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Die Androiden-Chronik. Alfred BekkerЧитать онлайн книгу.

Die Androiden-Chronik - Alfred Bekker


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      Sie überflogen die weiten Ebenen von Katura III, auf denen es praktisch keinen Orientierungspunkt gab. So weit man sah – Sand. Der Gleiter jagte mit einer Geschwindigkeit von mehreren tausend Kilometern pro Stunde über die flachen Wüstengebiete, in denen es kein Leben gab. Jedenfalls hatte man geglaubt, dass Katura III unbewohnt war. War dies ein Irrtum? Wer sollte in dieser öden Welt leben? Intelligente Tiere?

      Oder aber hatte eine fremde Macht hier auf die Geschicke der Welt Katura III Einfluss genommen?

      „Sehen Sie mal da unten!“, rief Cromer aufgeregt.

      Asken, der die Position des Piloten eingenommen hatte, sah auf die Wüste hinab. Aber was war das? Der Commander sah einige schwarze Flecken, die sich bewegten.

      „Können Sie erkennen, was das ist?“, fragte Asken.

      „Gehen Sie weiter nach unten, Commander.“

      Asken hatte die Geschwindigkeit inzwischen auf ein Minimum gedrosselt. Der Gleiter verlor an Höhe.

      „Das können Turbulenzen sein“, vermutete Asken. Aber Cromer schüttelte energisch den Kopf.

      „Die Orter zeigen eindeutig an, dass dieses Ding lebt.“

      „Es lebt? Überprüfen Sie bitte alle Daten, Cromer.“

      „Schon geschehen, Commander. Es besteht kein Zweifel.“

      „Dann sind diese Flecken vielleicht die Monster, die Ahab Kira gesehen haben will.“

      „Gehen Sie doch noch ein wenig hinab, Commander. Vielleicht sehen wir dann mehr.“

      Asken ließ den Gleiter nun in einer Höhe von nur fünfzig Metern schweben.

      „Können Sie etwas entdecken, Cromer?“

      „Ja, Commander. Es sind tatsächlich monsterhaft anmutende Wesen.“

      Asken schaute nun auch hinab.

      „Sie scheinen einen ausgeprägten Metabolismus zu haben. Ich habe sonst keine Erklärung für das dauernde Ändern der Körperform dieser Wesen.“

      Es hatte etwas Gespenstisches an sich, wie die Monster so daher trotteten, wobei sie alle paar Sekunden ihre Körperform änderten.

      Es war eine grausige Horde. Cromer traute ihr den Überfall auf Gruppe 7 wohl zu. Eine solche Horde müsste zu allem fähig sein. Sie schien zum Morden und Töten geschaffen zu sein – das Böse schlechthin.

      „Ob die intelligent sind?“, wollte Asken wissen.

      „Sie sehen nicht so aus, Commander.“

      „Aber aus welchem Grund haben sie Gruppe 7 vernichtet?“

      „Vielleicht sind sie krank. Das wäre auch eine Erklärung für die instabile Körperform.“

      „Daran glaube ich nicht, Mr. Cromer. Schließlich waren sie ja auch stark genug, um Gruppe 7 niederzumetzeln.“

      „Stärke und Schwäche haben nicht in jedem Fall eine Krankheit im Hintergrund. Warum kann man nicht stark sein, wenn man krank ist und schwach, wenn man gesund ist?“

      „Sie meinen also …“

      „Genau, Commander. Vor vielen tausend Jahren gab es unter den Wildtieren Terras eine Seuche, die auch für den Menschen gefährlich war – ich meine die Tollwut. Das befallene Tier verhielt sich anormal und ließ sich zu unkontrollierten Handlungen hinreißen. Die Schwäche und der folgende Tod kamen erst später.“

      „Sie meinen also, dass diese Tiere eine Art Tollwut haben, Cromer.“

      „Nein, nicht ganz. Ich wollte nur sagen, dass die Tiere nicht aus eigenem Antrieb gehandelt haben.“

      „Mich würde allerdings doch interessieren, ob sie nun intelligent sind“, bekannte Asken.

