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Für ein Leben unter den Flügeln der Seele - Die heillose Kultur - Band 1. Dr. Phil. Monika EichenauerЧитать онлайн книгу.

Für ein Leben unter den Flügeln der Seele - Die heillose Kultur - Band 1 - Dr. Phil. Monika Eichenauer


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von Geist und Körper in der Medizin, findet aber keinen Ursprung für ihre Verdoppelung: „Je vertrauter die zitternde Frau wird, umso mehr geht sie von der dritten in die erste Person über, kein gehasstes Double mehr, sondern ein zugegebenermaßen behinderter Teil meines Selbst.“ (Spiegel, 2/ 2010, S. 11) Hier wird der Kampf einer Frau mit einer Nervenkrankheit beschrieben.

      Realität ist, dass Millionen von Menschen täglich mit Verdoppelungen kämpfen, die an Symptomen ablesbar werden und das Leben von Menschen spalten, wenn nicht vollends zerstören, weil sie schlicht nicht mehr so ihr Leben gestalten können, wie sie das möchten.

      Angesichts der vielfältigen und nachteiligen Entwicklungen des Kapitalismus – und Kriege und deren Auswirkungen waren immer ein Mittel neben zahlreichen anderen, um die Wirtschaft in Schwung zu halten und Macht zu etablieren und damit Unterordnung zu erhalten – bleibt nur zu hoffen, dass es auch Schmetterlinge gibt, die uns aus dem gegenwärtigen Chaos des Wettbewerbs sicher zu anderen Ufern tragen, um wieder Mensch zu werden, um als Mensch und Menschheit leben zu können. Gesund, munter und sicher. Das wird aber nur mit Menschen, die Verantwortung übernehmen, gelingen. Diese Menschen werden sich dann auch dem Tageslicht aussetzen, so wie der eben zitierte Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

      Wir leben konzentriert und fixiert in einer Zeit, in der Vergangenes danach schreit, aufgearbeitet, gefühlt, verstanden und integriert zu werden − und gleichzeitig müssen die richtigen Grenz- und Richtwerte in jeglicher Hinsicht gefunden werden, damit wir zukünftig noch sehen und fühlen können, wie weit wir entweder gegangen sind oder nicht hätten gehen sollen oder doch letztlich richtig entschieden haben. Die Verantwortung, die wir gegenwärtig tragen, ist immens: Weil wir inzwischen mehr erfahren haben. Weil wir inzwischen alle mehr wissen: Wir wissen, dass Kriege und Repressionen weit über die Gegenwart hinaus wirken. Wir wissen um Kinder in Vietnam, die heute noch mit Verstümmelungen durch den Einsatz chemischer Waffen während des Krieges, den ihre Eltern leibhaftig erlebten, geboren werden und leiden. Wir wissen auch, dass Menschen seelisch zerstört werden können, wenn der Körper nicht verstümmelt ist. Das wissen wir inzwischen anerkannter Maßen aufgrund von Studien bezüglich Missbrauchs-, Vergewaltigungs- und Kriegsopfern. Diese Art und Weise der Methodik wie die Zahl der Opfer, ist leider aufgrund ökonomistischer Reduktion des Menschen weltweit zu erhöhen. Dieses Wissen fordert im Prinzip ein Mehr an Verantwortungsübernahme – diese erfolgt aber nicht.

      Was also vermögen und wollen wir? Wofür übernehmen wir Verantwortung? Gibt es Momente, die alles andere außer Kraft setzen und alles verändern? Und inwiefern erlauben wir uns Dinge zu tun, nur, weil sie gehen? Politiker führen Anti-Terrorgesetze ein, weil sie glauben, Terroristen könnten durch diese Maßnahmen entdeckt und festgesetzt werden. Dahinter steht der Gedanke, es gäbe Terroristen, „weil es geht“, terroristische Attentate umzusetzen. Also will man alles hermetisch kontrollieren, damit nichts passieren kann und sperrt gleichzeitig alle Bürger mit in den Käfig der Beobachtung durch Staatswege. Kontrollen sollen dieses Risiko minimieren. Realiter scheint sich jedoch etwas anderes zu etablieren: Mittels Datenaustausch können Menschen schachmatt gesetzt werden. Die Ärmsten der Armen können Opfer der Staatsbürokratie werden. Mit ihnen werden Staatskassen aufgefüllt? Am 10. September 2008 ist in der Tageszeitung unter der Überschrift „Gutachten aus Gefälligkeit“ zu lesen:

      „Vieles ist im Argen bei dem Jobcenter ARGE. Das Sozialgericht Dortmund wird seit Anfang 2005 mit Inkrafttreten von Harz IV von einer Klagewelle überrollt. Die Fallzahlen steigen weiter. Und bei den Sozialrichtern kursiert der Verdacht, dass die ARGE mittels ärztlicher Atteste manchen Arbeitslosen aus der Statistik kicken will.“ (Ruhr-Nachrichten. 10.9.2008). Der Sozialrichter Ulrich Schorn erläutert: „Die ARGE versucht, Menschen als nicht mehr erwerbsfähig einzustufen, damit sie dann dem Sozialhilfebereich zugewiesen werden können. Dadurch fallen sie auch aus der Arbeitslosenstatistik heraus.“ (Ebda.) Allgemein verweist der Ulrich Schorn auf hohe Fehleranfälligkeit bei den Mitarbeitern der ARGE, die auf Kompliziertheit der Gesetzgebung basiert.

