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Von Flammen & Verrat. Melanie LaneЧитать онлайн книгу.

Von Flammen & Verrat - Melanie Lane


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Minister …«, begann Nick vorsichtig.

      »Der Minister ist mir egal.«

      Die Männer erstarrten und sahen mich an.

      »Sein Tod ist tragisch, ja, aber Minister Meyer war kein Fan von mir und wir müssen nicht so tun, als wäre er nicht der erste gewesen, der mich am liebsten gegen dich ausgetauscht hätte, Nick. Aber«, ich entzog ihm meine Hand und faltete meine leicht zitternden Finger in meinem Schoß, »worum wir uns zu allererst kümmern sollten, ist das wie, nicht das warum.« Ich blickte von Nick zu Duncan. »Du hast vollkommen recht, es ist Irrsinn«, wiederholte ich jene Worte, die er Malik am See an den Kopf geworfen hatte. »Wie in Abbadons Namen konnten sie den Minister direkt vor unseren Augen umbringen? Direkt vor den Augen der Wachen? Wir haben Schutzzauber.« Meine Stimme wurde lauter. Schriller. »Und der ganze verdammte Palast ist voller Wachen und Assassinen. Wie konnte das passieren?« Meine Atmung hatte sich beschleunigt und inmitten meiner kleinen Rede hatte ich angefangen, leise zu keuchen.

      Dies war nicht meine erste Leiche, immerhin war ich bereits mit den Assassinen auf einer Mission gewesen und hatte selbst einen Dämon ausgeschaltet, aber verdammt … jemanden in einem ehrlichen Zweikampf zu töten, war etwas ganz anderes, als ihn mit Hilfe eines uralten, illegalen Zaubers hinzurichten.

       Du bist die Nächste.

      »Lilly.« Duncan erhob sich und kam um den Tisch herum. Sanft legte er seine Arme von hinten um meine steifen Schultern und zog meinen Rücken an seine starke Brust. »Du musst ruhiger atmen, Liebling.«

      »Ich weiß, ich … ich kann nicht.« Nick beobachtete mich, sichtlich überfordert, und auch King presste die Lippen zusammen und starrte grimmig geradeaus.

      Was ich brauchte, war Lucan, so ungern ich das auch zugab. Lucan würde es schaffen, die nervöse Energie in mir zum Schweigen zu bringen. Und er würde es schaffen, die laut summende Magie in meinen Adern zu beruhigen und mich mit ein paar wohl überlegten Worten wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Er oder meine Freundinnen. Alina und Cora!

      »Alina«, rief ich, plötzlich wirklich ängstlich. »Ihr müsst jemanden zu Alina und Cora schicken. Und Jace und Laura, sie …«

      »Es sind bereits Wachen zu ihnen unterwegs«, beruhigte mich Olli, während er weiterhin auf und ab tigerte. Bei unserer Ankunft hatte er das komplette Personal aus der Küche gejagt. Seitdem machte er Kaffee, räumte Geschirr hin und her und versuchte irgendwie, sich zu beschäftigen. Wir alle gingen mit dieser neuen … Entwicklung auf unsere eigene Art und Weise um. Nick beobachtete mich und Duncan mit leicht glasigen Augen. Ich fragte mich, was mein Bruder jetzt wohl dachte. Immerhin wurde sein Weltbild schon wieder erschüttert. Wären meine eigenen Emotionen nicht so wirr gewesen, hätte ich durch unser Geschwisterband spüren können, was in diesem Moment in ihm vorging. Der Schmerz und auch die Angst in seinen Augen sagten mir jedoch genug. Von unserer kleinen Runde waren King und Duncan mit Abstand am ruhigsten. Die beiden Assassinen behielten nicht nur einen klaren Kopf, sie wirkten nahezu unbeeindruckt. Beherrscht und diszipliniert, das waren zwei Adjektive, die mir spontan durch den Kopf gingen. Wie oft hatten sie mit solchen oder ähnlichen Situationen schon zu tun gehabt? Duncan war noch jung, nicht einmal fünfzig, aber King? Der Krieger war nicht nur Lucans Stellvertreter, sondern auch seit mehr als dreihundert Jahren ein Teil der Sieben – der tödlichsten und fähigsten Assassinen der gesamten Gilde. Des Königs beste Krieger. Die Assassinen, der Legende nach einst erschaffen, um die Anderswelt zu beschützen und sie im Gleichgewicht zu halten, blieben normalerweise unter sich. Kein Wunder, dass Kjiel und die anderen der Sieben mich nicht ausstehen konnten. Die letzten beiden Tage waren der beste Beweis dafür, dass ihr Leben durch mich gehörig auf den Kopf gestellt wurde. Erst erfuhren sie, dass ich die vom Schicksal bestimmte Gefährtin ihres Königs war – eine Tatsache, mit der ich selbst noch zu kämpfen hatte – und jetzt hatten wir es nicht nur außerhalb der Palastmauern mit Unsterblichen zu tun, die mir an den Kragen wollten, sondern auch innerhalb eben dieser Mauern, die eigentlich unüberwindbar und absolut sicher sein sollten.

