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Mörder mit Hut & Killer ohne Namen. Alfred BekkerЧитать онлайн книгу.

Mörder mit Hut & Killer ohne Namen - Alfred Bekker


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selbst ganze Salven von Maschinengewehrfeuerstößen für die Insassen ungefährlich bleiben würden.

      Und auf die Panzerung der Karosserie war Verlass.

      Die Türen waren von innen verschlossen.

      Einer der Kerle riss jetzt von außen daran. Aber er hatte keine Chance.

      Billy grinste. "Denen geht es jetzt wie dem berühmten Affen, der versucht, an das weiche Innere einer Kokosnuss heranzukommen!"

      Die Wachmänner würden einfach abwarten, bis die ganze Maschinerie von Polizei und FBI sich in Bewegung gesetzt hatte. Das Gebiet würde weiträumig abgeriegelt. Die Gangster hatten keine Chance. Jede Sekunde bedeutete für sie, dass ihre Chancen erheblich sanken.

      Die beiden Wachmänner griffen zu den automatischen Pistolen, die sie in den Gürtelholstern stecken hatten.

      "Sie können nichts machen", meinte der Mann am Steuer zufrieden.

      Aber dann öffneten sich seine Augen weit vor Entsetzen.

      Einer der Gangster hatte sich mit einer Bazooka in Stellung gebracht. Deren Geschosse durchschlugen mühelos die Stahlplatten von Panzerfahrzeugen.

      Die beiden Wachleute wurden bleich.

      Sie erkannten, dass ihr Verzögerungsspiel jetzt vorbei war. Endgültig. Sie ließen die Waffen sinken und hoben die Hände. Aber offenbar nicht schnell genug.

      Die Bazooka wurde abgefeuert. Das Geschoss durchschlug das Panzerglas. Die Fahrerkabine des Transporters verwandelte sich in ein Inferno. Flammen schossen empor. Der Knall der Detonation war ohrenbetäubend und übertönte die Todesschreie der Insassen.

      Diese hatten keine Chance.

      Wenn sie nicht durch die Explosion förmlich zerrissen worden waren, versengten sie die Flammen.

      In die Reihen der Gangster kam Bewegung.

      Mit zwei Feuerlöschern wurden die Flammen eingedämmt.

      Grauweißer Schaum erstickte das Feuer innerhalb von fünfzehn, zwanzig Sekunden.

      Einer der Maskierten half einem Komplizen dabei von vorn, durch die zerstörte Frontscheibe hindurch in die Fahrerkabine zu steigen. Es roch nach verbrannten Leichen und geschmolzenem Plastik.

      "Der Schlüssel!", rief der Kerl.

      Er warf ihn hinaus, einem Komplizen direkt in die Hand.

      Dieser rannte zur Rückfront des Transporters.

      Die Tür wurde geöffnet.

      Und dann lag endlich das vor ihnen, was sie haben wollten.

      Es war eine Kiste aus Stahl, gut gesichert durch mehrere Halterungen. Mit zwei winzigen Plastiksprengstoffladungen wurden sie zersprengt.

      Die Kiste war schwer.

      Zwei Männer trugen sie hinaus und luden sie in den Kofferraum des Chevys.

      Zehn Sekunden später brausten die Vermummten in ihren Wagen davon. Reifen drehten durch und quietschten. Sie fuhren wie die Teufel, denn sie wussten nur zu gut, dass jetzt jeder Cop im Umkreis von fünfhundert Meilen hinter ihnen her sein würde.

      Aber ihre Beute war es wert.

      Glaubten sie.

      2

      Der Staat New Jersey gehört zum Zuständigkeitsbereich des FBI-Districts New York. Aber das war längst nicht der einzige Grund dafür, dass das unser Fall war.

      Als ich zusammen mit meinem Freund und Kollegen Milo Tucker am Ort des Geschehens eintraf, herrschte dort das blanke Chaos. Die State Police des Staates New Jersey hatte alles weiträumig abgeriegelt. Der McKeeway nach Union City war gesperrt.

      Ich ließ die Seitenscheibe meines Sportwagens hinuntergleiten, als man uns an der ersten Straßensperre anhielt.

      Ein uniformierter und schwerbewaffneter State Police-Beamter grüßte knapp.

