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Im Reiche des silbernen Löwen III. Karl MayЧитать онлайн книгу.

Im Reiche des silbernen Löwen III - Karl May


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Geist!

      Fühle mich aber auch wie neugeboren, daß ich das alles glücklich überwunden habe. Nun sagt mir doch auch einmal, ob ich gut oder fehlerhaft spreche!«

      »Welcher Meinung war Euer Lehrer über diesen Punkt?«

      »Dummer Kerl! Lachte mich aus!«

      »Ihr habt ihn vorhin aber doch einen sehr tüchtigen Kerl genannt!«

      »War er auch; nur in dieser Beziehung nicht! Sagte immer, ich spräche englisch mit schlecht gewählten arabischen Worten. Behauptete auch, ich würfe zu viel englische Partikel hinein. Was soll ich aber denn mit meinen Partikeln machen, wenn ich sie einmal habe? Das war doch unrecht von ihm. Nicht?«

      »Recht wird wohl der haben, der da weiß, daß kein Meister vom Himmel gefallen ist. Man darf nicht denken, daß man fertig sei, sondern man muß sich üben, immerfort weiterüben.«

      »Das thue ich auch! Habe mich sogar heut geübt, mit dem Wirte da draußen. Wollte einmal hören, wie die Sprache des Arabers klingt, wenn er betrunken ist.«

      »Außerordentlich löbliches Unternehmen!«

      »Mag sein! Nehmt Ihr es mir übel?«

      »Nein. Vielleicht ist es sogar vorteilhaft für mich, daß Ihr ihm einen Haarbeutel aufgesetzt habt.«

      »Wieso?«

      »Davon werden wir später sprechen; es gehört eine lange, aber sehr interessante Erzählung dazu. Wir haben nämlich schon sehr viel erlebt, und zwar Dinge, welche wahrscheinlich noch gar nicht zu Ende sind. Halef wird Euch alles berichten, und ich glaube, daß Ihr den Faden dann mit uns weiterspinnen werdet. Für jetzt ist es notwendig, zu wissen, ob Ihr wirklich die Absicht habt, Euch erst drüben in Persien ein Pferd anzuschaffen?«

      »Ja; eher nicht.«

      »Wo?«

      »Vielleicht Schiras.«

      »Aber wir müssen doch von Buschehr bis Schiras reiten!«

      »Nehme ein Mietspferd.«

      »Das ist für uns unbequem; aber da Ihr es einmal wollt, müssen wir Euch Euern Willen lassen.«

      »Wenn ich hier eins kaufte, müßte ich es per Schiff hinübertransportieren lassen wie Ihr die eurigen. Das kann ich umgehen.«

      »Das ist freilich wahr. Hoffentlich bekommt Ihr dort etwas Preiswürdiges. Da wir echtes Blut reiten, dürft auch Ihr nicht schlecht beritten sein, sonst kommt Ihr nicht mit uns fort.«

      »Habt keine Sorge! Kaufe nichts Schlechtes. Geld ist da! Wer ist der Kerl?«

      Diese Frage galt dem Fährmann, welcher jetzt endlich kam, um uns zu benachrichtigen, daß er nun bereit sei. Wir hatten ihm gesagt, daß er uns im Kahwe finden werde. Nun brauchten wir ihn nicht. Es war vorauszusehen, daß er in echt orientalischer Weise eine Entschädigung dafür verlangen werde; darum antwortete ich, als er seine Aufforderung, jetzt mitzukommen, ausgesprochen hatte:

      »Hast du dich denn schon ausgeruht?«

      »Ja,« nickte er.

      »Aber wir noch nicht. Wir waren noch viel müder als du und müssen also noch länger sitzen bleiben.«

      »Aber ich habe grad jetzt Zeit!«

      »Wir noch nicht!«

      »Ihr könnt auf der Fähre ebenso ruhig sitzen wie hier!«

      »Ganz dasselbe haben wir dir vorhin auch gesagt. Wir wollten rudern, und du solltest dich pflegen; das beliebte dir aber nicht. Jetzt sind wir es, denen es nicht paßt.«

      »Später fahre ich Euch nicht!«

      »So lässest du es bleiben!«

      »Ihr habt mir ein Bakschisch für das Warten zu zahlen!«

      »Sehr gern! Wieviel verlangst du?«

      »Fünf Piaster. Ich denke, daß Ihr das sehr billig finden werdet!«

      »Es ist billig; ich hätte mehr verlangt. Gieb also die fünf Piaster her!«

      »Ich?« fragte er erstaunt.