      Eigentlich. Was für ein dehnbarer Begriff. Was für ein … schwammiges Wort. Eigentlich waren wir sicher. Eigentlich konnte man einen Unsterblichen nur durch Abschlagen seines Kopfes töten. Eigentlich wollte Lucan keine romantische Beziehung zu mir, aber irgendwie waren wir dennoch vom Schicksal miteinander verbunden, irgendwie waren unsere Feinde uns extrem nahegekommen und definitiv war der Minister jetzt tot. Ich lehnte mich schwer an Duncan und genoss die tröstende Wärme seines Körpers. Es brachte mich nicht weiter, so zu denken. Selbst in meinem eigenen Kopf schwamm ich auf einer Welle der Unsicherheit. Im Hause des Ministers, als ich Jace und Laura mit mir genommen hatte, hatte ich erkannt, was für eine Art Prinzessin, was für eine Art Regentin, ich sein wollte. Ich hatte meine Magie kontrolliert und mich stark und selbstbewusst gefühlt, und jetzt? Jetzt tanzten Wörter wie eigentlich und irgendwie in meinem Kopf und machten meine Unsicherheit erneut perfekt.

      Als ich heute Morgen mit einem Kater der Größe von ganz Alliandoan aufgewacht war, hätte ich niemals damit gerechnet, dass dieser Tag innerhalb von nicht mal einer Stunde völlig den Bach runtergehen würde.

      Stimmen hallten den Korridor vor der Palastküche entlang und ich erkannte die aufgebrachten Rufe meiner Freundinnen.

      »Wo ist sie?« Das war Alina.

      »Geht uns aus dem Weg, ihr hirnverbrannten Vollidioten.« Und das Cora. Offensichtlich hatten sie Probleme damit, an den Wachen vorbei, in die Küche zu gelangen.

      »Olli«, wies Nick unseren Hausherrn an. »Hol sie rein, ja?« Seufzend lehnte mein Bruder sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Bevor Cora für weitere Tragödien sorgt.«

      Duncans Arme lösten sich von mir. Er wusste ganz genau, was jetzt kam, und war schlau genug, sich vorher in Sicherheit zu bringen. Olli öffnete die Tür und sofort stürmten meine Freundinnen an ihm vorbei. Duncan wurde unsanft aus dem Weg geschoben und ich atmete erleichtert auf, als Alina und Cora ihre Arme fest um mich schlangen. Letztere, so gut es ihr bereits enormer Babybauch zuließ.

      »Heilige Balance, Lilly, als die Wachen vor unserer Tür standen…« Alinas Stimme zitterte leicht und ihre Arme umschlangen mich fester. »Ich hatte solche Angst um dich.«

      »Wir beide.« Cora richtete sich auf und tätschelte mir die Schulter, während Alina noch immer halb in meinem Schoß lag.

      »Ist jemand verletzt worden?«

      Irritiert sah ich auf und direkt in Coras blitzende, grüne Augen.

      »Nein. Aber jemand ist tot.«

      »Jemand außer dem Minister«, korrigierte sie sich und schielte möglichst unauffällig zu Nick. Sie musste sich jedoch keine Sorgen machen, dass Nick ihr ihre fehlende Anteilnahme krumm nahm, denn es schien, als hätte er ihre Worte nicht einmal registriert. Die Augen meines Bruders lagen auf Alina, und zwar nur auf ihr. Eine Ader an seinem Hals begann sanft zu pochen und ich fragte mich, wie viel Anstrengung es ihn kostete, nicht aufzuspringen und Alina an sich zu reißen. Allerdings war ich noch nicht bereit, die Umarmung meiner Freundin aufzugeben. Alinas Körperwärme und ihre besonnene, starke Aura waren genau das, was ich jetzt brauchte. Sie beruhigte mich und nach ein paar weiteren Minuten löste ich mich von ihr und atmete tief durch. Mein Kopf nun wesentlich klarer als zuvor.

      »Erzählt uns was passiert ist«, verlangte Cora zu wissen und meine Freundinnen setzten sich zu uns an den Tisch. Während Nick und Olli den beiden abwechselnd erzählten, was in der letzten Stunde, seitdem ich diese Küche betreten hatte, passiert war, lehnte ich mich auf meinem Stuhl zurück und arbeitete daran, das noch immer zu schnelle Schlagen meines Herzens unter Kontrolle zu bekommen. Lucan, Malik und die anderen Wachen waren da draußen am See und kümmerten sich um die Leiche des Ministers.

       Ich sollte bei ihnen sein.

      Dies war mein Königreich und die Botschaft galt mir, also sollte ich bei ihnen sein. Theoretisch. Praktisch bewegte ich mich keinen Zentimeter.

       Lucan?

      Keine Antwort. Entweder er hörte


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