      „Dazu müssten wir eine Sonde in den Körper der Tiere schießen. Wir müssten landen und einer von uns müsste mit dem Transmitstrahler die Sonde in den Körper eines der Monster schießen. Er müsste den Gleiter verlassen. Eine schnelle Flucht wäre unmöglich, Commander.“

      „Ich meine, wir sollten es wagen. Ich gehe mit dem Gleiter auf die Erde und Sie werden das Transmitgewehr laden, Cromer.“

      Etwas zu hart setzte der Gleiter auf der Oberfläche des Planeten auf.

      „Setzen Sie sich in den Pilotensessel, Cromer. Ich werde gehen.“

      „Hier ist das Gewehr, Commander.“

      Cromer reichte Asken das Transmitgewehr und setzte sich dann auf den Pilotenplatz, wo vorher der Commander gesessen hatte. Die Außentür des Gleiters öffnete sich automatisch. Asken trat in die unwirtliche Wüstenlandschaft. Bevor er den Gleiter verließ, hatte er nicht vergessen, sich ein schweres Energiegewehr umzuhängen – man konnte ja nie wissen.

      Mit Cromer war er nur noch durch seinen Kommunikator verbunden. Asken tat einige Schritte durch den Sand. Die Monster waren jetzt knapp 60 Meter von ihm entfernt. Der Commander vernahm ein barbarisches Brüllen. Asken dachte nicht darüber nach, ob dieses Brüllen vielleicht eine Art von Sprache sein konnte. Er hatte jetzt Wichtigeres zu denken. Die Monster schienen jetzt auf ihn aufmerksam zu werden. Das Brüllen wurde lauter.

      Die Monsterwesen änderten ihren Weg – sie kamen jetzt direkt auf Asken zu.

      Die geisterhafte Horde stürmte durch die Wüste, und wehe dem, der ihr in den Weg kam.

      Asken bemerkte, dass trotz aller Veränderungen bei den Körpern der Ungeheuer doch ein Organ konstant blieb.

      Es handelte sich um einen blauen Flecken, der überaus stark leuchtete. Vermutlich diente dieses Organ der Orientierung. Asken durfte nun nicht länger zögern. Er legte kurz an und schoss dann das Transmitgewehr ab. Der kegelförmige Strahl erfasste ein Monster, das daraufhin sofort stehenblieb.

      Die Sonde war durch den winzigen Materietransmitter in Askens Transmitgewehr in den Körper des Ungeheuers gestrahlt worden. Asken hatte seine Mission erfüllt, aber nun hieß es erst wieder zum Gleiter zu gelangen.

      Der Commander von Katura-Point warf das Transmitgewehr weg und griff stattdessen zu seinem Energiestrahler.

      Aber Asken musste aufpassen!

      Wenn er das Monster mit der Sonde traf, dann war alle Arbeit umsonst.

      Behutsam tat er die ersten Schritte in Richtung Gleiter, wobei er die Wüstenungeheuer ständig im Auge behielt.

      Seine Schritte wurden immer schneller und hastiger.

      Die Monster folgten ihm.

      Da begann ein einzelnes Monster plötzlich riesige Sätze zu machen. Im Nu war es bei Asken angelangt.

      Dieser wirbelte herum und gab einen Schuss aus seinem Energiestrahler ab.

      Das Wesen leuchtete auf, als es durch den Strahl getroffen wurde. Aber das Monster stürzte nicht zu Boden, wie Asken es erwartet hatte.

      Einen Augenblick lang hielt es inne.

      Diesen Augenblick nutzte Asken zum Weglaufen.

      Doch es dauerte nur Sekunden, da hatte sich das Ungeheuer wieder aufgerappelt. Mit weiten Sätzen hastete es hinter dem Commander her.

      Der veränderbare Körper des Monsters bildete nun einen langen Arm. Dieser Arm war mindestens zwei Meter lang, so dass er Asken festhalten konnte.

      Verzweifelt versuchte sich der Commander aus dem Griff zu befreien. Aber es gelang ihm nicht.

      Er schoss mit seinem Strahler nochmals auf das Monster, aber die Umklammerung durch den überdimensionalen Arm konnte er nicht lösen. Dieses rätselhafte Wesen, mit seinem noch rätselhafteren Metabolismus, wurde durch Askens Schüsse zwar geschwächt, aber nie ernsthaft in Gefahr gebracht.

      Die Umklammerung wurde immer stärker. Asken war sich der Tatsache bewusst, dass er nicht mehr lange zu leben hatte, wenn nicht bald etwas


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