Эротические рассказы

Pyjamamord. Ole R. BörgdahlЧитать онлайн книгу.

Pyjamamord - Ole R. Börgdahl


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als die Limousinen. Der A6 war gut ausgestattet. Erst einmal hatte er vorne eine Menge Platz. Ich streckte meine Beine aus und betrachtete mir das Interieur. Jetzt wusste ich, woher mein Century seine Sportlichkeit hatte. Bruckner verriet mir noch, dass er einen FSI 2.8 Liter Motor fuhr, mit 204 PS, die von dem sportlichen Automatikgetriebe ordentlich in Szene gesetzt wurden. Mein Century hatte ähnliche Werte, war jedoch leichter und damit spritziger. Der A6 ging aber dennoch gut ab. Wir brauchten eine halbe Stunde bis nach Eidelstedt. Als wir in das Industriegebiet einbogen, gerieten wir noch kurz in einen Stau. Ein Papierlaster wurde mitten auf der Straße entladen. Als wir die Stelle erreichten, trat Bruckner kräftig ins Gas und fand zwischen den Gabelstablern eine gefährlich enge Lücke.

      Das Redaktionsgebäude der Hamburg Direkt war ein moderner Glasbau, der nicht zur Hallenarchitektur des Industriegebietes passte. Wir parkten an der Straße, stiegen aus und gingen auf das Gelände. Eine Drehtür führte ins Gebäude. Als wir die Eingangshalle betraten, standen wir gleich vor einem schneeweißen Empfangstresen. Bruckner regelte alles. Wir waren angekündigt und keine zwei Minuten später saßen wir ARTUS gegenüber. Robert Denn war auf keinen Fall älter als dreißig. Seine halblangen, blonden Haare und der Dreitagebart passten wie ein schlechtes Klischee zu seinem Beruf. Die Ausstattung seines Büros unterstrich diesen Eindruck noch: gläserner Schreibtisch, Metallrohrstühle, auf denen wir Platz genommen hatten, Plexiglasregale an den Wänden, die bis auf einige moderne Skulpturen fast leer waren. Dann entdeckte ich in einem Regal, auf dem untersten Board, noch ein uraltes Faxgerät, das dort überhaupt nicht hinpasste. Ansonsten war der Stil zwar nicht nach meinem Geschmack, aber fehlerfrei.

      Robert Denn klappte sein MacBook zu. Bruckner begann damit, mich vorzustellen. »Mr. Tillman Halls ist Ihnen ja schon bekannt.«

      Robert Denn nickte. »Der Leserbrief!« Er sah mich an. »Übrigens, interessantes Statement.«

      »Danke!«, erwiderte ich nur.

      Robert Denn lächelte. »Als Journalist ist man auf die Reaktionen der Leser angewiesen. Das hält ein Thema am Leben, gibt ihm neue Wendungen und Aspekte.«

      Bruckner schüttelte den Kopf. »Bei der Geschichte mit den drei Schaufensterpuppen hatte der Leserbrief aber einen völlig anderen Grund.«

      Robert Denn tat überrascht. »Oh, ja, welchen denn?«

      »Das liegt doch auf der Hand.« Bruckner beugte sich vor. »Sie haben der Polizei doch selbst diese Reime oder Sätze übergeben, die sie angeblich anonym erhalten haben.«

      »Ja und es war doch für beide Seiten gut.«

      »Wie meinen Sie das?«, fragte Bruckner.

      »Na ich konnte nichts mit diesen Sätzen anfangen. Offensichtlich ein Rätsel. Ich dachte, die Polizei würde mehr herausfinden können und ich hatte ja auch recht. Puppenmord, wirklich interessant. Schaufensterpuppe, Puppe, Mord, Puppenmord. Sehr originell.«

      »Das war nur ein Schuss ins Blaue«, warf ich ein. »Das hat eigentlich nichts mit der Angelegenheit zu tun. Wir wollten eine weitere Reaktion des anonymen Briefschreibers erreichen.«

      »Das kann nicht Ihr Ernst sein?« Robert Denn lächelte. »Also, wenn ich das gewusst hätte, wäre der Leserbrief mit Verlaub gesagt im Papierkorb gelandet. Es ist nicht die Art von Hamburg Direkt, seine Informanten zu verarschen.«

      »Können Sie denn beweisen, dass es tatsächlich einen Informanten gibt?«, fragte ich. Bruckner sah mich nickend an.

      Robert Denn verzog das Gesicht, spielte den Empörten. »Ich weiß, dass der Auftritt unseres Blattes nicht immer seriös ist, aber wir müssen eben auch Umsatz machen. Die Berichterstattung ist dagegen ausgezeichnet und belegbar.«

      »Wenn Sie es so direkt sagen, dann will ich Ihnen auch eine direkte Frage stellen.«

      Ich richtete mich in dem unbequemen Stuhl auf und wollte gerade loslegen, als Bruckner seine E-Zigarette hervorholte und sie sich in den Mund steckte.