      Nicht beachtet worden ist in der Gesellschaft generell die Gefahr, Gefühle allgemeiner Verfolgung und Verweigerung von Hilfeleistungen wach zu rufen, aus denen wiederum Gefühle der Unfreiheit resultieren. Das Gefühl, dass es immer den kleinen Mann oder den Ärmsten trifft, scheint zunehmend mittels Zahlen und Folgen belegt zu werden. Der Terror der Bürokratie, der das Leben von Millionen von Menschen zur Marter werden lässt, scheint in Deutschland kein Thema zu sein. Zum Thema sollte jedoch werden, was Hartz-IV-Empfängern alles von der Unterstützung abgezogen wird, wenn sie sich etwas dazu verdienen oder sie erst aufbrauchen müssen, wenn sie noch über Sparbücher verfügen.

      Ökonomistische Entscheidungen mit immensen Auswirkungen auf Menschenleben werden hingegen nicht gesetzlich hinreichend definiert. Wirtschaft kann diesbezüglich nicht kontrolliert und festgelegt werden. Infolgedessen auch nicht als menschenverachtend und in den sozialen Auswirkungen als psychoterroristisch eingestuft werden. Es müsste inzwischen in der Gesellschaft emotional und mental ein Konsens darüber bestehen, dass derartige wirtschaftliche Entscheidungen wie ad hoc- Entlassungen ebenfalls wie psychoterroristische Akte auf Menschen, die jahrelang ihrer Arbeit nachgingen, einwirken. Sie dienen keineswegs der Sicherung des Lebens von Millionen von Menschen im Sinne des Grundgesetzes und der internationalen Menschenrechte – und sie wirken dementsprechend wie eine Bombe auf Seele, Psyche und Lebensplanung der Betroffenen. Derartige wirtschaftliche Entscheidungen liegen gleichfalls auf dem Strang des weil es geht.

      Festzuhalten ist, es gibt Millionen Opfer in Deutschland und zusätzlich rund um die Welt, die Opfer wirtschaftlicher Entscheidungen geworden sind, die auf Seele, Psyche und Körper der betroffenen Opfer in den Auswirkungen wie terroristische Angriffe wirken.

      Weltenmacher sind Menschen, die Ursache und Wirkung anders erscheinen lassen, als sie sich tatsächlich ursächlich zueinander verhalten.

      Ob bewusst oder unbewusst, muss geklärt werden und muss jeder auch für sich klären. Informationen, Tatsachen, Fakten oder was auch immer fehlen mag, werden nicht mitgeteilt; Geheimnisse werden bewahrt, die meist egoistischen Zwecken und Vorteilen dienen – ob in Familie, Politik oder Wirtschaft.

      Halbheiten Analysen und Interpretationen zu unterziehen, bringt weder Wahrheit noch Sicherheit hervor, sondern das Gegenteil: Misstrauen. Die Inaugenscheinnahme von Hierarchien ist dabei wesentlich: Es macht wenig Sinn, Verantwortliche alleinig Oben oder Unten zu suchen. Noch weniger aufklärerisch ist es, Schuld und Fehlhaltung hin- und her zu schieben.

      Dennoch ist der Faktor Macht und Einfluss wesentlich: Will man also grundsätzlich Veränderung zum Besseren in der Welt, scheint es mir angemessen, danach zu schauen, wer die Werte vorgibt und welche Interessen an ihrem Erhalt bestehen.

      Was ist das Wichtigste in der gegenwärtigen Welt? Da gibt es leider nur einen unumstößlichen, hermetisch von allen Seiten gesicherten Wert, nach dem sich alles ausrichtet: Das Kapital und deren Vermehrung.

      So wie die Verteidigung dieses Wertes innerhalb von 200 Jahren kapitalistischer Wirtschaftsordnung auf- und ausgebaut wurde, ist kein Mensch auf der Welt gesichert und geschützt. Der Mensch wurde immer ungeschützter, manipulierbarer und benutzbarer. Sukzessive wurden immer umfangreicher Seele und Natur des Menschen mit zunehmender Beschleunigung des Kapital- und Geldmachens mittels Lähmung und Ohnmacht entsichert. Gesellschaftsordnung und mit ihr im Schlepptau Versicherungen, versprachen und lösten oftmals nicht ein, was im Vorfeld ver- und besprochen worden war. Man hatte sich wohl versprochen? Oder hätte man wissen müssen, das Alchimisten, die sich in der Umwandlung von lebendigen und seelischen in totes und unwirksames Material pervers mittels Versprechen und Vertrag kommunikativ perfektionierten, sich mit dem Ziel aufgemacht hatten, nur die mit Geld und Kapital in der Sonne stehenden Menschen zu unterstützen und die anderen mittels Vertröstung in den existenziellen Sumpf zu verbannen?

      Inwiefern überlassen wir den Weltenmacher an oberster Spitze (Wirtschaft und Politik) mit ihrer Schmetterlingszucht, dem Schleier wissenschaftlich akzeptierter Zufälligkeiten, für die niemand Verantwortung übernimmt, unsere Gegenwart und Zukunft? Nur, weil es geht? Der Spalt zwischen Oben und Unten wird auf diese Weise vertieft statt geschlossen. Welche Bedeutung


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