      Ich hielt ihm meinen Dienstausweis hinaus.

      "Special Agent Jesse Trevellian vom FBI-District New York", murmelte ich dazu.

      Mein Gegenüber nickte nur und winkte mich durch.

      Ich stellte den Sportwagen irgendwo ab. Wir stiegen aus.

      Der überfallene Transporter sah furchtbar aus.

      Spurensicherer machten sich bereits überall zu schaffen.

      Unser FBI-Distrikt hatte auch eine gute Handvoll Erkennungsdienst-Spezialisten herübergeschickt, um die hiesigen Kräfte zu unterstützen.

      Außerdem war da noch ein ziemlich gestresst wirkender Captain der Polizei von Union City, in deren Zuständigkeitsbereich diese Tat bereits lag.

      Der Captain hieß Craig, war grauhaarig und etwas untersetzt. Seine Schultern waren breit und gaben ihm ein sehr stämmiges Aussehen.

      Er sah sich meinen Ausweis interessiert an.

      "Ihnen nach dem, was hier passiert ist, noch einen guten Tag zu wünschen, würde mir unpassend erscheinen, Agent Trevellian", brummte Craig zwischen den Zähnen hindurch. "Kommen Sie, ich zeige Ihnen, was wir bislang haben."

      Wir umrundeten den Transporter.

      Ein unangenehmer Geruch stieg uns in die Nase.

      Bei dem Blick in die Fahrerkabine wurde mir fast schlecht.

      Ich habe dem Kampf gegen das Verbrechen mein Leben gewidmet. Und mein Job als G-man bringt es nun einmal mit sich, immer wieder auch dem Tod in vielfältiger Gestalt zu begegnen. Und doch gibt es immer wieder Dinge, die man in den Schlaf mitnimmt. Bilder wie das der beiden schrecklich zugerichteten Wachmänner in diesem Transporter zum Beispiel.

      Ich bin hart im Nehmen.

      Aber nicht abgestumpft.

      "Die Gangster waren sehr gut organisiert", erklärte Craig mit tonloser Stimme. "Sie haben eine Bazooka oder so etwas verwendet. Die beiden armen Kerle hatten nicht den Hauch einer Chance."

      Craig ballte die Hände zu Fäusten.

      Irgendein Kollege meldete sich über Funk bei ihm. Er zog das Gerät aus der Manteltasche und meldete sich.

      Offenbar gab es noch immer keine Spur von den Tätern. Und das obwohl eine Großfahndung eingeleitet worden war. Das konnte eigentlich nur heißen, dass sie eine sehr gute Organisation im Hintergrund hatten, die ihnen beim Untertauchen half.

      Ich erwartete, dass wir bald irgendwo auf ein paar Wagen stießen, die sie benutzt und dann irgendwo abgestellt hatten.

      Wenn wir Glück hatten, ergaben sich dann ein paar Hinweise.

      Wenn wir Glück hatten. Aber die Chancen standen nicht allzu gut, wenn man die Kaltblütigkeit bedachte, mit der sie gehandelt hatten.

      Jedes Detail schien genau überlegt und organisiert gewesen zu sein.

      Während Craig damit fortfuhr, uns den Tatort zu erläutern, wurde mir das immer klarer.

      "Sehen Sie das weißgraue Pulver, Agent Trevellian?"

      "Ja. Stammt wohl von einem Feuerlöscher. Sie haben den Brand gelöscht. Warum haben sie das gemacht?"

      "Um den Schlüssel an sich zu bringen. Das Schloss der Hintertür verfügt über einen besonderen Schutzmechanismus gegen Sprengungen. Bei Hitzeeinwirkung schmilzt da irgend etwas zusammen und man kann die Tür dann nur noch mühsam aufschweißen. Deswegen haben die auch nicht einfach ihre Bazooka auf die Rückfront gehalten oder versucht, die Tür aufzusprengen. Nein, sie mussten an den Schlüssel..."

      "Sie meinen, dass sie diese Details wussten?", mischte sich jetzt Agent Milo Tucker ein.

      Craig zuckte die Achseln.

      "Haben Sie eine bessere Erklärung? Das mit der Bazooka hatte übrigens auch noch einen anderen


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