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Im Lande des Mahdi II. Karl MayЧитать онлайн книгу.

Im Lande des Mahdi II - Karl May


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du uns diese kleine Bitte nicht erfüllst, kannst du nicht hindern, daß hier und da irgend ein Messer in irgend ein Herz gestoßen wird und viele von denen, welche zu retten willst, am Morgen nicht mehr am Leben sind. Entscheide dich!«

      Das war allerdings energisch gesprochen! Was sollte ich antworten? War ich als Christ denn wirklich verpflichtet, Abd Asl, das Scheusal, du retten und dadurch viele andere in Gefahr zu bringen? Aber vielleicht konnte ich meinen Zweck durch List doch noch erreichen, indem ich mich auf das gute Herz Ben Nils verließ!

      Nur so lange kein Blut, als ich noch zu befehlen hatte. Was später geschah, das kam nicht auf meine Seele zu liegen. Darum antwortete ich, scheinbar auf die Forderung eingehend:

      »Du hast nach euren Anschauungen ganz verständig gesprochen, aber wie kann ich über das Leben des Fakirs verfügen, da es mir nicht mehr gehört? Ben Nil ist derjenige, welcher das erste Recht zur Rache hat.«

      »Aber du willst es ihm doch verkümmern, wie wir hören?«

      »Nein. Er soll sein Recht haben, wenn ihr einverstanden seid und auf das eurige verzichtet.«

      »Dann sind wir ja sofort einverstanden, Effendi.«

      »Ihr legt also das Leben des Fakirs in Ben Nils Hände?«

      »Ja.«

      »So sind wir einig. Sage das den andern!«

      Der Askari entfernte sich befriedigt, und Ben Nil reichte mir die Hand, indem er sagte.

      »Ich danke dir, Effendi! Nun wird dem Gesetze der Wüste Genüge geschehen und zu den Schandthaten dieses Ungeheuers keine neue kommen.«

      »So gehe hin, und stoße ihm, dem gefesselten Greise, das Messer in die Brust! Das ist eines tapfern Mannes würdig!«

      Er senkte den Kopf und blickte vor sich nieder; ich sah, er kämpfte mit sich selbst. Dann hob er den Kopf und fragte:

      »Der Alte gehört also wirklich mir und ich kann mit ihm ganz nach meinem Wohlgefallen verfahren?«

      »Ja.«

      »Gut, so werde ich Rache nehmen.«

      Er stand auf und zog sein Messer. Da sprang auch der Fakir el Fukara auf, hielt ihn beim Arme zurück und rief:

      »Halt! Das würde ein Mord sein, den ich nicht zugeben darf!«

      Ben Nil schüttelte den Mann mit einer Kraft, welche ich ihm gar nicht zugetraut hatte, von sich ab und antwortete:

      »Schweig! Was hast du hier zu befehlen! Ich kehre mich an deine Worte ebensowenig wie an das Summen einer Mücke!«

      »Schweig du selbst, du armseliger Knabe! Wenn es mir beliebt, zerdrücke ich dich zwischen meinen Händen!«

      »Versuche es doch!«

      Ben Nil hatte, wie bereits erwähnt, sein Messer gezogen, und der Fakir el Fukara riß auch das seinige hervor. Ich schnellte mich zwischen beide, riß dem letzteren die Waffe aus der Hand und gebot ihm:

      »Zurück, sonst hast du es mit mir zu thun!«

      »Du aber auch mit mir!« rief er wütend.

      »Pah! Du hast ja schon gesehen, was du gegen mich vermagst.«

      »Das war Zufall. Willst du etwa mehr Mut und Geschicklichkeit haben, als ich besitze? Ein Fakir el Fukara fürchtet keinen Feind, auch den stärksten nicht, es mag sein, wer es wolle!«

      Eben wollte ich antworten, da erklang ein Ton in der Ferne, infolgedessen die Entgegnung mir auf der Zunge liegen blieb. Es klang wie das ferne Rollen des Donners und doch zugleich wie das Gähnen einer in der Nähe sich befindenden und aus dem Schlafe erwachenden Hyäne. Ich kannte diesen Ton; ich hatte ihn wiederholt in ähnlicher Lage gehört, und dann hatte es sich allemal um Leben oder Tod zwischen mir und dem Könige der Tiere gehandelt.

      »Fürchtest du auch diesen Feind nicht?« fragte ich den Fakir, indem ich mit der Hand nach der Gegend deutete, aus welcher das Rollen erklungen war.

