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Die Elfen der Dämmerung: 3 dicke Fantasy Sagas auf 1500 Seiten. Frank RehfeldЧитать онлайн книгу.

Die Elfen der Dämmerung: 3 dicke Fantasy Sagas auf 1500 Seiten - Frank Rehfeld


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war sie einen Moment lang völlig erstarrt und unfähig, sich zu wehren, und noch bevor sie einen Schrei ausstoßen konnte, presste sich eine Hand hart auf ihren Mund.

      "Nun sieh mal einer an, wen wir hier haben", hörte sie Scruuls Stimme. "Eine kleine Katze, die sich vor lauter Neugier ein bisschen zu nah ans Feuer herangetraut hat. Damit hat sich das Problem mit der Entführung wohl schon erledigt."

      Miranya biss ihm mit aller Kraft auf die Finger. Mit einem Fluch riss der Magier die Hand von ihrem Mund zurück. "Verdammtes Miststück!", zischte er.

      Im nächsten Moment hämmerte er Miranya die Faust so fest gegen die Schläfe, dass sie augenblicklich das Bewusstsein verlor.

      Die Zwergenkönige

      In Begleitung der Zwerge kamen Maziroc und Pollus ungleich schneller voran als zuvor, da diese hier jeden Fußbreit Bodens kannten, wesentlich genauer als der Magier, der die Todessümpfe selbst erst wenige Male betreten hatte. Bereits nach einer knappen Stunde wurde das Erdreich unter ihren Füßen allmählich wieder fester, stieg sogar leicht an und ging immer mehr in Fels über.

      Vereinzelt war durch Lücken in der Vegetation sogar schon der Ashran zu sehen, der Berg, auf dessen Gipfel Ravenhorst errichtet worden war. Es handelte sich um einen Tafelberg, gerade so, als hätte ein unordentlicher Gott nur die obere Hälfte eines Bergkegels gebraucht, hätte ihn aufgeschnitten, sich den Teil, den er benötigte genommen, und den Rest hier in den Todessümpfen vergessen. Geblieben war ein riesiger Klotz, mehr als tausend Meter hoch, mit beinahe lotrecht abfallenden Flanken, an denen entlang sich einzelne, nur mühsam passierbare Pfade serpentinenartig in die Höhe wanden. Eine Bergspitze gab es nicht, nur ein fast ebenes, mehrere Kilometer durchmessendes Gipfelplateau.

      Schließlich endete der Weg, über den die Zwerge sie führten, an einer meterhoch steil aufragenden Felswand, die sich in einem Halbkreis vor ihnen erstreckte und ihnen das Weitergehen verwehrte.

      "Verdammt! Diese Trottel haben uns in eine Sackgasse geführt", raunte Pollus so leise, dass nur Maziroc neben ihm es hören konnte. "Offenbar kennen die sich selbst nicht richtig aus."

      Auch Maziroc war überrascht. Der Ashran erhob sich durch eine Laune der Natur direkt in den Todessümpfen, vermutlich das einzige Felsmassiv, das es hier gab. Die Pfade, die den Berg hinaufführten, waren steil und eng und daher schwer zu passieren, wie Maziroc aus eigener Erfahrung wusste. Schon bei seinen früheren Besuchen hier war ihre Ersteigung ihm am unangenehmsten im Gedächtnis haften geblieben. Immerhin jedoch hatte es diese Pfade gegeben, während die Felswand vor ihnen selbst einen noch so geübten Kletterer vor ein unlösbares Problem stellen würde. Sie wies so gut wie keine Vorsprünge auf, an denen man sich festhalten konnte, fast als wäre sie glatt geschliffen.

      Dennoch trat Kari weiterhin darauf zu und blieb erst unmittelbar vor dem Fels stehen. Sie drückte auf eine bestimmte Stelle, und mit einem nur leisen Knirschen schwang ein Teil der Felswand wie ein Tor zur Seite und gab den Eingang zu einem Stollen frei, der tiefer in den Berg hineinführte.

      Mit einem spöttischen Lächeln wandte die Zwergin sich um und blickte Maziroc an. "Keine Sorge. Wir haben uns nicht verlaufen und sind auch in keine Sackgasse geraten, wie Ihr offensichtlich gedacht habt, sondern wir sind hier goldrichtig", sagte sie mit überheblich klingender Stimme. "Da Ihr es so eilig habt, unsere Könige zu sprechen, will ich Euch auch auf schnellstem Wege zu ihnen bringen, und das ist mittlerweile dieser."

