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Satan und Ischariot III. Karl MayЧитать онлайн книгу.

Satan und Ischariot III - Karl May


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am Wasser behalten hätten.

      »Ein verwünschter Einfall, uns hier hereinzustecken!« brummte Emery in deutscher Sprache. »Höchst unangenehm, daß sie auf diesen Gedanken gekommen sind!«

      »Warum?« fragte ich.

      »Weil wir hier eingesperrt sind und schwerlich herauskommen werden.«

      »Meinst du? Mir ist es im Gegenteile sehr lieb, daß sie es gethan haben.«

      »Das begreife ich nicht.- Hier sehen wir nichts. Draußen hätten wir alles hübsch beobachten können und hatten nach allen Seiten Raum.«

      »Aber wir konnten auch selbst besser beobachtet werden. Laß es erst dunkel werden; dann können uns die Wächter nicht mehr sehen, und wir machen uns frei, ohne daß sie es bemerken. Hier sind nur vier Augen auf uns gerichtet; draußen am Wasser aber wären wir allen Blicken ausgesetzt gewesen.«

      »Hm, mag sein! Du hast eben die Eigenschaft, allem Schlechten eine gute Seite abzugewinnen.«

      Es wurde dunkel, und man brannte ein kleines Feuer an, doch leider nicht am Wasser, wo die Indianer lagen, sondern vor unserer Spalte. Zu einem großen Feuer, an welchem Fleisch gebraten werden konnte, war kein genügendes Material vorhanden; die dürren Abfälle der Pflanzen, welche es hier gab, reichten aber hin, eine kleine Flamme zu nähren, die unsere Bewachung erleichterte.

      Das war freilich höchst unangenehm. Der Felseneinschnitt, in welchem wir uns befanden, bot Raum für nur drei Personen. Das Feuerchen brannte vor demselben, und ungefähr vier Schritte davor saßen die Wächter. Wollten wir sie überwältigen, so mußten wir über das Feuer hinweg, und da fanden sie jedenfalls Zeit, die Waffen zu ergreifen oder wenigstens Hilferufe auszustoßen, durch welche die andern herbeigerufen wurden. Dazu leuchtete der Schein des Feuers, so klein es war, zu uns herein, sodaß es leicht war, uns zu beobachten.

      »Da hast du es!« sagte Emery. »Oder giebst du mir auch jetzt noch nicht recht?«

      »Nein. Mir ist die Beleuchtung ebenso unangenehm, wie dir; aber es ist trotzdem besser, wir befinden uns hier als draußen. Draußen lägen wir gewiß inmitten der Roten, hier haben wir es nur mit zweien zu thun. Und denkst du etwa, daß das Feuer die ganze Nacht brennen wird?«

      »Natürlich! Sie werden sich hüten, es ausgehen zu lassen.«

      »Wenn sie genug Holz haben, ja. Aber bis es Tag wird, müssen wenigstens acht Stunden vergehen, und ich glaube nicht, daß das Feuerungsmaterial bis dahin reichen wird. Sieh nur, wie schnell die kleinen Pflänzchen verbrennen, und wie winzig der Haufen ist, den sie davon gesammelt haben!«

      Aber man sammelte, wie wir bald sahen, noch weiter; der Haufen wurde größer und größer, doch nicht so groß, daß er bis zum Anbruch des Tages reichen konnte.

      Wir bekamen das Abendbrot sehr spät; es bestand wieder aus einem Stück Fleisch. Man nahm uns dazu die Handfesseln ab, welche dann wieder angelegt wurden. Zu unserer Freude glückte es dabei Emery, den, der ihn band, abermals zu täuschen; er konnte auch nun die Hände aus den Riemen bringen.

      Die beiden Wächter wurden in zweistündigen Zwischenräumen abgelöst, und stets untersuchten die Neuangetretenen genau, ob unsere Banden noch in Ordnung seien. Keiner von ihnen merkte, daß Emerys Riemen gelockert werden konnte.

      Die Roten waren sehr lange wach. Wir hörten ihre Stimmen bis nach Mitternacht. Jedenfalls sprachen sie von uns, und das war allerdings ein Gesprächsstoff, den sie noch viel länger hätten ausspinnen können. Endlich wurde es ruhig; sie schienen sich schlafen gelegt zu haben.

      Wir aber schliefen natürlich nicht; wir lagen mit den Köpfen nahe bei einander und unterhielten uns im Flüstertone, sodaß unsere Wächter nichts hören konnten. Das Feuerchen brannte noch, doch war der Holzhaufen jetzt so klein geworden, daß er in einer Stunde zu Ende sein mußte. Wir bedienten uns jetzt der englischen Sprache, damit Winnetou sich mit beteiligen könne.