      »Nein, überhaupt keinen.«

      »Und bist du bereit, es mit ihm aufzunehmen?«

      »Ja,« lachte er. »Ich mache aber die Bedingung, daß du mich zu ihm führst.«

      »So komme! Ich führe dich.«

      Ich nahm meine Büchse und sah nach der Ladung derselben.

      »Welch ein Held du bist!« rief er höhnisch. »Mit einer Hyäne zu kämpfen!«

      »Eine Hyäne? Bist du taub oder hast du die Stimme des Herrn mit dem dicken Kopfe noch nicht gehört?«

      »Des Herrn mit dem dicken Kopfe? Du meinst den Löwen?«

      »Wen sonst?«

      »Es war eine Hyäne. Du selbst bist taub oder so furchtsam, daß du eine Hyäne für einen Löwen hältst. Und wenn es der Herdenwürger wäre, den wir hörten, ich würde ihm mit dir entgegen gehen, um dir zu beweisen, daß – —«

      Er hielt inne. Das Rollen erklang von neuem, nicht viel deutlicher als zum erstenmal. Das war ein Beweis, daß das Tier sich nur langsam näherte. Aber etwas besser war es doch zu hören gewesen, denn die Kamele begannen zu schnauben, und der Fessarah-Führer rief voller Schreck:

      »Allah kerihm – Gott sei uns gnädig! Das war wirklich ein Löwe, der große Löwe von EI Teitel. Er wird uns fressen und verschlingen.«

      »Ja, er hat unsere Spur gefunden und auch diejenige dieses kühnen Fakir el Fukara; darum hat er zweimal gebrüllt,« antwortete ich. »Nun aber wird er schweigen und sich heimlich nähern, um sich einen von uns zur Speise zu holen.«

      »Allah bewahre uns vor den Listen dieses geschwänzten Teufels!«

      »Ah, du hast Angst! Wie steht es mit unserer Wette?«

      »O, Effendi, diese Wette!«

      »Du wolltest doch thun, was ich thue!«

      »Ja, das werde ich auch,« antwortete er; aber ich sah die Visionsflinte in seinen Händen beben.

      »So komm! Dem Löwen entgegen.«

      »Bist du toll!«

      »Nein. Wenn ich ihm entgegen gehe, finde und töte ich ihn. Bleibe ich aber hier, so ist ein Mensch verloren.«

      »Aber doch nicht gerade du oder ich!«

      »Einer wird unbedingt gefressen, welcher, das bleibt sich gleich.«

      »Das bleibt sich gar nicht gleich! Ob ich gefressen werde oder ob er einen andern frißt, das ist für mich ein großer Unterschied. Ich bitte dich, doch hier zu bleiben! Wenn sich jeder hinter ein Kamel versteckt, sind wir sicher.«

      »Der Löwe holt sein Opfer auch hinter dem Kamele vor. Ich gehe, und dieser vortreffliche Fakir el Fukara wird mich auch begleiten.«

      »Ist es dein Ernst, Effendi?« fragte der Fakir.

      »Du wolltest ja mit mir zum Löwen gehen! Oder sollte ich, was du so stolz bezweifeltest, wirklich doch mehr Mut und Geschicklichkeit besitzen als du? Prahlen kann jeder Feigling; aber ein Fakir el Fukara sollte doch – —«

      »Schweig!« unterbrach er mich. »Ich gehe mit.«

      »So komm! Und du, Ben Fessarah?«

      »Ich bleibe,« antwortete der Führer.

      »Das wußte ich. Mit dem großen Maule bist du tapfer; aber ich werde deine Visionsflinte gewinnen.«

      »O Allah! O Muhammed! O Abu Bekr und Osman! Meine schöne, berühmte Visionsflinte,« jammerte er.

      »Wenn du zurückbleibst, ist sie verloren!«

      »So – so – — so gehe ich mit, Effendi, immer hinter dir her. Geh nur voran; ich komme, ich komme!«

      Er zitterte am ganzen Leibe, kam aber doch hinterdrein, doch ganz genau hinter mir, damit der Löwe nicht ihn, sondern mich erwischen möge. Er dauerte mich, und ich hätte ihn gern zurückgewiesen; aber er hatte eine Strafe verdient; außerdem war ich überzeugt, daß er schon nach wenigen Schritten abhanden kommen werde.

      »Mehr


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