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Die Kinder der Bosheit. Ralph ArdnassakЧитать онлайн книгу.

Die Kinder der Bosheit - Ralph Ardnassak


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Piesicke zu der ehemaligen Malzfabrik eine Sauganlage für Getreide errichtet wurde.

      Otto Ferstner gab die Flussschifffahrt auf und wurde Getreidehändler. Bereits seit etwa 1820 florierte der Getreidehandel in Klein Piesicke. So berichtet die Chronik im herzoglichen Justizamt von Klein Piesicke, dass der dort tätige Aktuarius Hagedorn durch seine Nebeneinkünfte aus dem Getreidehandel derartig viel verdient habe, dass ihm der Erwerb eines nahe gelegenen Rittergutes möglich geworden sei.

      Neben der Schifffahrt wurde der Getreidehandel eine der wichtigsten Einnahmequellen von Klein Piesicke.

      Die Malzfabrik und die Getreidesauganlage dienten während des gesamten Zweiten Weltkrieges als Verpflegungslager der deutschen Wehrmacht.

      Im Jahre 1938 kam schließlich noch der gewaltige Kornspeicher hinzu, welchen die Hamburger Getreidefirma Hoppe und Lucke unmittelbar am Strom errichten ließ. Getreide konnte seither von dort aus per Schiff oder per Bahn verladen werden.

      So war aus der Schifferfamilie Ferstner eine Familie von Getreidehändlern geworden. Gerade noch rechtzeitig, ehe schließlich im Jahre 1960 das große und endgültige Sterben der Flussschlepper in Klein Piesicke einsetzte.

      Als sich nach dem verlorenen Kriege unter der Regie der sowjetischen Besatzer über 6.300 ländliche Genossenschaften aller Art in der Sowjetischen Besatzungszone, zu der auch Klein Piesicke gehörte, zu Bäuerlichen Handelsgenossenschaften (BHGs) zusammenschlossen, war Otto Ferstner in leitender Funktion auf Bezirksebene dabei. Aus dem einstigen Getreidehändler war ein landwirtschaftlicher Funktionär geworden.

      Die beiden Söhne, Theo und Bernd, geboren 1946 und 1948, sollten es einmal noch besser haben.

      Theo war Berufsschullehrer geworden und unterrichtete als leidenschaftlicher Fußballer Sport. Man sah ihn meist im Trainingsanzug, mit der silbrig glänzenden Trillerpfeife um den Hals. Nur Bernd schien nicht recht zu geraten. Ein Studium des Maschinenbaus in Magdeburg hatte er abbrechen müssen. Die Lehre als Optiker konnte er auch nicht erfolgreich beenden. Noch einmal musste Vater Otto seine alten Verbindungen reaktivieren, um den Sohn Bernd als Schlosserlehrling im nahen Zementwerk unterzubringen. Auch diese Lehre verlief nicht ohne Schwierigkeiten, da Bernd dem Alkohol sehr zugeneigt war, mehrfach bei Diebstählen von Material erwischt wurde und als Raufbold galt. Nur mit Mühe und Dank zahlreicher väterlicher Hilfen in Gestalt von Kaffee und Westzigaretten, verteilt an seine Lehrmeister, schaffte er den Abschluss seiner Schlosserlehre.

      VII

      Lange Zeit galt Klein Piesicke als friedlicher, ja verschlafener Ort im äußersten Südosten der Mark Brandenburg, dort, wie sie bereits in die Niederlausitz übergeht.

      Eine Chronik aus dem Jahre 1860 beschreibt Klein Piesicke als Sitz der Herzoglichen Kreisgerichtscommission, eines Rentenamtes, eines Herzoglichen Schlosses mit besonders schön angelegtem Park nach englischem Vorbild, einer Herzoglichen Försterei mit einem Reviere von insgesamt 120 Morgen Laub- und vor allem Föhrenholz, 2 Kirchen, 2 Schulen mit 4 Lehrern und mehreren größeren Stein-, Holz-, Ketten- und Schifferbrücken, die über den Strom hinweg führten.

      Die prächtigsten Gebäude von Klein Piesicke waren das Herzogliche Schloss und die mit ihm baulich verbundene Schlosskirche.

      Beide thronen auf dem hohen linken Ufer des Stromes und eröffnen von hier aus den Blick über die weiten umliegenden fruchtbaren Auen, die Felder und duftenden dunklen Kiefernwälder.

      Am Fuße der Anhöhe, auf der sich Schloss und Schlosskirche befinden, windet sich unter dichten und ihre strähnigen Zweige über das träge fließende Wasser breitenden Weiden, der Strom durch die Flussauen.

      Oft zieren den Strom weiße Segel, die seinen gewundenen Verlauf noch bis weit in die Ferne hinein andeuten, wo der Fluss selbst bereits im Dunst und in den Kronen der Bäume verschwunden scheint.

      Von der Farbe des Quecksilbers, so schimmert der Strom durch die Kronen der Auwälder, wenn die Strahlen der Sonne ihn treffen.

      Am linken Ufer des Stroms erstreckt sich ein dunkler Eichenwald. Imposante Baumgruppen von beträchtlichem Umfang und alter, ausgestattet mit malerisch-üppigen Kronen, halten hier den Blick des Betrachters gefangen.

      Rechts des Stromes hingegen liegt die Landschaft weit und offen, bietet weite Raps- und Spargelfelder, schier uferlose sandige und lehmige Böden, deren Flachheit und Kargheit erst am Horizont durch das Meer der Föhrengipfel begrenzt wird, zwischen welchen die ziegelroten Dächer der Herzoglichen Domäne von Lettau hervor schimmern. Schließlich, rechts davon, die Umrisse des Dorfes Fangschleuse, welches sich entlang des hier sanft ansteigenden und im Bogen verlaufenden Ufers des Stromes erstreckt, während fern und schon im blauen Dunst der Ferne, der Rittersberg schimmert.

      Vermutlich bereits auf das 9. Jahrhundert geht das Herzogliche Schloss zurück.

      Bereits um 970 erwähnt es der berühmte jüdische Reisende Ibrahim ibn Jaqub in seinen Reiseberichten als ganz aus Stein gebaute Burg oberhalb des Verlaufes des Stroms.

      Lange Zeit zum fränkischen Reich der Karolinger gehörig, galt diese Burg als die äußerste östliche Grenze des einstigen karolingischen Reiches.

      An der Furt einer der wichtigsten Handelsstraßen gelegen, die von West nach Ost bis in die nahe Lausitz hinein verlief, erlangte die Burg wichtige strategische Bedeutung.

      Von hier aus wurde das Reich in Richtung Osten hin erweitert, gerodet und besiedelt. Von hier aus wurden die seit alters hier siedelnden slawischen Stämme nieder gerungen, ausgerottet oder unterworfen.

      Nach der Erbteilung des Herzogtums, noch lange vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges, wurde die Burg zum Schloss und schließlich zum Witwensitz der Herzöge.

      Der gastfreudige Hof beherbergte imposante Gäste, wie den durchziehenden Imperator Napoleon oder den Komponisten Johann Sebastian Bach.

      Seit Kriegsende stand das Schloss leer und wurde als Lager für die Bäuerliche Handelsgenossenschaft genutzt. Nach einem Blitzeinschlag brannten Teile der Nebengebäude nahezu völlig aus.

      Nachdem er zum Landrat gewählt worden war, kaufte Theo Ferstner die gesamte denkmalgeschützte Anlage für eine einzige Mark vom Land, ließ sie renovieren und wohnte seither standesgemäß als Schlossherr.

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