jim daran hindern könnte, hatte er eins der Hefte in der Hand.

      »Wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich Sie doch bitten, mein Privateigentum in Ruhe zu lassen«, sagte Jim entschieden.

      »Tut mir leid – ich dachte, alle Dinge in Salters Kanzlei hätten mit seinen Klienten zu tun.«

      »Sie sind eben nicht der einzige Klient«, entgegnete Jim. Er konnte sich im allgemeinen gut beherrschen, aber dieser anmaßende Mensch fiel ihm auf die Nerven.

      »Wozu machen Sie denn das alles?« fragte Groat, als er Seite für Seite umblätterte.

      Jim


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