      »Ja.«

      »Euch?«

      »Natürlich!«

      »Du sprichst ja ganz verkehrt! Wer ist es denn, der zu bezahlen, und wer, der zu bekommen hat?«

      »Zu bezahlen hast du. Wer sonst?«

      »Doch Ihr!«

      »Wenn du das behauptest, bist du es, der verkehrt redet. Du bist eine einzelne Person und hast auf uns gewartet. Dafür verlangst du von uns eine Entschädigung von fünf Piastern?«

      »Ja.«

      »Schön! Wir sind zwei Personen, die du hinüberfahren solltest; wir haben auf dich gewartet; das macht zehn Piaster; folglich hast du uns fünf herauszuzahlen.«

      »Allah w‘Allah!« rief er erstaunt. »Sollte man so etwas für möglich halten? Ich höre, daß du mich um mein wohlverdientes Geld betrügen willst!«

      Ich kam nicht dazu, ihm auf diese Worte eine Antwort zu geben, denn Halef that dies an meiner Stelle. Seine Unterredung mit dem Wirte war zu Ende. Er war hinter dem Fährmann hergekommen, stand nun in seinem Rücken an der Thür und hatte seine Forderung und meine Antwort gehört. Jetzt schob er ihn schnell zur Seite, trat vor und sprach ihn zornig an:

      »Betrügen? Mensch, wie darfst du es wagen, diesen weltberühmten und mächtigen Emir einen Betrüger zu nennen! Er ist so gnädig gewesen, mit deinen armseligen fünf Piastern einverstanden zu sein; er hat dir deutlich und bis zur vollsten Ueberzeugung bewiesen, daß du dieses Geld für deine Faulheit herauszugeben hast, und nun du uns darum betrügen willst, bist du so frech, den Betrug ihm in das Gesicht zu werfen. Ich frage dich, ob du sie sofort bezahlen willst oder nicht?«

      Er griff mit der Hand nach seiner im Gürtel steckenden Peitsche.

      »Ich habe nicht zu bezahlen, sondern zu bekommen,« behauptete der Mann, der die Schnellfertigkeit Halefs nicht kannte und also gar nicht ahnte, was für ein Gewitter drohend über ihm stand.

      »Zu bekommen? Schön! Du sollst erhalten, was du verdienst, und zwar sogleich! Hier hast du es, hier – — hier – — da – — da und da!«

      Die Peitsche flog heraus und knallte dem Manne so kräftig auf den Rücken, daß er sich mit einem Schrei des Schmerzes zur Flucht wendete. Halef eilte hinter ihm drein und versetzte ihm Hieb auf Hieb, bis er ihn zur vorderen Thür hinausgetrieben hatte; dann kehrte er zu uns zurück und sagte, vor Vergnügen strahlend:

      »Das ist die einzig richtige Sprache, in welcher man mit solchen Menschen zu reden hat! Fünf Piaster für seinen Schlaf und unser Warten verlangen und auch noch vom Betruge sprechen! Sihdi, deine Berechnung war sehr schlau; aber meine Bezahlung war noch besser!«

      »Wie aber, wenn er sich bei der Behörde über dich beschwert?« warf Lindsay ein.

      »Bei der Behörde? Wie würde ich mich freuen, wenn sie käme! Sie würde die Fortsetzung des Anfanges bekommen, den ich ihm zu schmecken gegeben habe. Sihdi, bist du mit mir einverstanden?«

      »In diesem Falle, ja. Die Hiebe waren ganz gut angebracht.«

      »Hamdulillah! Endlich giebst du dich einmal als wahren Freund meiner Nilpferdhaut zu erkennen. Das bringt dir den Glanz meiner Achtung und die Fülle meiner Ehrerbietung ein. Deine Zufriedenheit ist mir eine wahre Wonne!«

      »Hoffentlich brauche ich sie dir auch in Beziehung auf dein Gespräch mit dem Wirte nicht vorzuenthalten?« fragte ich mit gedämpfter Stimme.

      »Du brauchst nicht zu flüstern, sondern kannst so laut sprechen, wie es dir beliebt, Sihdi.«

      »Wo ist er jetzt?«

      »Er ruht in den Armen des heißen Zuckerwassers und hat den hineingegossenen Raki als Kissen unter den Kopf genommen.«

      »Und sein Gehilfe, der Somali?«

      »Bei dem ist‘s umgekehrt: Er liegt im Raki und hat das Zuckerwasser als Ruhekissen. Ihre Seelen lustwandeln in dem Lande


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