      »Verwünschte Geschichte!« knurrte Emery. »Selbst wenn es uns gelingt, hinauszukommen, ist es nun beinahe zu spät geworden!«

      »Wieso zu spät?« fragte ich.

      »Das versteht sich doch ganz von selbst! Es ist draußen zwar still, aber wir wissen doch nicht, ob sie alle schlafen; darum müssen wir noch warten, wenigstens noch eine Stunde. Und dann ist die Ablösung nahe, welche sofort bemerkt, was geschehen ist.«

      »So warten wir eben, bis diese vorüber ist.«

      »Das ist eine kostbare Zeit, die wir nicht wieder einholen können. Und wenn wir hier hinaus sind, können wir noch nicht gleich fort; denn wir müssen doch Pferde haben. Wer weiß, wie lange es dauert, ehe es uns gelingt, in den Sattel zu kommen. Leicht werden wir dabei erwischt!«

      »Man wird uns nicht dabei erwischen, weil es uns nicht einfallen wird, uns bei den Pferden aufzuhalten.«

      »Wie? Du willst, daß wir zu Fuße fliehen?«

      »Ja.«

      »Zu Fuße fort! Da kannst du darauf schwören, daß sie uns einholen werden!«

      »Gewiß nicht. Wir fliehen zu Fuße, aber nicht weit, denn wir werden das Thal gar nicht verlassen.«

      »Nicht? Erkläre dich deutlicher!«

      »Es handelt sich vor allen Dingen um unsere Waffen. Es ist anzunehmen, daß wir dieselben jetzt nicht erwischen können. Fliehen wir weit fort, so büßen wir sie ein. Wir bleiben also hier, um den Augenblick zu erwarten, an welchem wir sie uns nehmen können.«

      »Wie ist es möglich, hier zu bleiben? Giebt es denn ein Versteck, in welchem wir sicher sein könnten?«

      »Ja, im Grabe des Häuptlings.«

      »Ah! Das ist ein kühner, ein verwegener Gedanke!«

      »Bei weitem nicht so verwegen, wie du denkst. Es wäre viel gewagter, wenn wir das Todesthal verlassen und über die weite Ebene fliehen wollten, wo wir auf große Entfernung hin gesehen werden können. Wir hätten die Verfolger gleich beim Beginn des Tages hinter uns und würden gewiß eingeholt. Was das zu bedeuten hat, wenn wir weder Pferde noch Waffen besitzen, das brauche ich dir nicht erst zu sagen.«

      »Aber ist es denn so gewiß, daß wir nicht zu den Pferden können und auch die Waffen zurücklassen müssen?«

      »Beinahe gewiß. Auch handelt es sich nicht nur um die Waffen, sondern auch um die andern Gegenstände, welche man uns abgenommen hat.«

      »Können wir nicht hinschleichen und sie heimlich nehmen?«

      »Wahrscheinlich nicht. Es ist vorauszusehen, daß wir dabei ertappt würden.«

      »So mögen sie uns ertappen! Alle Wetter, wenn ich nur erst meine Glieder frei habe, dann will ich den Roten sehen, der mich wieder fangen soll!«

      »Meinst du, daß ich weniger entschlossen bin, als du? Aber ich habe keine Lust, mich, wenn ich einmal frei bin, wieder fangen zu lassen. Ich sage auch gar nicht, daß mein Gedanke, uns im Grabe des Häuptlings zu verstecken, unbedingt ausgeführt werden soll. Wenn wir uns von den Fesseln befreit haben, werden wir erst sehen, ob die Roten alle schlafen und wie es mit unsern Sachen steht. Dann wissen wir, wie wir uns zu entscheiden haben.«

      »Ja!« flüsterte jetzt Winnetou, welcher bisher geschwiegen hatte. »Der Plan meines Bruders Shatterhand ist sehr gut. Die Komantschen werden nicht alle fortreiten, denn sie wissen, daß wir laufen müssen und unbewaffnet sind, uns also nicht wehren können. Sie werden denken, es sei sehr leicht, uns wieder festzunehmen. Darum wird der Häuptling nicht alle fortschicken, zumal doch jemand unsere Sachen bewachen muß.«

      »Wieso unsere Sachen bewachen?« fragte Emery.

      »Mein Bruder weiß doch, daß wir unverletzt in die ewigen Jagdgründe gesandt werden sollen. Wenn dies geschieht, so giebt man uns auch alles mit, was wir besessen haben. Winnetou kennt die Gebräuche der roten Männer sehr genau. Unsere Körper und Glieder sollen nicht beschädigt werden, damit wir in den ewigen Jagdgründen tüchtige und starke Sklaven des toten Häuptlings sein können. Da giebt man uns


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