      Verwirrt folgte Maziroc ihr und den anderen Zwergen zusammen mit Pollus ins Innere des Berges. Der Stollen war eindeutig künstlich angelegt oder zumindest ausgebaut, da die Wände auch hier glatt und ebenmäßig waren und eindeutige Spuren einer Bearbeitung mit Werkzeugen aufwiesen. In regelmäßigen Abständen steckten brennende Fackeln in Halterungen und beleuchteten den Gang. Er war groß genug, dass sie bequem mit mehreren Personen nebeneinander gehen und auch die Pferde mit sich führen konnten.

      "Was ist das?", fragte Maziroc. "So weit ich mich erinnere, müssen wir auf den Gipfel des Ashran hinauf, um nach Ravenhorst zu kommen, nicht in ein Loch im Inneren des Berges. Was sollen wir hier?"

      "Wartet es nur ab", antwortete Kari. Immer noch zeigte ihr Gesicht das spöttische Lächeln, doch ihre Stimme verriet zugleich auch einen fast kindlichen Stolz. "Ihr werdet gleich eine Überraschung erleben."

      Als er Pollus' fragenden Blick bemerkte, zuckte Maziroc die Achseln, um zu zeigen, dass er ebenso wenig wie der junge Soldat wusste, was das zu bedeuten hatte, und was sie erwartete.

      Immer tiefer drangen sie in den Berg vor. Der Stollen verlief schnurgerade und endete schließlich an einer mit einem Gitter umgebenen Metallplattform, auf der mindestens ein Dutzend Personen Platz hatten. Von den vier Ecken der Plattform aus führten gut armdicke Ketten aus Stahl in die Höhe. Sie trafen sich in mehreren Metern Höhe, gingen in eine noch dickere Kette über und verschwanden in einem Loch in der Höhlendecke.

      "Kommt schon, Maziroc, ich denke, Ihr habt es so eilig", drängte Kari. Sie und die anderen Zwerge hatten die Plattform bereits betreten. "Und bringt ruhig die Pferde mit."

      "Das gefällt mir nicht", murmelte Pollus mit vor Angst leicht zitternder Stimme. Dennoch folgte er Maziroc ohne zu zögern auf die Plattform. Einer der Zwerge schloss das Gitter hinter ihnen.

      Maziroc warf einen Blick in die Höhe, deutete ein Kopfschütteln an und sah dann Kari fest an. "Sagt mir, dass es nicht das ist, was ich vermute."

      "Und wenn es doch genau das ist?"

      "Aber ... das ist unmöglich." Noch einmal schüttelte Maziroc den Kopf, wesentlich entschiedener diesmal. "Der Ashran ist über tausend Meter hoch. Ihr könnt keinen so tiefen Schacht ..."

      "Wir konnten und wir haben", fiel Kari ihm voller Stolz ins Wort, nahm eine Fackel von einem Stapel und entzündete sie an einer der bereits brennenden. "Viele natürliche Spalten und Hohlräume haben uns die Arbeit erleichtert, dennoch hat unser Volk mehr als ein Jahrhundert daran gearbeitet. Erst vor wenigen Monaten sind wir fertig geworden. Ihr seid der erste Außenstehende, der Ravenhorst auf diesem Weg erreichen wird."

      Dem Magier fiel auf, dass ihre Worte ausschließlich an ihn gerichtet waren. Pollus schien für sie gar nicht zu existieren. Er hatte erwartet, dass man dem Soldaten wenig Beachtung schenken würde, aber nicht, dass man ihn so vollständig ignorierte. Offenbar befand Kari ihn nicht einmal für wert, dieses Geheimnis vor ihm zu verbergen und ihn den Ashran auf normalem Wege erklimmen zu lassen.

      "Ich fühle mich geehrt", behauptete Maziroc, doch fühlte er sich in Wahrheit eher beklommen. Bei seinen bisherigen Besuchen hatte es ihn vor allem vor dem Besteigen der schmalen und steilen Pfade bis zum Gipfel des Berges gegraut. Die Vorstellung, an einem so wackligen Gefährt den Höhenunterschied von mehr als tausend Metern zu überbrücken, war ihm jedoch kein bisschen angenehmer.

      "Kein Stahl wäre hart genug, um eine so lange Kette daraus zu schmieden, die stabil genug wäre, ein Gewicht aus dieser Tiefe zu heben", behauptete er.

      Kari antwortete nicht, sondern griff nach einem Seil, das ebenso wie die Kette in dem Schacht über ihren Köpfen verschwand, und zog ein paarmal kräftig daran. Wenige Sekunden später strafften sich die Ketten, und ein Ruck ging durch den Boden. Die gesamte Plattform hob sich und glitt langsam in die Höhe.

      Pollus griff nach Mazirocs Arm und klammerte sich so fest daran, dass es wehzutun begann.

      "Was ... was ist das?",


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