      »Oh, oh, oh! Hier nicht, mein Freund«, rief Robert Denn sofort. »Hier wird nicht geraucht. Bitte zünden Sie sich das Ding gar nicht erst an, bitte!«

      »Das ist keine ...«, stammelte Bruckner. »Das ist eine elektrische Zigarette, das ist nur Wasserdampf.«

      »Noch schlimmer!« Robert Denns Stimme klang plötzlich schrill. »Bei den Dingern weiß man ja noch gar nicht, was die anrichten. Also, bitte schalten Sie sie aus, oder wie man das nennt. Keinen Wasserdampf und auch keinen blauen Dunst, basta!«

      »Entschuldigung!«, sagte Bruckner und steckte die E-Zigarette wieder in seine Manteltasche zurück.«

      Ich brauchte ein paar Sekunden, um wieder zu wissen, wo ich stehen geblieben war. Ich wollte Robert Denn mit unserer Hypothese konfrontieren. Ich setzte noch einmal an.

      »Kann es nicht sein, dass Sie der Urheber von diesem ganzen Zirkus sind, von den Schaufensterpuppen, von der merkwürdigen Nachricht, von der ganzen Geschichte?«

      »Hey, Hey! Sie gehen ja ganz schön ran«, antwortete Robert Denn sofort. »Aber wirklich ein toller Gedanke.« Er überlegte. »Sie meinen also, dass ich die Schaufensterpuppen mit den Pyjamas bekleidet habe, um sie dann so grausam zu arrangieren, mit dem Blut und dem menschlichen Gewebe daran und was sonst noch gemacht wurde. Sie meinen, dass ich mir den Stoff für meine Story selbst ausgedacht habe.« Er schüttelte den Kopf. »Sie irren sich. Wenn ich das wirklich gemacht hätte, dann wäre schon nach dem Fund der ersten Puppe ein Artikel von mir erschienen. Ich würde so eine Sache doch nicht vorbereiten, um dann erst einige Monate später darüber zu berichten. Das Zeitungsgeschäft ist schnelllebig, da muss man sofort ernten, was man sät, sonst tut es jemand anderes.«

      »Woher haben Sie dann Ihre Informationen, wenn ich fragen darf?«

      »Nein, dürfen Sie nicht, selbstverständlich nicht«, sagte Robert Denn grinsend. »Sie stellen mir wirklich immer die falschen Fragen. Ich kann Ihnen doch meine Quellen nicht verraten. Ich würde es tun, aber ich habe ja auch mein Wort gegeben. Vertrauen gegen Vertrauen. Ich bin neu hier in der Stadt. Ich habe noch vor ein paar Monaten bei einer Zeitung in Nordrhein-Westfalen gearbeitet, in Mönchengladbach. Ich muss mir meinen Status erst erarbeiten, also meinen Status bei potentiellen Informanten. Ich hoffe Sie verstehen. Und ganz konkret, im Schaufensterpuppen-Fall wäre schnell Schluss, wenn ich meinen Informanten verrate und das will ich natürlich nicht, ich bin doch so gespannt, wie es weitergeht.« Er grinste zum Abschluss dieses Monologs.

      Bruckner übernahm wieder und versuchte die Autorität der Polizei anzuführen. »Von wem haben Sie die Fakten aus der Ermittlungsakte. Wir werden es ohnehin herausfinden. Ich kann es so aussehen lassen, als wenn Sie uns die Informationen gegeben haben und dann sind Sie für alle Ihre Informanten verbrannte Erde, da ist dann nichts mehr mit Vertrauen gegen Vertrauen.«

      »Na hören Sie mal, wollen Sie mich erpressen?« Robert Denn machte eine bewusste Pause, als wenn ihm eine gute Idee gekommen wäre. »Oder ich weiß etwas Besseres. Dass was Sie mir da eben offeriert haben, daraus mache ich eine neue Story. Wow! Leider habe ich keine Zeugen. Können Sie mir Ihr Angebot nicht noch einmal schriftlich geben?« Er grinste wieder.

      Bruckner presste die Lippen aufeinander. Ich sah Robert Denn an und schüttelte den Kopf. »Ich glaube wir lassen diese Spielchen. Ich verstehe Ihren Standpunkt, aber Sie müssen begreifen, dass es sich bei all dem um ein Verbrechen, um ein Gewaltverbrechen handeln kann.«

      »Gewaltverbrechen!«, wiederholte Robert Denn.

      Ich nickte. »Das Blut an dem ersten Pyjama stammt von einem Menschen«, fuhr ich fort. »Die Hautreste in dem Zweiten sind ebenfalls menschlichen Ursprungs. Und der dritte Pyjama wurde von einer verwesenden Leiche getragen.«

      »Sie sprechen von Mord? Natürlich handelt es sich um Mord, um den Mord an Linda Agostini. Da will jemand an Linda Agostini erinnern, und zwar auf eine sehr originelle Art und Weise. Es ist ja auch eine tolle Geschichte, genau das Richtige für unsere Leser.«

      »Also dann kam diese Sache doch von Ihnen?«, fragte ich sofort.

      »Nein, ganz bestimmt nicht. Aber ich ärgere mich, dass ich nicht selbst


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